Der Kürbis galt lange als Gemüse der Armen und wird heute hauptsächlich mit Halloween assoziiert. Dabei sind sowohl das Fruchtfleisch als auch die Kürbiskerne und das aus ihnen hergestellte Kürbiskernöl sehr nährstoffreich und gesund.
Die Samen der Pflanze stellen außerdem ein bedeutsames Heilmittel dar und wurden wegen ihrer positiven Wirkung auf die Gesundheit auch zur Arzneipflanze des Jahres 2005 gekürt. Nachfolgend finden Sie alle wichtigen Informationen zur Heilpflanze.
Kürbis (Gartenkürbis)
Inhaltsverzeichnis
- Systematik: Rosiden; Eurosiden I
- Ordnung: Kürbisartige (Cucurbitales)
- Familie: Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)
- Gattung: Kürbisse (Cucurbita)
- Andere Arten: z. B. Riesen-Kürbis (Cucurbita maxima); Flaschenkürbiss (Lagenaria); Moschus-Kürbis (Cucurbita moschata); Hokkaidokürbis (Art: Cucurbita maxima)
- Wissenschaftlicher Name: Cucurbita pepo L.
- Synonyme: Feldkürbis; Gemeiner Kürbis; Ölkürbis
Table of Contents
Heilwirkung von Kürbis
Der Gartenkürbis (Cucurbita pepo) als Heilpflanze
Als Kürbis werden meist umgangssprachlich die Früchte verschiedener Kürbisgewächse, zu denen beispielsweise auch Wassermelonen und Gurken zählen, bezeichnet. Eigentlich handelt es sich hierbei jedoch um eine Pflanzengattung, zu welcher verschiedene Kürbisarten wie der Riesenkürbis, der Moschus-Kürbis oder der Gartenkürbis gehören.
Viele Menschen assoziieren das Gewächs wohl mit den ausgehöhlten und zu Fratzen geschnitzten Halloween-Kürbissen, allerdings bietet die Pflanze auch verschiedene Vorteile für die Gesundheit.
Einerseits sind sowohl die Früchte als auch die Samen (auch Kerne genannt) der Pflanze sehr nährstoffreich. Die Früchte („Kürbisse“) werden beispielsweise für Suppen und Kürbiskuchen („pumpkin pie“) genutzt, während die getrockneten Kerne einen beliebten Snack darstellen.
Andererseits werden Zubereitungen aus den Kürbiskernen (meistens vom Gartenkürbis) auch medizinisch genutzt, etwa bei einer Reizblase (überaktive Blase) oder zur Linderung der Symptome bei einer gutartigen Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie; BPH). Hierbei kommen vor allem Extrakte in Form von Tabletten oder Kapseln zum Einsatz.
Den Studien zufolge scheint jedoch auch Kürbiskernöl bei einer Prostatahyperplasie helfen zu können. Das tiefgrüne, nussige Salat-Öl besitzt zudem eine entzündungshemmende Wirkung und ist reich an Antioxidantien, Vitamin K und Selen.
Der Gartenkürbis wurde aufgrund seines großen Potentials zu Heilzwecken und seiner vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten vom Würzburger Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde zur Arzneipflanze des Jahres 2005 gekürt.
Derzeit mangelt es allerdings noch an fundierten, klinischen Studien am Menschen, um die Heilwirkung vom Kürbis und daraus hergestellten Produkten eindeutig bestätigen zu können. Aufgrund der langjährigen Anwendung und der vorliegenden, medizinischen Daten aus Forschungen gilt die Gesundheitswirkung der Pflanze jedoch als durchaus plausibel und ihr Einsatz als risikoarm.
Geschichte & Ursprung
Wo kommt der Kürbis ursprünglich her?
Kürbisse wurden bereits vor vielen Jahrtausenden vom Menschen domestiziert und seither vielfältig verwendet. Es gibt archäologische Funde, welche den Anbau der Pflanze in Nordamerika und Mexiko dokumentieren.
Die ältesten Entdeckungen gehen dabei sogar bis 14.000 v. Chr zurück. Unter andrem wurden Kürbisse beispielsweise vor über 10.000 Jahren in der sogenannten Moxos-Ebene (Überschwemmungssavanne im nördlichen Bolivien) angebaut.
