Die Pfefferminze ist nicht nur als Gewürz in der Küche oder als Aromastoff in Kaugummis und Zahnpasta beliebt, bereits in der Antike schätzten die Menschen auch die Heilwirkung der Pflanze. Pfefferminztee kann bei Verdauungsbeschwerden helfen, während das ätherische Pfefferminzöl eine herausragende Wirkung gegen Kopfschmerzen besitzt.
Welche Wirkungen die Pflanze hat, was ihre Anwendungsgebiete sind, wie Sie die Pfefferminze einnehmen und welche Risiken möglich sind, erfahren Sie nachfolgend.
Mentha piperita
Inhaltsverzeichnis
- Systematik: Euasteriden I
- Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
- Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
- Unterfamilie: Nepetoideae
- Gattung: Minzen (Mentha)
- Art: Pfefferminze
- Andere Arten: z.B.: Wasser-Minze; Acker-Minze; Hirsch-Minze; Ross-Minze; Grüne Minze
- Wissenschaftlicher Name: Mentha × piperita
Table of Contents
Heilwirkung der Pfefferminze
Pfefferminze (Mentha × piperita) – Als Gewürz und Heilmittel
Die Pfefferminze (Mentha × piperita) ist eine beliebte Gewürz- und Heilpflanze, welche in Europa heimisch ist und bereits seit Jahrtausenden zu medizinischen Zwecken genutzt wird. Sie gehört zur Gattung der Minzen und ist eine Kreuzung der Wasserminze und der Grünen Minze.
Die Pfefferminze wird aufgrund ihres angenehmen Aromas vielfältig eingesetzt, etwa in Salaten, Süßigkeiten, Kaugummis oder in Zahnpasta. Beliebt ist auch der Pfefferminztee, welcher sowohl kalt als auch warm getrunken werden kann. Ein weiteres sehr populäres Getränk mit Pfefferminze ist außerdem der alkoholhaltige Cocktail Mojito.
Neben ihrem erfrischend minzigen Geschmack bietet die Pflanze jedoch auch verschiedene gesundheitliche Vorteile, wie Studien zeigen konnten. Die Pfefferminzblätter enthalten ätherische Öle, welche unter anderem entkrampfend, verdauungsfördernd, antimikrobiell und schleimlösend wirken.
Zu den Anwendungsgebieten der Pflanze zählen beispielsweise Migräne, Kopfschmerzen, Magen–Darm-Probleme, Gallenbeschwerden, das Reizdarmsyndrom oder Erkältungen. Während viele dieser Anwendungen auch tatsächlich wissenschaftlich nachgewiesen werden konnten, fehlt es bei anderen noch an fundierten, klinischen Studien.
Allerdings reicht es zu Heilzwecken nicht immer aus, lediglich Tee aus Pfefferminzblättern zu trinken. Einige Wirkungen können erst durch die Einnahme hochdosierter Präparate erreicht werden. Je nach Einsatzgebiet ist z. B. eine äußerliche Verwendung von ätherischem Öl oder aber die innerliche Einnahme von pfefferminzhaltigen Kapseln hilfreich.
Doch vor allem beim reinen ätherischen Öl gibt es auch einige Risiken. Dieses sollte keinesfalls an Babys verabreicht werden und gilt u. a. bei Gallenleiden als kontraindiziert. Auch wer unter Sodbrennen leidet oder bestimmte Medikamente einnimmt, sollte lieber auf die Pfefferminze verzichten.
Arten & Formen
Was ist der Unterschied zwischen Pfefferminze und Minze?
Die Minze ist eine Pflanzengattung, zu welcher zahlreiche Unterarten – wie eben die Pfefferminze – gehören. Die Pfefferminze ist also eine Minze; nicht jede Minze ist jedoch eine Pfefferminze. Zu Heilzwecken wird allerdings bevorzugt die Pfefferminze genutzt.
In welchen Darreichungsformen ist die Pfefferminze erhältlich?
