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Schilddrüsenhormone

by Danaae

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Die Schilddrüse ist eine kleine, aber wichtige Drüse, die sich im vorderen Bereich des Halses befindet und für die Produktion von Schilddrüsenhormonen verantwortlich ist. Diese Hormone sind für zahlreiche Prozesse im Körper von Bedeutung und können bei einer Störung der Schilddrüsenfunktion durch Medikamente reguliert werden.

In diesem Artikel werden wir uns genauer mit Schilddrüsenhormonen und ihren Wirkungen beschäftigen, sowie auf die Anwendung von Medikamenten und mögliche Nebenwirkungen eingehen.


Was sind Schilddrüsenhormone?

Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ im Hals, das für die Produktion und Freisetzung von Schilddrüsenhormonen verantwortlich ist. Diese Hormone spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Stoffwechsels, des Wachstums und der Entwicklung im Körper.

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Pixabay / geralt

Die Schilddrüse produziert hauptsächlich zwei Hormone: Thyroxin (t4) und Trijodthyronin (t3)[1][2]. t4 ist das am häufigsten produzierte Schilddrüsenhormon, während t3 das aktivere Hormon ist und eine stärkere Wirkung auf den Körper hat.

Schilddrüsenhormone beeinflussen den Stoffwechsel in fast jedem Gewebe des Körpers. Sie regulieren die Geschwindigkeit, mit der Nährstoffe verarbeitet werden und steuern so den Energieverbrauch. Sie sind aber z.B. auch für die Entwicklung vom Gehirn und Nervensystem wichtig [6].

Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen kann zu einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) führen, während ein Überschuss an Schilddrüsenhormonen zu einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) führen kann.

Zu den Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion gehören unter anderem Müdigkeit, Gewichtszunahme und Depressionen, während sich eine Schilddrüsenüberfunktion unter anderem in Gewichtsverlust, Nervosität und Schlafstörungen äußern kann[3][4].


Arten: Welche Schilddrüsenhormone gibt es?

Wie bereits einleitend erwähnt, produziert die Schilddrüse hauptsächlich zwei Arten von Hormonen, und zwar:

  • Thyroxin (t4)
  • Trijodthyronin (t3)

Diese Hormone enthalten Jod und werden aus den Jodmolekülen hergestellt, die aus der Nahrung aufgenommen werden.

t4 ist das am häufigsten produzierte Schilddrüsenhormon und macht etwa 90% der Hormonproduktion aus. Es wird in der Schilddrüse produziert und dann in den Blutkreislauf abgegeben. Dort wird es in t3 umgewandelt, das dann von den Zellen des Körpers aufgenommen wird, um seine Wirkung auszuüben[4].

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3D Darstellung von Trijodthyronin (t3)

t3 ist das aktivere Hormon der beiden und hat eine stärkere Wirkung auf den Körper. Es wird aus t4 gebildet, indem ein Jodmolekül entfernt wird. Diese Umwandlung findet hauptsächlich in der Leber, den Nieren und der Schilddrüse selbst statt. Ein kleiner Teil von t3 wird direkt von der Schilddrüse produziert und abgegeben[5].

Neben t4 und t3 produziert die Schilddrüse auch Calcitonin, ein Hormon, das an der Regulierung des Calciumstoffwechsels beteiligt ist. Allerdings hat Calcitonin keine direkte Wirkung auf die Schilddrüsenfunktion und spielt für die Regulation der Schilddrüsenhormone keine Rolle[4].

Insgesamt sind t4 und t3 die beiden wichtigsten Schilddrüsenhormone, die für eine Vielzahl von Körperfunktionen und -prozessen von entscheidender Bedeutung sind.


Wirkung: Was machen Schilddrüsenhormone?

Schilddrüsenhormone beeinflussen fast alle Gewebe und Organe im Körper und sind daher an einer Vielzahl von Stoffwechselprozessen beteiligt. Sie regulieren den Energieumsatz, beeinflussen das Wachstum und die Entwicklung, fördern den Sauerstoffverbrauch und beeinflussen die Körpertemperatur[1].

