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Glukokortikoide

by Danaae
Glukokortikoide, Cortisol

Cortisol, ein bekanntes Glukokortikoid

Glukokortikoide sind körpereigene Hormone, welche in synthetischen Form auch als Medikamente eingesetzt werden. Sie sind am Stoffwechsel, dem Immunsystem und Entzündungsreaktionen beteiligt und können Entzündungen und Schmerzen lindern.

Zu den Anwendungsgebieten der Glucocorticoide gehören daher u.a. Asthma, rheumatoider Arthritis und Autoimmunerkrankungen. Allerdings können Glukokortikoide auch ernste Nebenwirkungen haben, insbesondere bei längerer Anwendung und/oder hoher Dosierung.

Was sind Glukokortikoide?

Glukokortikoide (auch Glucocorticoide oder Glukokortikosteroide) sind Steroidhormone, die sowohl vom Körper selbst produziert als auch als Medikamente eingesetzt werden. Ihre Wirkungen im Körper umfassen die Regulierung des Stoffwechsels, des Immunsystems und der Entzündungsreaktionen.

Durch die Fähigkeit, Entzündungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern, finden Glukokortikoide in erster Linie Anwendung in der Behandlung von Erkrankungen wie Asthma, rheumatoider Arthritis und anderen Autoimmunerkrankungen. Sie können aber z.B. auch bei Krebs, allergischen Reaktionen oder Hauterkrankungen eingesetzt werden.

Glucocorticoide, Glukokortikoide, Glukokortikosteroide

Glukokortikoid-Rezeptor: Struktur und Funktion

Die Wirkung von Glucocorticoiden beruht auf ihrer Fähigkeit, Gene im Körper zu beeinflussen. Sie binden an spezifische Rezeptoren in den Zellen und regulieren dadurch die Aktivität von Genen. Auf diese Weise können sie Entzündungen reduzieren, die Immunantwort unterdrücken und den Stoffwechsel beeinflussen.

Wie bei allen Medikamenten kann auch die Einnahme von Glukokortikoide jedoch auch zu Nebenwirkungen führen. Insbesondere bei längerer Anwendung und/oder hoher Dosierung kann es z.B. zu Gewichtszunahme, Bluthochdruck, Diabetes, Osteoporose und einem erhöhten Infektionsrisiko kommen.

Die Dosierung und die Dauer der Behandlung werden individuell vom ärztlichen Fachpersonal festgelegt und können je nach Bedarf angepasst werden. Personen, die Glucocorticoide einnehmen, müssen engmaschig von ihren Ärzten überwacht werden, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Insgesamt stellen Glukokortikoide aber wichtige Medikamente dar, die bei vielen Erkrankungen eingesetzt werden und eine schnelle Linderung der Symptome bewirken können. Sie sollten jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht und nach sorgfältiger Abwägung der Risiken und Vorteile angewandt werden.


Wie wirken Glucocorticoide?

Glukokortikoide können den Körper auf verschiedene Weise beeinflussen. Werden sie in Form von Medikamenten eingenommen, gelangen sie in die Zellen des Körpers und binden dort an bestimmte Rezeptoren. Dadurch können sie die Aktivität von Genen beeinflussen, die an der Produktion von Entzündungsstoffen beteiligt sind.

Glucocorticoide können daher Entzündungen reduzieren, was bei Erkrankungen wie Asthma und rheumatoider Arthritis hilfreich sein kann. Zudem können sie das Immunsystem unterdrücken und bei Autoimmunerkrankungen wie Lupus oder Morbus Crohn eingesetzt werden.

Darüber hinaus sind Glukokortikosteroide auch in der Lage, den Stoffwechsel zu beeinflussen, indem sie die Produktion von Zucker im Körper erhöhen und die Wirkung von Insulin reduzieren.