Die Pfefferminzblätter lassen sich sowohl frisch als auch getrocknet in der Küche verwenden. Aus ihnen lässt sich reines ätherisches Öl gewinnen, welches hochdosiert ist und zur Anwendung verdünnt werden sollte.
Darüber hinaus gibt es Pfefferminz-Öl auch in Form von Kapseln zur Einnahme als Nahrungsergänzungsmittel. Weiterhin existieren noch Extrakte, welche etwas verdünnt sind und bspw. genutzt werden, um Lebensmitteln einen Pfefferminzgeschmack zu verleihen.
Zu medizinischen Zwecken finden folgende Pflanzenteile Verwendung:
- Pfefferminz-Blätter (Menthae piperitae folium)
- Ätherisches Pfefferminz-Öl (Menthae piperitae aetheroleum)
Wirkung & Anwendung
Anwendungsgebiete – Für was wird Pfefferminze verwendet?
Sowohl die Blätter der Pfefferminze als auch das daraus gewonnene Öl haben medizinisch anerkannte Wirkungen. Abhängig vom Einsatzgebiet werden die Blätter oder das Pfefferminzöl entweder innerlich eingenommen oder äußerlich aufgetragen:
Innere Anwendung von Pfefferminze (Öl und Blätter):
- Magen–Darm-Beschwerden wie z. B. Bauchkrämpfe, Blähungen oder Flatulenz
- Gastritis (Magenschleimhautentzündung)
- Beschwerden der Gallenwege
- Schleimhautentzündungen der oberen Luftwege (Katarrh)
- Reizdarmsyndrom (RDS)
- Entzündungen der Mundschleimhaut
Äußere Anwendung von Pfefferminze (Pfefferminzöl):
- Kopfschmerzen (Spannungskopfschmerz)
- ggf. Migräne
- Neuralgische Beschwerden (Nervenschmerzen)
- Schleimhautentzündungen der oberen Luftwege (Katarrh)
Genannte Anwendungsgebiete sind von der Kommission E (Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel), der ESCOP (European Scientific Cooperative on Phytotherapy) und/oder der HMPC (Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel) anerkannt.
Wirkungsweise – Was bewirkt Minze im Körper?
Die Pfefferminze hat folgende Heilwirkungen:
- spasmolytisch (entkrampfend)
- choleretisch (den Gallenfluss fördernd) bzw. chalagog (gallentreibend)
- karminativ (gegen Blähungen)
- antibakteriell (gegen Bakterien)
- analgetisch (schmerzlindern)
- sekretolytisch (schleimverflüssigend)
- kühlend
Als am besten wissenschaftlich belegt gelten dabei die krampflösende und gallentreibende Wirkung der Pflanze.
Wo gegen hilft Pfefferminztee?
Die Blätter der Pfefferminze können bei einer Magenschleimhautentzündung, Verdauungsbeschwerden, Flatulenz und Blähungen eingesetzt werden. Die darin enthaltenen Stoffe wirken krampflösend, galletreibend und entblähend.
Es ist jedoch unklar, ob die Wirkstoffkonzentration im Tee ausreichend ist, um genannte Beschwerden zu lindern. Die meisten Forschungen zum Thema beschäftigen sich nämlich mit dem ätherischen Öl. Zu den Pfefferminzblättern gibt es nur wenige Studien am Menschen und beim Tee fehlt es gänzlich an wissenschaftlich anerkannten, klinischen Humanstudien.
Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) empfiehlt die Verwendung der Blätter bei Verdauungsbeschwerden und Atemwegserkrankungen als unterstützende Behandlung zusammen mit anderen Medikamenten.
Zur Behandlung von Beschwerden wie Migräne, Reizdarmsyndrom oder Neuralgien reicht die Konzentration der Wirkstoffe im Tee aber höchstwahrscheinlich nicht aus – hierbei ist die Verwendung von konzentriertem Pfefferminz-Öl notwendig.
Magen-Darm-Beschwerden
Pfefferminze bei Beschwerden des Magen-Darm-Trakts
Da die Wirkstoffe der Pfefferminze krampflösende, galletreibende und blähungslindernde Eigenschaften besitzen, kann die Heilpflanze bei verschiedenen Magen-Darm-Beschwerden helfen. Dass die Pfefferminze den Gallenfluss fördert und entkrampfend wird, ist dabei besonders gut belegt.