Weltweit wurden dabei verschiedene Arten kultiviert, wie zum Beispiel:
- Moschus-Kürbis (in Zentralamerika)
- Riesen-Kürbis (in Südamerika)
- Gartenkürbis (im Süden der USA und in Mexiko)
Es wird angenommen, dass damals vor allem die Samen genutzt wurden, da die wilden Kürbisse reich an Bitterstoffen und somit ungenießbar sind. Mit der Zeit wurden jedoch immer mehr nicht-bittere Kürbisse mit essbaren Früchten kultiviert.
Außerdem entwickelten sich beispielsweise schalenlose Kürbisarten, welche sich besonders gut für die Herstellung von Kürbisöl eignen (Ölkürbis). Bis heute ist allerdings unklar, wie es zu dieser genetischen Mutation kam.
Verwendung & Nutzen
Wofür werden Kürbisse verwendet?
Die zahlreichen Kürbis-Sorten und -Arten werden sehr vielfältig genutzt. Am verbreitetsten ist die Verwendung als Lebensmittel in der Küche (Speisekürbisse), etwa als gebackenes, gebratenes oder gekochtes Gemüse. Beliebte Gerichte sind zum Beispiel Kürbissuppen, Kürbisbrot, Quiche, Pasteten oder Kuchen (der typische amerikanische „Pumpkin Pie“).
Neben dem Fruchtfleisch finden auch die Samen, auch Kerne genannt, als Lebensmittel und traditionelles pflanzliches Arzneimittel Verwendung. Geröstet oder getrocknet stellen sie einen beliebten und gesunden Snack für zwischendurch dar.
Aus den Samen lässt sich zudem das ebenfalls sehr nährstoffreiche Kürbiskernöl herstellen. Auch dieses wird sowohl in der Küche als auch in der Medizin verwendet. Als Speiseöl eignet es sich vor allem für kalte Gerichte wie etwa Salate.
Darüber hinaus wird auch die Schale bestimmter Kürisarten genutzt. Sehr bekannt ist natürlich die Verwendung der Halloween-Kürbisse, bei denen die Frucht zu dekorativen Zwecken ausgehöhlt und in „gruselige“ Formen geschnitzt wird (Zierkürbisse).
Andere Kürbisarten werden jedoch auch traditionell zur Herstellung von Musikinstrumenten oder natürlichen Behältnissen zur Aufbewahrung von Lebensmitteln (Flaschenkürbis) genutzt.
Arten & Sorten
Welcher Kürbis kann wofür verwendet werden?
Es gibt zahlreiche verschiedene Kürbissorten, welche sich unter anderem in ihrer Größe, Form und Farbe unterscheiden. So gibt es Riesenkürbisse, die mehrere Hundert Kilo wiegen können, solche mit einer ovalen oder länglichen Form, orangefarbene aber auch weiße oder gesprenkelte Arten.
Die verschiedenen Kürbis-Arten finden vielfältig Verwendung, wie zum Beispiel:
- Gartenkürbis (Cucurbita pepo)
Als Lebensmittel, zur Herstellung von Kürbiskernöl, als Zierpflanze und in der Medizin (Kürbissamen bei einer Reizblase und zur Symptomlinderung einer Prostatavergrößerung) - Riesenkürbis (Cucurbita maxima)
Als Lebensmittel (z. B. „Pumpkin Pie, Suppen oder Konserven), zu Dekorationszwecken an Halloween und für Wettbewerbe. Ein belgischer Züchter stellte 2016 mit seinem 1190,5 Kilogramm schweren Riesenkürbis einen neuen Weltrekord auf. - Moschus-Kürbis (Cucurbita moschata)
Früchte, Blüten und junge Sprosse als Gemüse; Reife Früchte als Süßspeise oder Tierfutter; die Protein- und Öl-reichen Samen gemahlen für Eintöpfe oder geröstet als Snack - Flaschenkürbis (Lagenaria siceraria)
Als Lebensmittel, natürliches Gefäß zur Aufbewahrung von Nahrung und Flüssigkeiten (Kalebasse), zum Bau von Musikinstrumenten sowie als pflanzliches Arzneimittel (insb. in Asien)
Bekannte Sorten und Varietäten von bestimmten Kürbis-Arten sind zudem:
- Steirischer Ölkürbis (Cucurbita pepo subsp. pepo var. styriaca)
Der Steirische Ölkürbis ist eine Varietät vom Gartenkürbis, bei dem es zu keiner Verholzung der Samenschale kommt. Durch die spezielle Züchtung ermöglichen die weichen Kürbiskerne gute Erträge bei der Pressung vom Kürbiskernöl. - Hokkaidokürbis (Cucurbita maxima)
Der Hokkaido-Kürbis ist eine Varietät der Art Cucurbita maxima (Riesenkürbis), welche besonders gut für den Verzehr geeignet ist. Obwohl er zum Riesen-Kürbis gehört, besitzt der Hokkaido-Kürbis vergleichsweise nur sehr kleine Früchte von etwa 0,5 bis 1,5 kg. Außerdem kann seine sehr dünne Schale im Gegensatz zu den meisten anderen Kürbissen mitgegessen werden.