Zu den wichtigsten Wirkungen von Glukokortikoiden gehören:

  • Entzündungshemmung: Glucocorticoide reduzieren die Aktivität von Enzymen, die an der Produktion von Entzündungsstoffen beteiligt sind. Dadurch können sie bei Entzündungserkrankungen wie Asthma, rheumatoider Arthritis und Allergien helfen.
  • Immunsuppression: Glukokortikosteroide unterdrücken das Immunsystem, was bei Autoimmunerkrankungen wie Lupus oder Morbus Crohn eingesetzt werden kann.
  • Stoffwechselbeeinflussung: Glucocorticoide können den Stoffwechsel beeinflussen, indem sie die Glukoseproduktion erhöhen und die Wirkung von Insulin verringern. Dies kann jedoch auch zu erhöhtem Blutzucker führen.

Wofür werden Glukokortikoide eingesetzt?

Glukokortikoide werden in der Medizin für eine Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt. Eines der häufigsten Anwendungsgebiete ist die Behandlung von entzündlichen Erkrankungen wie Asthma, rheumatoider Arthritis und entzündlichen Darmerkrankungen.

Sie werden auch bei Hauterkrankungen wie Ekzemen und Schuppenflechte sowie bei Allergien und Heuschnupfen eingesetzt. In der Onkologie („Krebsbehandlung“) spielen Glukokortikosteroide außerdem auch bei der Behandlung von Leukämie und Lymphomen eine Rolle.

Darüber hinaus werden Glucocorticoide in der Transplantationsmedizin verwendet, um die Abstoßungsreaktion des Körpers gegenüber einem transplantierten Organ zu unterdrücken.

Einige der wichtigsten Anwendungsgebiete von Glukokortikoiden sind:

Behandlung Allergologie Nasonex 140, Antihistaminika, Antiallergika

Glukokortikoide finden u.a. zur Behandlung von Allergien Anwendung

Neben diesen Anwendungsgebieten finden Glukokortikoide auch bei weiteren Beschwerden Verwendung, etwa zur Behandlung eines Schocks, bei Kollagenosen, hormonabhängigen Erkrankungen oder einer Nebennierenrindeninsuffizienz.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Glukokortikosteroide aufgrund ihrer potenziellen Nebenwirkungen nicht für alle Erkrankungen geeignet sind und nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden sollten.


Welche Arten von Glukokortikoiden gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Glukokortikoiden, die sich in ihrer Wirkstärke, -Dauer und -Art unterscheiden. Zu den häufig verwendeten Glukokortikosteroiden gehören Prednison, Dexamethason, Hydrocortison und Methylprednisolon.

Jede Art hat spezifische Eigenschaften und wird in unterschiedlichen Dosierungen und Formen wie Tabletten, Injektionen, Cremes oder Inhalatoren verabreicht.

Zu den wichtigsten Glukokortikoiden gehören:

Hydrocortison als Salbe
Donald Trung Quoc Don (Chữ Hán: 徵國單) – Wikimedia Commons – © CC BY-SA 4.0 International.

  • Prednison ist ein synthetisches Glukokortikoid, das oral oder intravenös verabreicht wird. Es hat eine mittlere bis hohe Wirkstärke und eine mittlere Wirkungsdauer.
  • Dexamethason hat eine hohe Wirkstärke und eine lange Wirkungsdauer. Es wird oral, intravenös oder als Injektion verabreicht und findet Anwendung bei entzündlichen Erkrankungen, Allergien und Krebserkrankungen.
  • Hydrocortison ist ein natürlich vorkommendes Glucocorticoid und hat eine kurze Wirkungsdauer. Es wird häufig bei akuten Erkrankungen und zur Behandlung von allergischen Reaktionen eingesetzt.
  • Methylprednisolon hat eine hohe Wirkstärke und eine mittlere Wirkungsdauer. Es wird oral, intravenös oder als Injektion verabreicht und findet Anwendung bei entzündlichen Erkrankungen, Allergien und neurologischen Erkrankungen.

Die Wahl des Glukokortikosteroids hängt von der Schwere der Erkrankung und der gewünschten Wirkung ab. Es ist wichtig, dass Glukokortikoide nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden, da sie bei unsachgemäßer Anwendung zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen können.


Wie werden Glukokortikoide eingenommen?

Die Art und Weise, wie Glukokortikoide eingenommen werden, hängt von der Erkrankung und der Schwere der Symptome ab. Sie können in verschiedenen Formen verabreicht werden:

  • Tabletten: Glukokortikoid-Tabletten werden oral eingenommen und gelangen über den Verdauungstrakt in den Körper. Diese Form der Einnahme ist weit verbreitet und eignet sich zur Behandlung von entzündlichen Erkrankungen im Körper.
  • Injektionen: Bei schweren akuten Erkrankungen oder Entzündungen können Glukokortikoide auch direkt in die Vene, den Muskel oder in Gelenke injiziert werden. Diese Form der Anwendung hat eine schnelle und intensive Wirkung.
  • Cremes: Glukokortikoidhaltige Cremes oder Salben werden auf die Haut aufgetragen und können bei entzündlichen Hauterkrankungen helfen. Diese Form der Anwendung hat eine lokale Wirkung und minimale Nebenwirkungen.
  • Inhalatoren: Inhalative Glukokortikoide werden bei Asthma und anderen Atemwegserkrankungen eingesetzt. Sie werden über ein Inhalationsgerät eingeatmet und wirken direkt in den Atemwegen.

Die genaue Dosierung und Dauer der Behandlung wird vom ärztlichen Fachpersonal bestimmt und kann je nach individuellem Bedarf angepasst werden. Es ist wichtig, die Anweisungen der Ärzte genau zu befolgen und die Einnahme nicht ohne Rücksprache abzubrechen oder zu ändern.


Risiken & Nebenwirkungen

Glukokortikoide können bei längerer Anwendung und hohen Dosierungen eine Vielzahl von Nebenwirkungen haben. Zu den häufigsten zählen:

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Eine langfristige Anwendung kann auch zu Knochenverlust führen und das Risiko für Infektionen erhöhen, da das Immunsystem unterdrückt wird. Darüber hinaus kann es zu Augenerkrankungen wie Katarakt oder Glaukom, MagenDarm-Problemen wie Geschwüren oder Blutungen sowie zu Hormonstörungen kommen. Bei Kindern kann eine Langzeitbehandlung mit Glukokortikoiden das Wachstum beeinträchtigen.

Es ist wichtig, dass Personen, die Glucocorticoide einnehmen, sorgfältig von ihren Ärzten überwacht werden, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die Dosierung sollte soweit wie möglich reduziert werden, um das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren.


Gegenanzeigen (Kontraindikation)

Kontraindikation (Gegenanzeige) – Wann sollten Glucocorticoide vermieden werden?

Es gibt Situationen, in denen der Einsatz von Glukokortikoiden vermieden werden sollte. Eine Kontraindikation (Gegenanzeige) besteht mitunter bei Personen, die allergisch auf einen Bestandteil des Medikaments reagieren oder an einer Infektion leiden. Hierbei sollten Glukokortikosteroide vermieden werden, da sie das Immunsystem unterdrücken und somit die Infektionsabwehr des Körpers beeinträchtigen können.

Auch bei Patienten mit Diabetes, Bluthochdruck oder Osteoporose sollten Glucocorticoide mit Vorsicht eingesetzt werden, da sie das Risiko für Komplikationen erhöhen können. Glukokortikoide können außerdem die Symptome bei schweren psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder akuten Psychosen verschlimmern, weshalb auch hierbei Vorsicht geboten ist.

Darüber hinaus sollten schwangere Frauen Glukokortikosteroide nur unter strenger ärztlicher Überwachung einnehmen, da sie das Risiko für Fehlgeburten und Frühgeburten erhöhen können. Auch während der Stillzeit sind die Wirkstoffe nur mit Vorsicht einzusetzen, da sie in die Muttermilch übergehen können.