Anwendung findet die Pfefferminze bei:
- Magenkrämpfen bzw. krampfartigen Beschwerden des oberen Verdauungstrakts
- Beschwerden der Gallenwege und Gallenblase
- Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Flatulenz
- Gastritis (Magenschleimhautentzündung)
Zur Behandlung genannter Symptome wird die Pfefferminze innerlich eingenommen. Bei leichteren Beschwerden wie Dyspepsie (Verdauungsstörungen) oder Flatulenz (Darmwinde) können Pfefferminz-Blätter verwendet werden.
Bei stärkeren Leiden wie krampfartigen Beschwerden der Gallenwege und des Verdauungstrakts wird hingegen das Pfefferminzöl genutzt. Zur Behandlung des Reizdarmsyndroms sind wiederum magensaftresistente Kapseln notwendig.
Reizdarmsyndrom (RDS)
Pfefferminze beim Reizdarmsyndrom
Einige der umfangreichsten Studien zum Pfefferminzöl konzentrierten sich auf die möglichen Vorteile beim Reizdarmsyndrom. Hierbei handelt es sich um eine Gruppe chronischer Darm-Erkrankungen, welche mit Symptomen wie Bauchschmerzen, Verstopfungen und Durchfall einhergehen können.
Den Forschungen zufolge kann die Pfefferminze Reizdarm–Symptome wie Krämpfe und Blähungen lindern. Auch eine Wirkung gegen Schmerzen und Durchfall wird diskutiert.
So kam eine Studie aus dem Jahr 2008 etwa zum Schluss, das die Pfefferminze die Häufigkeit und Intensität (Stärke) der Krämpfe reduzieren kann und somit als krampflösendes Mittel beim RDS hilfreich ist.
Weitere Forschungen von 2013 deuten darauf hin, dass die Pflanze auch durch das Reizdarmsyndrom hervorgerufene Symptome wie Durchfall und Schmerzen lindern könnte. Die Pfefferminze soll den Forschern zufolge die Schmerz-Rezeptoren im Darm hemmen und so Schmerzen aber auch Entzündungen in diesem Bereich lindern.
Um genannte Wirkungen zu erzielen, ist jedoch die Einnahme von speziellen Kapseln notwendig, welche magensaftresistent sind. Die spezielle Aufbereitung der Magensaft-resistenten Pfefferminzöl-Kapseln erlaubt es, dass die Wirkstoffe erst im Darm freigesetzt und somit Nebenwirkungen im Magenbereich vermieden werden.
Die Kapseln werden dafür üblicherweise dreimal täglich etwa 30 bis 60 Minuten vor dem Essen zusammen mit etwas Flüssigkeit eingenommen. Allerdings kann es auch zu Nebenwirkungen kommen, welche später im Text noch genauer erläutert werden.
Husten & Erkältung
Ist Pfefferminztee schleimlösend?
Die Pfefferminze besitzt eine antimikrobielle, entkrampfende und schleimlösende Eigenschaften, weshalb auch Husten und Erkältungen zu den Anwendungsgebieten der Pflanze gehören. Hierbei findet vor allem das Öl der Pfefferminze Anwendung, welches inhaliert oder oral eingenommen werden kann.
Da die Pfefferminze die Produktion von dünnflüssigem Schleim fördert, eignet sie sich vor allem bei Schleimhautentzündungen der oberen Atemwege, welche mit einer vermehrten Absonderung von Hustensekret einhergehen.
Weiterhin zeigten in-vitro Studien signifikante Effekte gegen Bakterien und Viren. Allerdings ist zur Zeit noch unklar, ob und inwiefern sich diese Wirkung auch auf den Menschen übertragen lässt. Hierzu bedarf es also noch weiterer Forschung.
Abschwellende Eigenschaften ließen sich bisher nicht nachweisen. Es wird teilweise angenommen, dass die positiv wahrgenommene Wirkung eher auf die kühlenden Effekte der Minze zurückzuführen sind.