Pflanzliches Arzneimittel
Verwendung als Pflanzliches Arzneimittel
Als pflanzliches Arzneimittel werden in den meisten Fällen Zubereitungen aus den Samen vom Gartenkürbis (Cucurbita pepo) genutzt:
- Trockenextrakt der Gartenkürbis-Samen (Drogen-Extrakt-Verhältnis: 15-30:1 oder 21-36:1, 60 % Ethanol)
- Kürbiskernöl (wird aus den zerkleinerten Samen der Pflanze gewonnen, welche vor unmittelbar vor der Pressung geröstet werden)
Wie gut sind Kürbiskerne für den Körper?
Genannte Extrakte aus Kürbiskernen konnten in verschiedenen Studien zu Harnwegsbeschwerden und Prostataveränderungen positive Ergebnisse erzielen. Die Extrakte sind bspw. in Form von Tabletten und Kapseln bzw. als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich.
Darüber hinaus gelangten auch erste Studien zum Kürbiskernöl zu vielversprechenden Resultaten. Auch dieses scheint den Forschungen zufolge bei Blasenbeschwerden und Porstataleiden helfen zu können. Darüber hinaus ist das Kernöl auch besonders reich an Antioxidantien, weshalb es vor oxidativem Stress bzw. freien Radikalen schützen kann.
Darreichungsformen & Präparate
Präparate aus Kürbiskernen sind zum Beispiel:
- Extrakte
- Kürbiskernöl
- Kürbiskernpulver (Cucurbitae semen pulvis)
- Tabletten und Kapseln mit Extrakten, Öl und/oder Pulvern
Anwendung & Wirkung
Anwendungsgebiete und Wirkungsweise – Für was ist Kürbis gesund?
Werden Kürbisse in die Ernährung integriert, bieten sie aufgrund der vielen enthaltenen Nährstoffe verschiedene Vorteile für die Gesundheit. Die Samen und das daraus hergestellte Öl finden jedoch auch als pflanzliches Arzneimittel (Phytopharmaka) Anwendung.
Medizinisch anerkannte Anwendungsgebiete von Kürbiskernen (Kürbis-Samen) sind:
- Reizblase (überaktive Blase) – gehäufte Blasenentleerung ohne klare Ursache; mit oder ohne Harninkontinenz
- Gutartige Prostatavergrößerung; benigne Prostatahyperplasie (BPH) Stadium I bis II – bei Miktionsbeschwerden, also schmerzhaftem Wasserlassen, nächtlichem Harndrang, häufiger Blasenentleerung, Harnverhalten und Restharnbildung
Weitere Einsatzgebiete
Traditionelle Anwendungsgebiete aus der Volksheilkunde, zu denen es allerdings keine wissenschaftlichen Belege gibt, sind außerdem:
- bei hohem Fieber
- bei Nierenentzündungen (als harntreibendes Mittel)
- als Anthelminthikum (Wurmmittel)
- als Mittel zur Wundheilung
Kürbiskerne & Kürbiskernöl
Kürbiskerne – Wirkung
Die Samen des Gartenkürbis sowie daraus hergestellte Präparate werden als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft, da sie seit mindestens 30 Jahren sicher medizinisch angewendet werden, davon mindestens 15 Jahre lang in der Europäischen Union.
Es mangelt zwar noch an klinischen Studien am Menschen, allerdings gilt die Verwendung bei genannten Anwendungsgebieten aufgrund der langjährigen Nutzung und den vorliegenden pharmakologischen Daten als durchaus plausibel.
Anhand der Ergebnisse von Forschungen kann insgesamt gesagt werden, dass Kürbiskerne zur Linderung von Beschwerden des unteren Harntrakts, welche mit einer Vergrößerung der Prostata oder einer Reizblase zusammenhängen, helfen können.
Möchten Sie Kürbiskerne zu medizinischen Zwecken einnehmen, sollten zuvor ernste Erkrankungen ausgeschlossen werden. Außerdem sollte die Behandlung ärztlich begleitet werden.
Gesundheitliche Wirkung von Kürbiskernöl
Neben den Kürbiskernen, zu denen es bereits mehr Studien gibt, konnte jedoch auch das Kürbiskernöl in ersten Forschungen zu positiven Ergebnissen kommen. Das Öl scheint ebenfalls bei Prostatabeschwerden und Blasenleiden hilfreich zu sein; allerdings mangelt es derzeit noch an klinischen Humanstudien.
Außerdem enthält das Öl – verglichen mit anderen Speiseölen – besonders viele antioxidative Stoffe. Daher kann es vor freien Radikalen schützen, was nach aktuellem Kenntnisstand bei der Vorbeugung bestimmter Erkrankungen wie z. B. Krebs helfen kann.
Darüber hinaus Kürbisöl auch reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, welche sich ebenfalls positiv auf die Gesundheit auswirken und möglicherweise der Entstehung einer Arteriosklerose und Fettleber vorbeugen können.
Prostatavergrößerung (BPH)
Kürbiskerne bei einer Prostata-Vergrößerung
Bei vielen Männern kommt es ab etwa dem 40. Lebensjahr zu Zell-Veränderungen der Prostata, welche u. a. mit der Bildung von Knötchen einhergehen. Die Veränderung des Zellgewebes ist anfangs nur mit einem Mikroskop sichtbar, mit steigendem Alter jedoch bei etwa 40 bis 50 Prozent der Männer auch mit bloßem Auge sichtbar.
Diese auch als histiologisch bezeichneten Prostata-Veränderungen können mit dem sogenannten BPH-Symptomen-Komplex einhergehen, also der allgemeinen Vergrößerung der Prostata und den damit einhergehenden Symptomen. BHP ist die Abkürzung für „benigne Prostatahyperplasie“, also der gutartigen Prostatavergrößerung.
Beim BHP-Symptomenkomplex kann es zu folgenden Beschwerden kommen:
- Harndrang
- Unterbrechung und Abschwächung des Harnstrahls
- Nachträufeln
- Restharngefühl
- nächtliches Wasserlassen
- Harninkontinenz
Genannte Beschwerden sind sowohl bei der BPH als auch bei Prostata-Krebs auf ein durch die Wucherungen hervorgerufenes Zusammendrücken der Harnröhre zurückzuführen.
Wie wirken Kürbiskerne auf die Prostata?
Kürbiskerne konnten in Studien die Beschwerden einer Prostatahyperplasie verbessern, ohne jedoch einen Einfluss auf die Vergrößerung zu nehmen.
So konnten die Symptome beispielsweise in einer 3-monatigen Anwendungsbeobachtung an 2245 Männern, welche an einer Prostatahyperplasie der Stadien I bis II litten, signifikant gesenkt und die Lebensqualität verbessert werden.
Die Probanden nahmen hierbei täglich 1-2 Kürbiskern-Kapseln ein und berichteten von folgenden Wirkungen:
- Nachlassen des Nachträufelns
- Stärkung des Harnstrahls
- Verringerte Spannungs- und Druck-Gefühle
Als Wirkstoffe werden Δ-7-Phytosterole oder aber Lignane vermutet. Die Sterole beeinflussen möglicherweise die Speicherung und Bindung von Dihydro-Testosteron, welches für die Vergrößerung der Prostata verantwortlich gemacht wird.
Allerdings lassen die vorliegenden Studien keine schlüssigen Aussagen über die Wirksamkeit der Kürbiskerne zu. Es bedarf noch weiterer klinischer Humanstudien, um die möglichen Wirkungen der Heilpflanze besser einschätzen zu können.
Einnahme & Dosierung
Kürbiskerne einnehmen und dosieren – Wie viel Gramm Kürbissamen pro Tag?
Die Dosierung und Einnahme von Kürbissen zu arzneilichen Zwecken variiert abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Grund für die Einnahme und dem verwendeten Präparat.
Als Arzneimittel kommen in den meisten Fällen Extrakte der reifen und getrockneten Samen bzw. Kerne vom Gartenkürbis (Cucurbita pepo L.) sowie Kürbiskernöl (Cucurbitae oleum) und manchmal auch Kürbiskernpulver zum Einsatz.
Diese Zubereitungen sind vor allem in Form von Tabletten und Kapseln bzw. als Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt erhältlich.
Die verschiedenen Produkte enthalten unterschiedliche Zubereitungen und Dosierungen von Kürbiskernen. Einige Präparate beinhalten ausschließlich Extrakte, andere sowohl Extrakte als auch Kürbiskernöl und wieder andere kombinieren den Kürbis mit weiteren Heilpflanzen wie Soja oder Sägepalme.
Aus diesem Grund werden je nach Produkt auch andere Dosierungen empfohlen. Halten Sie sich also an die Packungsbeilage bzw. den Rat Ihrer Ärzte.
Wie viele Kürbiskerne pro Tag?
Folgende Dosierungen von Kürbissamen-Zubereitungen werden für Erwachsene empfohlen:
- Kürbiskerne (Kürbissamen) – gemahlen oder zerkaut
- Einzeldosis: 8 Gramm (ca. 1 gehäufter EL)
- Tagesdosis: 2 Mal täglich
- Zeitpunkt: morgens und abends mit viel Flüssigkeit einnehmen
- Anwendungsdauer: mehrere Wochen bis Monate
- Kürbis-Dickextrakte
- Einzeldosis: 500 mg
- Tagesdosis: 2 Mal am Tag
- Zeitpunkt: morgens und abends vor der Mahlzeit
- Trockenextrakte
- Einzeldosis: 105 mg
- Tagesdosis: 3 mal täglich
- Kürbiskernöl
- Einzeldosis: 1 bis 1,2 g
- Tagesdosis: 3 bis 4 g (3 mal täglich)
Empfohlen werden Extrakte mit folgenden Drogen-Extrakt-Verhältnissen (DEV) und Extraktionslösungsmittel:
- Trockene-Extrakte: 15-30:1; 60 % Ethanol (Alkohol)
- Dickextrakte: 15-25:1; 92 % Ethanol
Aufgüsse und Tees aus Kürbiskernen gelten als nicht sinnvoll, da die Wirkstoffe hierbei nur in sehr geringen Dosen vorliegen.
Inhaltsstoffe & Wirkstoffe
Inhaltsstoffe und Nährwerte von Kürbis, Kürbiskernen und Kürbisöl
Die Inhaltsstoffe vom Kürbis können je nach Art und Sorte stark variieren. Alle Speisekürbisse enthalten jedoch viel Wasser (etwa 90 %) und sind daher sehr kalorienarm. Pro 100 Gramm besitzen sie durchschnittlich 122 kJ bzw. 28 kcal.
Kürbiskerne sind hingegen kalorienreicher, besitzen jedoch auch höhere Mengen an essenziellen Nährstoffen wie z. B. Selen und Kalium. Das aus ihnen hergestellte Kürbiskernöl enthält zudem einen hohen Gehalt an Tocopherol, weshalb es auch lange haltbar ist.
Nährwerte der Frucht – Was hat der Kürbis für Vitamine?
Die Frucht vom Gartenkürbis enthält vor allem folgende Inhaltsstoffe in nennenswerten Mengen:
Inhaltsstoffe vom Hokkaido-Kürbis sind:
- Kalorien: 63 kcal (264 kJ)
- Eiweiß: 1,7 g
- Kohlenhydrate: 12,6 g
- Ballaststoffe: 2,5 g
- Vitamin C: 32,1 mg
- Vitamin A
- Kalzium
- Eisen
- Kalium
- Folsäure
Der Hokkaidokürbis enthält viele Ballaststoffe und liefert zudem nennenswerte Mengen an Vitamin C und A, Kalium, Kalzium, Eisen und Riboflavin.
Nährstoffe von Kürbisöl
Inhaltsstoffe von Kürbiskern-Öl
Kürbiskernöl enthält folgende Stoffe in nennenswerten Mengen:
- Fettsäuren (ca, 18 % gesättigte; 36 % einfach ungesättigte; 46 % mehrfach ungesättigte)
- 17 bis 39,5 % Ölsäure
- 18,1 bis 52,8 % Linolsäure
- 0,34 bis 0,82 % Linolensäure
- 12,6 bis 18,4 % Palmitinsäure
- 0,09 bis 0,27 % Myristinsäure
- Vitamine E und K
Das Fettsäuren-Muster des Öls kann je nach Kürbis-Varietät, Wachstumsbedingungen und Reifegrad schwanken.
Ernährungsphysiologisch ist vor allem die Linolensäure von großer Bedeutung, da diese nicht selbst vom Körper hergestellt werden kann. Sie wird unter anderem für den Aufbau von wichtigen Hormonen und Vitamin D sowie für die Bildung von zellulären Membranen benötigt.
Die tiefe bräunlich-rote Farbe des Kernöls ist insbesondere auf die enthaltenen Carotinoide zurückzuführen. Diese sind vor allem in den Kernen zu finden, jedoch auch zu etwa 15mg/kg im Kürbiskernöl enthalten.
Das hochqualitative steirische Kürbiskernöl besitzt hingegen eine dunkelgrüne, leicht rötlich-orange-fluoreszierende Farbe, welche auf die enthaltenen Stoffe Protochlorophyll und Protophaeophytin zurückzuführen ist.
Kürbiskerne – Nährstoffe
Vitamine & Mineralstoffe – Welche Nährstoffe enthalten Kürbiskerne?
Kürbiskerne enthalten folgende Nährstoffe in nennenswerten Mengen:
Vitamine – (Pro 100 g geröstete Kürbiskerne)
- B-Vitamine
- Thiamin (Vitamin B1) – 0,28 mg
- Riboflavin (Vitamin B2) – 0,05 mg
- Niacin / Nicotinsäure (Vitamin B3) – 0,95 mg
- Pyridoxin (Vitamin B6)
- Pantothensäure (Vitamin B5)
- Vitamin A – 3,32 μg
- Vitamin C – 30,38 mg
- Carotinoide; insbesondere:
- 50 % Lutein
- 10-12 % β-Carotin
- geringe Mengen an Cryptoxanthin
Mineralstoffe und Spurenelemente(durchschnittlicher Gehalt pro 1 g Trockengewicht der Kürbiskerne)
- Proteine und Aminosäuren (31 bis 51 %)
- Asparaginsäure
- Glutaminsäure
- Arginin
- Kohlenhydrate (6 bis 10 %)
- geschälte und entfettete Kürbiskerne: 91,3 g Kohlenhydrate pro kg
- Zucker (Saccharose): 17,9 g/kg
Der Gehalt von Aminosäuren, Fettsäuren und Mineralstoffen in Kürbiskernen kann abhängig von verschiedenen Bedingungen stark variieren.
Bedeutung für die Gesundheit
Bedeutung für den Körper – Warum ist Kürbis so gesund?
Kürbiskerne enthalten viele verschiedene Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Von besonderer Bedeutung ist unter anderem das Selen. Dessen Gehalt liegt bei etwa 0,08 bis 0,4 Mikrogramm pro 1 Gramm (μg/g) Kürbiskerne und zählt somit zu den höchsten Werten, die in Pflanzen gefunden werden konnten. Andere Quellen berichten sogar von noch höheren Mengen von 1,29 μg pro Gramm.
In den Kernen sind darüber hinaus verschiedene Carotinoide zu finden. Nachgewiesen werden konnten 71 % Lutein, 12 % β-Carotin, 5,3 % β-Cryptoxanthin sowie geringe Mengen an α-Carotin und Flavoxanthinen.
Carotinoide besitzen eine antioxidative Wirkung und eine Vitamin-A-Aktivität. Außerdem verbessern sie die Zellkommunikation über die sogenannte Gap Junctions (porenbildende Proteinkomplexe).
Des Weiteren enthalten Kürbiskerne auch einen relativ hohen Gehalt an Kalium. Dieser liegt bei etwa 5,79 mg pro 1 Gramm getrockneter Kürbiskerne. Kalium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, welcher an den physiologischen Prozessen von allen unseren Zellen beteiligt ist.
Ebenfalls in nennenswerten Mengen enthalten ist Chrom mit etwa 3 μg pro 1 g Kürbissamen (Trockengewicht). Das Spurenelement scheint u. a. am Fett- und Kohlenhydrat-Stoffwechsel beteiligt zu sein. Die Bedeutung von Chrom für den Menschlichen Körper wird derzeit jedoch noch kontrovers diskutiert.
Kürbissamen enthalten außerdem sekundäre Pflanzenstoffe, welche dazu beitragen können, das Risiko für verschiedene Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs zu senken und sich positiv auf Entzündungen und das Immunsystem auswirken.
Wirkstoffe (Medizin)
Medizinisch relevante Substanzen von Kürbiskernen
Für die Wirkung von Kürbiskernen bzw. -Samen sind vor allem die enthaltenen Steroide relevant. Diese sollen den Forschungen zufolge die Speicherung und Bindung von Dihydro-Testosteron beeinflussen und somit u. a. bei Beschwerden einer Prostatahyperplasie helfen.
Bei den Sterolen handelt es sich vor allem um sogenannte Sterole mit einer Doppelbindung in der Position 5 oder 7 [zum Beispiel (24S)-Ethyl-5α-cholesta-7,25(27)-dien-3β-ol].
Pflanzlichen Sterole (Phytosterole) ähneln dem ausschließlich bei Tieren vorkommenden Cholesterin (genauer: Cholesterol) sehr und konnten in vielen Studien zu einer Senkung des Stoffs führen.
Sie spielen daher aus ernährungsphysiologischer Sicht eine wichtige Rolle bei der Senkung vom Cholesterinspiegel und werden für diesen Zweck schon länger in der Medizin eingesetzt. Der Wirkmechanismus hierzu ist zwar noch nicht bekannt, wahrscheinlich hemmen sie jedoch die Absorption von Cholesterin im Darm.
Sie wirken außerdem entzündungshemmend (anti-inflammatorisch) und fiebersenkend (anti-pyretisch).
Die Samen vom Gartenkürbis enthalten etwa 1 Prozent Sterole, von denen bisher mehr als 20 verschiedene Vertreter gefunden werden konnten. Darüber hinaus konnten auch 3-O-Glycoside der Sterole identifiziert werden.
Als Wirkstoffe werden darüber hinaus aufgrund ihrer entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften auch Tocopherole und Selen diskutiert.
Wirksamkeitsbestimmende Inhaltsstoffe der Kürbiskerne sind:
- Steroide (vor allem Sterole mit einer Doppelbindung in Position 5 oder 7)
- β- Tocopherol
- γ-Tocopherol
- Phosphatide
- Carotinoide
- trypsininhibierende und weitere Proteine
- Cucurbitol
- Squalen
- Lecithin
- Vitamin E
- bis zu 5 % Mineralstoffe (z. B: Spurenelemente wie Zink, Mangan, Kupfer und vor allem Selen (ca. 0,03 %)
- Cucurbitin (seltene Aminosäure)
- fettes Öl
- etwa 6 bis 10 % Kohlenhydrate
Risiken & Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen haben Kürbisse und Kürbiskerne?
Der Verzehr von Kürbissen und Kürbiskernen in herkömmlichen Mengen, wie sie in der Küche verwendet werden, gilt als unbedenklich und sicher.
Derzeit liegen zwar keine ausreichenden Informationen von Studien vor, allerdings wird auch die Einnahme von Kürbiskernen zu medizinischen Zwecken aufgrund der langjährigen Erfahrung als nicht schädlich eingestuft.
Es gibt einige wenige Berichte zu Nebenwirkungen von Kürbiskern-Präparaten, welche vor allem den Magen–Darm-Trakt betreffen (gastrointestinale Beschwerden). Sie gelten jedoch als akzeptabel, da sie geringfügig und harmlos sind.
Die Verabreichung von Kürbiskern-Präparaten (wie z. B. Extrakten) kann somit als sicher und sinnvoll angesehen werden, insofern die vorgegebenen Dosierungen eingehalten und die Patienten ärztlich begleitet werden.
Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise
Was ist bei der Einnahme zu beachten?
- Verschlechtern sich Ihre Beschwerden und/oder kommt es zu Symptomen wie Krämpfen, Fieber, Blut im Urin, schmerzhaftem Wasserlassen oder Harnverhalt, sollten Sie sich unverzüglich ärztlichen Rat einholen
- Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind derzeit keine bekannt. Nehmen Sie andere Arzneimittel ein, sollten Sie sich sicherheitshalber ärztlichen Rat einholen
Kontraindikationen (Gegenanzeigen) – Wann sollte man keine Kürbissamen einnehmen?
In folgenden Fällen wird von der Einnahme Zubereitungen aus Kürbissamen abgeraten:
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
- Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit
Aufgrund von fehlenden Studien zu potentiellen negativen Wirkungen wird betroffenen Personengruppen aus Sicherheitsgründen von der Einnahme abgeraten. Der Verzehr von herkömmlichen Mengen an Kürbissamen und Kürbiskernöl gilt jedoch als unbedenklich.
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