Schilddrüsenhormone, Schilddrüse, schilddrüsenkrebs, schilddrüsenkarzinom, Thyroxin (T4) , Trijodthyronin (T3)Eine der wichtigsten Funktionen von Schilddrüsenhormonen ist die Regulierung des Stoffwechsels. t3 und t4 erhöhen den Grundumsatz des Körpers, also die Geschwindigkeit, mit der der Körper Kalorien verbrennt. Das ist wichtig für die Aufrechterhaltung des Körpergewichts und der Körperzusammensetzung[2]. Sie fördern auch den Abbau von Fetten und Kohlenhydraten und beeinflussen den Stoffwechsel von Proteinen[4].

Darüber hinaus sind Schilddrüsenhormone wichtig für das Wachstum und die Entwicklung von Geweben und Organen, insbesondere des Nervensystems und des Skelettsystems. Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen kann zu einer Verzögerung der körperlichen und geistigen Entwicklung führen.

Dies ist insbesondere bei Kindern bedeutsam, bei denen die unzureichende Produktion zu Entwicklungsstörungen führen kann[5]. Bei Erwachsenen kann ein Mangel an Schilddrüsenhormonen Symptome wie Müdigkeit, Gewichtszunahme, Depressionen und Gedächtnisstörungen verursachen.

Schilddrüsenhormone beeinflussen auch die Herz-Kreislauf-Funktion, indem sie die Herzfrequenz und die Kraft, mit der das Herz schlägt (Kontraktionskraft des Herzmuskels) erhöhen[1]. Dadurch wird der Blutfluss gesteigert und die Durchblutung der Organe verbessert.


Krankheiten und Störungen (Liste)

Es gibt verschiedene Krankheiten und Störungen, die mit Schilddrüsenhormonen in Zusammenhang stehen. Die wichtigsten davon sind:

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Untersuchung der Schilddrüse

Wenn Sie vermuten, dass Sie an einer Schilddrüsenerkrankung leiden, sollten Sie sich an Ihren Hausarzt oder einen Facharzt für Endokrinologie wenden. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung kann helfen, Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern.


Schilddrüsenüber- und Unterfunktion

Über- und Unterfunktion der Schilddrüse

Eine Überfunktion oder Unterfunktion der Schilddrüse kann zu verschiedenen Symptomen führen und erfordert eine angemessene Diagnose und Behandlung.

Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose)

Eine Unterfunktion der Schilddrüse, auch Hypothyreose genannt, tritt auf, wenn die Schilddrüse nicht genügend Hormone produziert. Eine der häufigsten Ursachen für eine Hypothyreose ist die Autoimmunerkrankung namens Hashimoto-Thyreoiditis[7]. Andere Ursachen können eine Jodmangelernährung, Schilddrüsenentfernung, Bestrahlung, Medikamente und angeborene Erkrankungen sein.

Schilddrüsenhormone, Schilddrüse, Thyroxin (T4) , Trijodthyronin (T3)Symptome einer Hypothyreose sind z.B.:

Diagnostizieren lässt sich eine Schilddrüsenunterfunktion durch eine Blutuntersuchung, bei der das Niveau der Schilddrüsenhormone gemessen wird. Sie wird in der Regel mit einer Hormonersatztherapie behandelt, bei der das fehlende Hormon ergänzt wird.

Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserem Ratgeber zur Schilddrüsenunterfunktion.

Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose)

Eine Überfunktion der Schilddrüse, auch Hyperthyreose genannt, tritt auf, wenn die Schilddrüse zu viele Hormone produziert. Eine der häufigsten Ursachen für eine Hyperthyreose ist die Autoimmunerkrankung Morbus Basedow[4][5]. Andere Ursachen können eine Schilddrüsenentzündung, Überdosierung von Schilddrüsenhormonen, Schilddrüsenknoten oder Tumoren sein.

Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion sind z.B.:

Eine Schilddrüsenüberfunktion lässt sich z.B. mittels einer Blutuntersuchung, bei der das Niveau der Schilddrüsenhormone gemessen wird, diagnostizieren. Die Behandlung der Hyperthyreose erfolgt mit Medikamenten, Radiojodtherapien oder Schilddrüsenoperation.

Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserem Ratgeber zur Schilddrüsenüberfunktion.


Medikamente: Schilddrüsenhormon-Tabletten

Wenn eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine operative Entfernung der Schilddrüse vorliegt, können Schilddrüsenhormon-Tabletten verschrieben werden, um den Hormonmangel auszugleichen.

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Schilddrüsenhormon-Tabletten (t3 und t4)

Die am häufigsten verschriebenen Hormone sind L-Thyroxin (t4) und Trijodthyronin (t3). Dabei wird meist L-Thyroxin in Tablettenform eingesetzt, da es sich um das am besten untersuchte und verträglichste Schilddrüsenhormon handelt.

Die Dosierung und Dauer der Behandlung hängen von der individuellen Situation und der Art der Schilddrüsenerkrankung ab. Zu Beginn der Behandlung wird oft eine niedrigere Dosis verschrieben, welche dann nach und nach erhöht wird, bis der tsh-Wert im Blut im Normalbereich liegt[4].

Eine regelmäßige Überwachung durch Fachärzte ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Behandlung erfolgreich verläuft und keine Unter- oder Überdosierung vorliegt.

Neben den genannten Tabletten gibt es auch Kombinationspräparate aus t4 und t3. Diese können in manchen Fällen bei einer Schilddrüsenunterfunktion effektiver sein als reine t4-Präparate, insbesondere bei Patienten, die trotz normaler tsh-Werte weiterhin unter Beschwerden wie Müdigkeit oder Gewichtszunahme leiden.

In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass PatientenInnen aufgrund von bspw. Unverträglichkeiten keine Schilddrüsenhormon-Tabletten vertragen. Hierbei kann eine Behandlung mit Schilddrüsenhormonen in Form von Spritzen oder Infusionen erforderlich sein.

Es gibt auch alternative Behandlungsmethoden wie etwa pflanzliche oder homöopathische Schilddrüsenhormon-Präparate. Da jedoch keine wissenschaftlichen Belege für deren Wirksamkeit vorliegen, sollten sie nur mit Vorsicht und nur unter ärztlicher Aufsicht angewandt werden.

Einige der gängigsten Schilddrüsenhormon-Medikamente sind:

  • Levothyroxin: Wird zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion eingesetzt.
  • Liothyronin: Wird ebenfalls zur Behandlung von Schilddrüsenunterfunktion eingesetzt. Im Gegensatz zu Levothyroxin wirkt Liothyronin schneller, hat aber auch eine kürzere Halbwertszeit.
  • Propylthiouracil und Carbimazol: Diese Medikamente werden zur Behandlung von Schilddrüsenüberfunktion eingesetzt und wirken, indem sie die Produktion von Schilddrüsenhormonen hemmen.
  • Radiojodtherapie: Bei dieser Behandlungsmethode wird radioaktives Jod eingenommen, das von der Schilddrüse aufgenommen wird und dort die Schilddrüsenzellen zerstört. Diese Methode findet in der Regel bei einer Schilddrüsenüberfunktion Anwendung.

Nebenwirkungen: Was sind die Risiken?

Wie alle Medikamente so können auch Schilddrüsenhormone zu Nebenwirkungen führen, insbesondere dann, wenn sie zu hoch dosiert werden. Die Art der Nebenwirkungen variiert dabei je nach dem, welches Schilddrüsenhormon eingenommen wird. Mögliche Nebenwirkungen sind z.B.:

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In seltenen Fällen kann es auch zu einer schwerwiegenden Überdosierung kommen, die zu einer lebensbedrohlichen thyreotoxischen Krise führen kann.