Der enthaltene Wirkstoff Menthol kann bei Inhalation außerdem das Gefühl einer erleichterten Atmung vermitteln. Dies ist auf eine Reizung der Kälte-Rezepten in der Nase zurückzuführen.
Kopfschmerzen & Migräne
Wie wirkt Pfefferminzöl bei Kopfschmerzen?
Bereits im Altertum empfahl Pilinius der Ältere sich bei Kopfschmerzen die Schläfen mit Pfefferminz-Blättern einzureiben. Mittlerweile konnten mehrere Studien die schmerzlindernde Wirkung der Pfefferminze gegen Kopfschmerzen auch wissenschaftlich belegen.
Allerdings nutzen die Probanden in den Forschungen ätherisches Pfefferminzöl, welches stark konzentriert und somit umso wirksamer ist.
In zwei placebokontrollierten Studien wurde eine Pfefferminzöl-Lösung mit je 1000 mg Acetylsalicylsäure (ASS) und Paracetamol verglichen. Zur Behandlung der Schmerzen rieben die Probanden sich mehrmals täglich die Schläfen und die Stirn mit der Lösung ein. Den Studien zufolge kommt es bereits 15 Minuten nach der Anwendung zu einer signifikanten Linderung der Schmerzen.
Die genaue Wirkungsweise ist zwar noch nicht geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass die enthaltenen Wirkstoffe Menthol und Menthon bei der äußeren Anwendung auf der Haut die Rezeptoren für Schmerzen, Kälte und Wärme erregen und stimulieren. Dadurch wirken sie wie lokale Anästhetika, sie betäuben also die Schmerzen.
Das Pfefferminzöl ist außerdem in der Lage, die Wirkung von den Schmerz-Botenstoffen Serotonin und der Substanz-P zu hemmen, welche eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Kopfschmerzen spielen.
Inhaltsstoffe & Wirkstoffe
Was ist in Pfefferminztee drin und welche Wirkstoffe enthält Pfefferminzöl?
Pfefferminzblätter enthalten bis zu 4 % ätherisches Pfefferminzöl; außerdem 3 bis 6 % Flavonoide, Gerbstoffe (insbesondere Lamiaceengerbstoffe), Säuren (z. B. Kaffeesäure und Rosmarinsäure) und Triterpene (vor allem Eriocitrin).
Wie auch viele andere Heilpflanzen enthält die Pfefferminze Flavonoide, welche antioxidative Eigenschaften besitzen. Antioxidantien können den Körper vor Freien Radikalen bzw. oxidativen Stress schützen und somit verschiedenen Erkrankungen vorbeugen.
Wenn Sie die Pfefferminzblätter in heißes Wasser geben, werden ätherische Öle freigesetzt. Für viele Anwendungen sind jedoch höhere Konzentrationen des Öls notwendig. Reines Pfefferminzöl lässt sich mittels Wasserdestillation aus den Blättern der Pflanze gewinnen.
Ätherisches Pfefferminz-Öl enthält folgende Wirkstoffe:
- Menthol (35-45%)
- Menthon (15-20%)
- Menthylacetat (3-5%)
- 1,8-Cineol (6-8%)
- Menthofuran (indealerweise unter 5%)
- Außerdem: Neomenthol, Isomenthon, Limonen, Pulegon, α- und β-Pinen, β-Caryophyllen, Viridiflorol, Germacren
Darüber hinaus sind in der Pfefferminze auch verschiedene Vitamine und Mineralstoffe enthalten, vor allem:
Zwei Esslöffel frische Pfefferminze enthalten außerdem:
- Energie: 2,52 kcal
- Kohlenhydrate: 0,48 g
- Fette: 0,03 g
- Proteine: 0,12 g
- Ballaststoffe: 0,26 g
Einnahme & Dosierung
Richtige Einnahme und Dosis von Pfefferminz-Blättern und -Öl
Die Einnahme und Dosierung der Pfefferminze variiert abhängig vom gewünschten Verwendungsgrund. Bei leichteren Beschwerden kann das Trinken von Pfefferminz-Tee ausreichend sein.