Gegenanzeigen (Kontraindikationen) von Glukokortikoiden sind:

  • Überempfindlichkeit gegenüber Glukokortikoiden bzw. Allergie auf einen Bestandteil des Medikaments
  • Aktive Infektionen
  • Systemische Pilzinfektion
  • Akute Psychose
  • Schwere psychischen Erkrankungen (z. B. Depressionen)

Darüber hinaus sollten Glukokortikoide mit Vorsicht eingesetzt werden bei:

  • Diabetes, Bluthochdruck oder Osteoporose, da sie das Risiko für Komplikationen erhöhen können
  • Schwangeren Frauen, da sie das Risiko für Fehlgeburten und Frühgeburten erhöhen können

Wechselwirkungen mit Glukokortikoiden

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Bei der Einnahme von Glukokortikoiden sind weiterhin auch die potenziellen Wechselwirkungen zu beachten. So können Glukokortikosteroide zum Beispiel die Wirkung von blutverdünnenden Medikamenten wie Warfarin oder Phenprocoumon verstärken, was zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen kann.

Ebenso können sie die Wirkung von Insulin oder oralen Antidiabetika abschwächen, was zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führen kann. Glucocorticoide können außerdem die Wirkung von Impfstoffen beeinträchtigen. Daher sollte die Einnahme wenn möglich während der Impfung vermieden werden.

Zu den Wechselwirkungen mit Glukokortikoiden gehören u.a.:

  • Nichtsteroidale Antirheumatika (nsar): Die gleichzeitige Einnahme von nsar und Glukokortikoiden kann das Risiko für MagenDarmBlutungen erhöhen.
  • Impfstoffe: Die Wirkung von Impfstoffen kann durch Glukokortikoide beeinträchtigt werden.
  • Blutzuckersenkende Medikamente: Glukokortikosteroide können den Blutzuckerspiegel erhöhen, wodurch die Wirkung von blutzuckersenkenden Medikamenten beeinträchtigt werden kann.
  • Antikoagulanzien („Gerinnungshemmer“): Glucocorticoide können die Wirkung von Antikoagulanzien wie Warfarin verstärken und das Risiko für Blutungen erhöhen.
  • Ciclosporin: Die gleichzeitige Einnahme von Ciclosporin und Glukokortikoiden kann das Risiko für Nierenprobleme erhöhen.
  • Antikonvulsiva (Antiepileptika): Glukokortikoide können die Wirkung von Antikonvulsiva (Epilepsie Medikamente) beeinträchtigen.
  • Immunsuppressiva: Die gleichzeitige Einnahme von Immunsuppressiva und Glukokortikoiden kann das Risiko für Infektionen erhöhen.
  • Diuretika: Glukokortikoide können die Wirkung von Diuretika („Wassertabletten“) beeinträchtigen

Fazit: Vor- und Nachteile von Glukokortikoiden

Glukokortikoide sind leistungsstarke Medikamente, die bei vielen Erkrankungen eingesetzt werden und eine schnelle Linderung der Symptome bewirken können. Allerdings können sie bei längerer Anwendung und hohen Dosierungen auch potenziell schwerwiegende Nebenwirkungen haben.

Daher sollten PatientInnen, die Glukokortikosteroide einnehmen, engmaschig von ihren Ärzten überwacht werden, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Eine gezielte und kurzfristige Anwendung von Glukokortikosteroiden kann jedoch in vielen Fällen eine effektive Therapieoption darstellen und den Krankheitsverlauf verbessern.

Die Entscheidung, Glukokortikoide einzusetzen, sollte immer in enger Abstimmung mit den behandelnden Ärzten erfolgen. Die möglichen Risiken und Vorteile sind sorgfältig abzuwägen, um mögliche Risiken zu minimieren und eine optimale Behandlung zu gewährleisten.


Quellen & Verweise

Quellenverzeichnis:

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