Risiken bei der Einnahme von Schilddrüsenhormonen sind u.a.:

  • Überdosierung: Wenn die Schilddrüsenhormone überdosiert werden, kann es zu einer Überfunktion der Schilddrüse kommen. Dies kann sich in Symptomen wie Nervosität, Herzrasen, Gewichtsverlust und Schlafstörungen äußern.
  • Unterdosierung: Wenn eine zu geringe Menge der Schilddrüsenhormone eingenommen wird, kann es zu einer Unterfunktion der Schilddrüse kommen. Dies kann sich in Symptomen wie Müdigkeit, Gewichtszunahme und Kälteempfindlichkeit äußern.
  • Allergische Reaktionen: In seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen auf die Schilddrüsenhormon-Medikamente kommen. Die Symptome können hierbei Hautausschlag, Juckreiz, Schwellungen und Atembeschwerden umfassen.

Gegenanzeigen für die Einnahme von Schilddrüsenhormonen

Zu den Gegenanzeigen für die Einnahme von Schilddrüsenhormonen gehören:


Wechselwirkungen mit Schilddrüsenhormonen

Werden Schilddrüsenhormone zusammen mit anderen Medikamenten eingenommen, kann es zu Wechselwirkungen zwischen den Arzneimitteln kommen.Informieren Sie daher Ihren Arzt, wenn Sie bereits weitere Arzneimittel einnehmen.

Unter anderem können etwa etwa Antazida (Medikamente zur Neutralisierung der Magensäure), Eisenpräparate und Calciumpräparate die Aufnahme der Schilddrüsenhormone beeinträchtigen. Auch einige Medikamente zur Behandlung von Depressionen oder Epilepsie können mit den Schilddrüsenhormonen wechselwirken[2].

Mögliche Wechselwirkungen sind:


Quellenangabe

  • [1] Endokrinologie.net. (o.D.). Schilddrüsenhormone-Mangel trotz Normalwerten. Abgerufen am 13. März 2023, von https://www.endokrinologie.net/pressemitteilung/schilddruesenhormone-mangel-trotz-normalwerten.php.
  • [2] Endokrinologie.net. (o.D.). Schilddrüsenhormone. Abgerufen am 14. März 2023, von https://www.endokrinologie.net/pressemitteilung/schilddruesenhormone.php.
  • [3] Schilddrüsenliga Deutschland e.V. (o.D.). Fragen & Antworten. Abgerufen am 15. März 2023, von https://www.schilddruesenliga.de/presse/fragen-antworten.
  • [4] Flexikon. (o.D.). Schilddrüsenhormone. Abgerufen am 15. März 2023, von https://flexikon.doccheck.com/de/Schilddr%C3%BCsenhormone.
  • [5] Bühlmann, DPC. (2007). Schilddrüsenhormon-Analytik: Grundlagen und Methoden. Abgerufen am 13. März 2023, von https://web.archive.org/web/20070929014641/http://www.dpc-buehlmann.at/html/modules.php?op=modload&name=PagEd&file=index&page_id=38.
  • [6] Ärztezeitung. (2021, 11. Juni). Schilddrüsenhormone sind für die Gehirnfunktion essenziell. Abgerufen am 16. März 2023, von https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Schilddruesenhormone-sind-fuer-die-Gehirnfunktion-essenziell-250460.html.
  • [7] Deutsches Ärzteblatt. (2021, 15. September). Hashimoto-Thyreoiditis: Nach aktueller Symptomatik und Befunden therapieren. Abgerufen am 15. März 2023, von https://www.aerzteblatt.de/archiv/221195/Hashimoto-Thyreoiditis-Nach-aktueller-Symptomatik-und-Befunden-therapieren.
  • [8] Pharmazeutische Zeitung. (2021, 28. Juli). Wird zu häufig operiert? Abgerufen am 15. März 2023, von https://www.pharmazeutische-zeitung.de/wird-zu-haeufig-operiert-137102/.
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