Die meisten Studien, welche sich mit den medizinischen Wirkungen der Pflanze beschäftigten, nutzen allerdings konzentriertes Pfefferminz-Öl. Dieses kann je nach Einsatzgebiet äußerlich aufgetragen, oral eingenommen oder aber inhaliert werden.
Ätherisches Pfefferminzöl, welches zu medizinischen Zwecken genutzt wird, darf kein Menthofuran enthalten. Dieses muss zuvor mittels Destillation entfernt werden.
Innerliche Einnahme
Pfefferminzöl innerlich einnehmen
Die innere Einnahme von Pfefferminzöl eignet sich bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Flatulenz, Bauchkrämpfen oder dem Reizdarmsyndrom. Weiterhin ist eine orale Einnahme bei Husten und Erkältungen indiziert.
Halten Sie sich bei der Einnahme des Pfefferminzöls an die Angaben Ihrer Ärzte bzw. an die Packungsbeilage. Falls nicht anders verordnet wird Pfefferminz-Öl wie folgt eingenommen und dosiert:
- Einzeldosis: 3 bis 4 Tropfen Pfefferminzöl
- Art der Einnahme: auf ein Stück Zucker oder in ein Glas mit lauwarmem Wasser geben
- Häufigkeit: 2 bis 3 Mal täglich einnehmen
- Tagesdosis: 6 bis 12 Tropfen; auf 2 bis 3 Anwendungen aufgeteilt
Beim Reizdarmsyndrom (RDS)
Beim Reizdarmsyndrom erfolgt die Einnahme des Pfefferminzöls oral in Form der bereits beschriebenen magensaftresistenten Kapseln:
- Einzeldosis: Magensaftreistente Kapseln mit 0,2 ml Pfefferminzöl pro Kapsel
- Häufigkeit: 3 Mal täglich vor dem Essen mit etwas Flüssigkeit einnehmen
- Tagesdosis: 0,6 ml Pfefferminzöl; auf 3 Anwendungen aufgeteilt
Pfefferminzöl inhalieren
Eine Inhalation von Pfefferminzöl ist bei Erkältungen, Husten und Atemwegserkrankungen indiziert. Auch eine Anwendung bei Übelkeit und Erbrechen wird diskutiert.
Geben Sie für die Inhalation etwa 3 bis 4 Tropfen Pfefferminz-Öl in eine Schüssel mit heißem Wasser. Beugen Sie sich über die Schüssel und legen Sie ein Handtuch über Ihren Kopf, damit der Dampf nicht entweicht. Inhalieren Sie in tiefen Atemzügen.
Was Sie beim Inhalieren beachten sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber über die Inhalation.
Pfefferminztee
Pfefferminzblätter und Zubereitung von Pfefferminztee
Die Blätter der Pfefferminze können für leichte Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Flatulenz genutzt werden. In Kombination mit anderen Medikamenten eignen sie sich weiterhin unterstützend zur Schleimlösung bei produktivem Husten. Die Pflanze wirkt außerdem leicht beruhigend und ist daher auch in einigen Schlaf- und Beruhigungstees enthalten.
Die verwendete Pfefferminze sollte Arzneibuchqualität besitzen, also mindestens 1,2 Prozent ätherisches Öl enthalten. Herkömmliche Pfefferminztee-Produkte erfüllen jedoch oftmals nur die Lebensmittelqualität und enthalten deutlich geringere Mengen an Pfefferminzöl.
Pfefferminz Tee selber machen
- Geben Sie etwa 2 bis 2,5 Gramm Pfefferminz-Blätter in eine Tasse
- Füllen Sie die Tasse mit 200 bis 250 ml heißem, jedoch nicht kochendem Wasser
- Lassen Sie den Tee 5 bis 10 Minuten lang ziehen und seihen Sie die Kräuter anschließend ab
- Trinken Sie 3 Mal täglich eine Tasse frisch zubereiteten Pfefferminz-Tee
Äußere Verwendung
Äußere Anwendung von Pfefferminz-Öl
Äußerlich angewandt eignet sich das Pfefferminzöl vor allem bei Spannungskopfschmerzen sowie ggf. auch bei Migräne und anderen Kopfschmerz-Arten. Wissenschaftlich anerkannte Studien existieren derzeit jedoch nur für den sogenannten Spannungskopfschmerz, die mit Abstand häufigste Form der Kopfschmerzen.
In nämlichen Studien wurde eine Lösung aus 10 % ätherischem Pfefferminzöl und 90 % Ethanol (Alkohol) verwendet. Diese konnte die Schmerzen genau so gut lindern wie die synthetischen Schmerzmittel in den Kontrollgruppen.
- Tragen Sie die Pfefferminzöl-Lösung großflächig auf Ihre Schläfen und Stirn auf. Achten Sie darauf, dass das Öl nicht mit Ihren Augen in Berührung kommt.
- Wiederholen Sie die Anwendung 2 Mal, nach 15 und 30 Minuten .
- Es sollte bereits nach 15 Minuten zu einer signifikanten Linderung der Schmerzen kommen. Im Verlauf von etwa einer Stunde sollte die Stärke der Schmerzen noch weiter abnehmen.
Alternativ können Sie auch 5 bis 10 Teile Pfefferminz-Öl mit 95 bzw. 90 Teilen eines Trägeröls (z. B. Oliven-, Argan- oder Mandelöl) mischen und verwenden. Tragen Sie das ätherische Öl jedoch niemals unverdünnt auf, da dies zu starken Reizungen führen kann.
Darüber hinaus kann das Öl äußerlich auch bei Gelenk- und Muskelschmerzen sowie bei Neuralgien (Nervenschmerzen) hilfreich sein. Es ist in einigen Salben und Gels enthalten; oft auch in Kombination mit anderen Heilkräutern wie Ringelblume, Eukalyptus oder Arnika.
Risiken & Nebenwirkungen
Ist Pfefferminze schädlich und welche Nebenwirkungen hat Pfefferminztee?
Die Pfefferminze ist in den meisten Fällen gut verträglich, insbesondere in großen Mengen kann es jedoch auch zu Nebenwirkungen kommen. Vorsicht ist vor allem beim ätherischen Öl angebracht, da die Wirkstoffe hierbei in hoher Konzentration vorliegen.
Durch das Trinken von Pfefferminz-Tee ist es eher unwahrscheinlich schädliche Dosen zu erreichen. Dennoch wird von einem zu häufigen und regelmäßigen Konsum von Pfefferminztee abgeraten.
Bei Personen mit einem empfindlichen Magen, kann es zu Magenbeschwerden kommen.
Gegenanzeigen (Kontraindikationen)
Leiden Sie an einer der folgenden Erkrankungen, sollten Sie kein Pfefferminz-Öl verwenden:
- Gallenblasenentzündung
- Verschluss der Gallenwege
- ggf. auch bei anderen Gallenleiden
- schwere Leberschäden
Weitere Sicherheitshinweise sind:
- Personen, welche an Gallenerkrankungen leiden, sollten sich vor der Einnahme von Pfefferminz-Blättern und -Tee ärztlichen Rat einholen.
- Aus Sicherheitsgründen sollten sich auch Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit vor der Verwendung ärztlich beraten lassen.
- Darüber hinaus wird bei Sodbrennen von einer Anwendung abgeraten, da die Pfefferminze die Symptome hierbei möglicherweise verschlimmern könnte.
Wechselwirkungen – Interaktionen mit anderen Medikamenten
Wechselwirkungen zwischen der Pfefferminze und anderen Arzneimitteln sind derzeit keine bekannt. Es ist jedoch denkbar, dass die Pflanze die Verstoffwechselung bestimmter Medikamente beeinflussen kann. Holen Sie sich daher im Zweifel ärztlichen Rat ein.
Verwandte Ratgeber
Weitere Informationen finden Sie in folgenden verwandten Ratgebern: