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Lapacho

by Danaae

Lapacho, Lapachorinde

Als Lapacho werden verschiedene Bäume bezeichnet, deren Rinden traditionell zu medizinischen Zwecken verwendet wird, etwa gegen Atemwegserkrankungen, Krebs, Hautkrankheiten oder Diabetes. Allerdings ist die Wirkung von Lapacho Tee, Kapseln, Tropfen und Co. bisher nicht belegt.

Bei angemessener Dosierung gelten Zubereitungen der Lapachorinde jedoch als gut verträglich. Nebenwirkungen betreffen meist den MagenDarm-Trakt. In bestimmten Fällen sollte außerdem aufgrund von Gegenanzeigen und Wechselwirkungen auf die Einnahme verzichtet werden.

Lapacho (Handroanthus)

Steckbrief: Systematik von Lapacho

  • Gruppe: Asteriden; Euasteriden I
  • Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
  • Familie: Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae)
  • Gattung: Handroanthus
  • Arten: u.a. Handroanthus heptaphyllus; Handroanthus impetiginosus (Tabebuia impetiginosa); Handroanthus serratifolius; Handroanthus lapacho
  • Wissenschaftlicher Name: u.a. Handroanthus impetiginosus (Mart. ex DC.) Mattos; Handroanthus heptaphyllus (Vell.) Mattos

Lapacho Tee, Kapseln & Co.

Lapacho-Tee und Co. – Verwendung der Lapachorinde als Heilmittel

Lapacho ist ein umgangssprachlicher Name für verschiedene Baumarten, welche in Mittel- und Südamerika beheimatetet sind und dort bereits seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin Anwendung finden.

Lapacho (Handroanthus impetiginosus)

Lapacho (Handroanthus impetiginosus)

Als Lapacho bezeichnete Arten sind u.a.:

  • Handroanthus impetiginosus
    (auch: Tabebuia impetiginosa)
  • Handroanthus heptaphyllus
  • Handroanthus serratifolius
  • Handroanthus lapacho

Die Lapacho-Rinde wurde bereits von den Ureinwohnern Südamerikas wie etwa den Inkas arzneilich angewandt und erlangte im Mitte der 20. Jahrhunderts auch Popularität in der westlichen alternativen Medizin.

Die Baumrinde wird häufig als Tee getrunken, ist jedoch auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln wie z.B. Kapseln, Tabletten oder Tropfen (Tinkturen) erhältlich. Ihr werden unter anderem entzündungshemmende, antioxidative und stärkende Wirkungen zugesprochen.

Zu den traditionellen Anwendungen von Lapacho gehören u.a. Infektionen, Tumore, Diabetes, Hautleiden, Arthritis und Asthma. Die Rinde wird auch insgesamt zur Stärkung des Immunsystems, als anregendes Mittel und zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit verwendet.

Allerdings liegen derzeit nur wenige wissenschaftliche Belege für genannte Anwendungen vor. Es sind weitere Forschungen erforderlich, um die potenziellen Wirkungen und die Sicherheit der Anwendung zu bestätigen.

Zu den möglichen Nebenwirkungen der Lapachorinde gehören vor allem Magenbeschwerden wie Durchfall und Brechreiz, jedoch z.B. auch Kopfschmerzen. In bestimmten Fällen, wie etwa bei Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit, sollte außerdem aufgrund von Gegenanzeigen auf die Anwendung verzichtet werden. Darüber hinaus sind auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten möglich.


Lapachorinde: Verwendung

Verwendung von Lapacho als Zierbaum, Nutzholz und Farbstoff

Lapacho wird hauptsächlich für medizinische Zwecke genutzt, der Baum besitzt jedoch auch andere Verwendungszwecke:

  • Zierpflanze: Lapacho besitzt schöne, auffällige Blüten und gilt mit seinem einzigartigen Aussehen als gerngesehener Zierbaum. Insbesondere die Art „Handroanthus heptaphyllus“ wird Wegen ihrer Ästhetik oft in Gärten und Parks angepflanzt.
  • Bauholz: Das Holz des Lapacho-Baums ist sehr hart, schwer und widerstandsfähig. Es wird daher als sogenanntes Eisenholz (Ipê, Lapacho) unter anderem für den Bau, für Möbel und Fußböden verwendet. Lapachoholz ist qualitativ hochwertig und zählt in Ost-Paraguay zu den wichtigsten Nutzhölzern.
  • Farbstoffe: Aus der Rinde und der inneren Wurzel des Lapacho-Baums lässt sich ein roter Farbstoff herstellen.

Lapacho als Heilpflanze: Rinde, Wurzel und Holz

Als pflanzliches Arzneimittel dient vor allem die Lapacho-Rinde, allerdings werden auch Zubereitungen aus dem Holz und der inneren Wurzel medizinisch verwendet:

Lapachorinde, Lapacho Rinde

Lapachorinde

  • Lapachorinde (Tabebuiae cortex) [3]
    • Beschreibung: Die ganze oder geschnittene und getrocknete innere Rinde der Lapacho-Bäume
    • Synonyme: Tabebuia-Rinde, Rote Lapacho-Rinde, Cortex Tabebuiae

Die Lapacho-Rinde wird häufig als Tee zubereitet, ist jedoch auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln wie z.B. Kapseln, Tabletten und Tropfen zur inneren und äußeren Anwendung erhältlich.

Darüber hinaus werden auch Zubereitungen aus dem Holz, der Rinde und der Innenwurzel, welche meist mittels Wasserextraktion hergestellt werden, arzneilich genutzt.

Die Bäume enthalten die antibiotische Naphthochinon-Verbindung Lapachol bzw. Lapachon, einen Stoff, welchem mitunter auch antitumorale Eigenschaften, also eine Wirkung gegen Krebs, nachgesagt werden.


Anwendung der Lapachorinde

Anwendungsgebiete – Für was ist Lapacho gut?

Der Lapacho-Baum wird seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin gegen diverse Erkrankungen genutzt. Einige der häufigsten Anwendungen der Lapachorinde sind [2][3]:

Behandlung Diabetologie

Die Lapachorinde wird auch als Tonikum (Stärkungsmittel), zur Stärkung des Immunsystems und zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit verwendet. Ihr werden mitunter entzündungshemmende, antioxidativ und krebshemmende Effekte nachgesagt.

Derzeit liegen allerdings nur begrenzte Nachweise zu den beanspruchten Wirkungen von Lapacho vor. Es sind weitere Forschungen notwendig, um die potenziellen Anwendungen der Heilpflanze zu belegen.

Ist Lapacho Tee anregend?

Lapacho wird als Tonikum, also Stärkungsmittel, eingesetzt. Allerdings besitzt die Heilpflanze keine anregende Wirkung wie etwa Kaffee, welcher sich auf das zentrale Nervensystem auswirkt und zu einer erhöhten Wachsamkeit führen kann.

Die in der Lapachorinde enthaltenen Stoffe können aber dennoch eine milde stimulierende Wirkung auf den Körper und Geist haben. Hierbei spielen jedoch eher die möglicherweise Immunsystem-stärkenden und allgemein Gesundheitsfördernden Wirkungen von Lapachotee und Co. eine Rolle.


Wirkung von Lapacho

Welche Wirkungen besitzt die Lapachorinde?

Wie bereits erwähnt, liegen derzeit keine ausreichenden Belege für die Wirksamkeit der Lapachorinde vor. Einige kleinere Studien haben jedoch Hinweise für folgende potenzielle Wirkungen von Lapacho Tee und Co. geliefert [1][2]:

  • Entzündungshemmend: Der Lapacho-Baum enthält entzündungshemmende Inhaltsstoffe, welche zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen bei Arthritis, Asthma und anderen entzündlichen Erkrankungen beitragen können.
  • Antioxidationsmittel: Die im Baum enthaltenen Verbindungen haben starke antioxidative Eigenschaften, die den Körper vor Schäden durch freie Radikale schützen können.
  • Stärkung des Immunsystems: Es gibt Hinweise dazu, dass Lapacho immunstärkende Eigenschaften besitzt, die bei der Bekämpfung von Infektionen und Krankheiten helfen können.
  • Pilzinfektionen: Der Lapacho ist für seine antimykotischen Eigenschaften (Wirkung gegen Pilze) bekannt, die bei der Behandlung von Pilzinfektionen wie Candida und Candidiasis helfen können.
  • Krebs-hemmend: Einige vorläufige Studien deuten darauf hin, dass die im Lapacho Baum gefundenen Verbindungen krebshemmende Eigenschaften haben könnten. So sollen die in der Heilpflanze enthaltenen Naphthochinonderivate wie das Lapachol antitumorale Eigenschaften besitzen. Von besonderem Interesse ist hierbei der Wirkstoff β-Lapachon.
  • Hautkrankheiten: Lapacho wird auch als natürliches Heilmittel für verschiedene Hautkrankheiten wie Ekzeme und Schuppenflechte verwendet.
  • Antimikrobiell: Die in der Lapachorinde enthaltenen Wirkstoffe besitzen antivirale und antibiotische Effekte, sie sind also gegen Viren und Bakterien wirksam.

Genannte potenzielle Wirkungen vom Lapacho-Tee bzw. der Rinde im Allgemeinen stammen hauptsächlich aus kleineren Labor- und Tierstudien [2]. Es sind also weitere Untersuchungen nötig, um die tatsächliche Wirksamkeit der Lapacho-Rinde beim Menschen zu bestätigen.


Einnahme & Dosierung

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Die Einnahme und Dosierung von Lapacho variiert je nach Anwendungsgebiet und verwendetem Präparat. Üblich ist vor allem die Zubereitung von Lapacho-Tee, allerdings sind auch Fertigarzneimittel wie Tropfen, Tabletten und Kapseln auf dem Markt erhältlich.

Wie schmeckt Lapacho?

Lapacho hat einen intensiven, bitteren Geschmack, welcher als erdig, holzig und leicht süßlich beschrieben wird. Je nach Zubereitung kann der Geschmack vom Lapacho-Tee recht stark sein, weshalb er oftmals mit einem Süßungsmittel wie Honig oder Zucker verfeinert wird.

Da die Pflanze außerdem Gerbstoffe enthält, besitzt der Tee auch einen adstringierenden Effekt, er kann also zu einem pelzigen Gefühl im Mund führen.


Lapacho Tee – Zubereitung

Lapachotee selber machen – Aufguss aus der Rinde oder Wurzel

Für die Zubereitung von Lapacho-Tee benötigen Sie die getrocknete Lapacho-Rinde oder innere Wurzel der Pflanze sowie einen Liter Wasser, ein Teesieb und eine Teekanne oder einen Kochtopf.

Bringen Sie das das Wasser zum Kochen und geben Sie dann die Rinde bzw. Wurzel hinein, lassen Sie den Aufguss für etwa 5 Minuten köcheln und anschließend für weitere 10 bis 15 Minuten lang ziehen. [3]

Seihen Sie die Rinde nach einer Ziehzeit von etwa 10 bis 15 Minuten ab. Schmecken Sie den Lapachotee je nach Bedarf mit etwas Honig und/oder Zitrone ab. Lapachotee wird meist lauwarm oder auch gekühlt getrunken.

Achtung: Beachten Sie, dass Lapacho-Tee nicht in großen Mengen konsumiert werden sollte, da er leichte Nebenwirkungen wie Magenverstimmung, Übelkeit oder Durchfall verursachen kann.

Wie bereitet man Lapacho Tee zu?

  • Dosis: 1 bis 2 TL Lapachorinde oder -Wurzel
  • Wasser: 1 Liter Wasser in einen Topf geben und zum Kochen bringen.
  • Zubereitung: Lapacho hinzugeben und für 5 Minuten köcheln lassen.
  • Ziehzeit: danach weitere 10 bis 15 Minuten ziehen lassen und den Lapacho abseihen.

Wer einen intensiveren Geschmack möchte, kann die Rinde auch mehrere Stunden lang in einem Topf mit Wasser köcheln lassen.

Wie lange soll man Lapacho Tee trinken?

Aufgrund der potentiellen Risiken und Nebenwirkungen sollte Lapacho-Tee für maximal 6 Wochen lang getrunken werden. Danach ist eine Pause von mindestens 4 Wochen lang einzuhalten [3].

Ist Lapacho Tee basisch?

Lapacho-Tee hat, wie viele andere Kräutertees, keinen nennenswerten Einfluss auf den pH-Wert des Körpers, er hat also nicht die Fähigkeit, den Körper alkalischer zu machen. Er gilt aber dennoch als gesundes Getränk, welches möglicherweise entzündungshemmende, antioxidative und immunstärkende Wirkungen besitzt und sich positiv auf die allgemeine Gesundheit auswirken kann.


Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Inhaltsstoffe – Welche Stoffe sind in Lapacho enthalten?

Die genauen Inhaltsstoffe von Lapacho können abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Art, dem Herkunftsland und dem Pflanzenteil variieren. Zu den wichtigsten Wirkstoffen des Baums gehören jedoch [1][2][3]:

  • Naphthochinonderivate: Diese Verbindungen haben starke antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften.
    • Lapachol: Das bekannteste Naphthochinon von Lapacho ist Lapachol, welches derzeit u.a. wegen seiner potenziellen krebshemmenden Wirkung untersucht wird und in Mengen von bis zu 7 Prozent enthalten sein kann. [3]
    • β-Lapachon: Beta-Lapachon ist ein weiteres im Lapachobaum enthaltenes Naphthochinon, welchem ebenfalls eine Wirksamkeit gegen Krebs zugeschrieben wird.
  • Flavonoide: Lapacho enthält weiterhin Flavonoide, also Substanzen, welcher für ihre antioxidative und entzündungshemmende Wirkung bekannt sind.[4]
  • Phenolsäuren: Zu den weiteren Inhaltsstoffen der Pflanze gehören Phenolsäuren. Diese Stoffe haben antioxidative Eigenschaften und wirken nachweislich entzündungshemmend.
  • Tannine: Tannine sind chemische Verbindungen, welche adstringierende Eigenschaften haben und zur Verringerung von Entzündungen beitragen können. [5]
  • Saponine: Saponine werden auch als Seifenstoffe bezeichnet, da sie bei der Vermengung mit Wasser einen seifenartigen Schaum bilden und zur Reinigung genutzt werden können. Sie wirken jedoch auch Immunsystem-stärkend, indem sie die zelluläre Immunantwort verstärken. [6]

Hat Lapacho Tee Koffein?

Nein, Lapacho enthält kein Koffein. Er ist auch nicht mit koffeinhaltigen Pflanzen wie z.B. dem Kakaobaum, der Kaffeepflanze oder dem Teestrauch verwandt. Lapacho enthält stattdessen andere Verbindungen wie Naphthochinone, Flavonoide, Phenolsäuren, Tannine und Saponine, denen entzündungshemmende, antioxidative und immunstärkende Eigenschaften zugeschrieben werden.


Risiken & Nebenwirkungen

Nebenwirkungen – Ist Lapacho-Tee gefährlich?

Lapacho gilt im Allgemeinen als gut verträglich, wenn er in der empfohlenen Dosis eingenommen wird. Insbesondere bei einer zu hohen Dosierung oder zu langen Anwendungszeiten sind jedoch folgende Nebenwirkungen möglich [7]:

Kontraindikation – Gegenanzeige gegen Lapacho

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Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit wird von der Anwendung abgeraten

Folgende Personengruppen sollten auf die Anwendung von Lapacho verzichten [7]:

Da Lapacho möglicherweise zu einer Steigerung der Immunreaktion führen kann, sollten Personen, welche an Autoimmunerkrankungen leiden, auf die Einnahme verzichten. Ebenfalls kontraindiziert ist die Lapachorinde bei Menschen, welche an chronischen Nieren– oder Lebererkrankungen leiden.

Da derzeit außerdem keine ausreichenden Daten zur Sicherheit und Unbedenklichkeit von Lapacho bei schwangeren und stillenden Frauen vorliegen, wird auch ihnen von der Anwendung abgeraten.

Wechselwirkungen mit Lapacho

Lapacho kann zu Wechselwirkungen mit verschiedenen Medikamente führen [7], etwa mit Immunsuppressiva und einigen Antibiotika. Da der Pflanze zudem blutverdünnende Eigenschaften zugeschrieben werden, sollten auch Menschen, welche gerinnungshemmende Medikamente einnehmen, gänzlich auf die Einnahme verzichten.

Wenn Sie Arzneimittel einnehmen, sollten Sie sich vor der Einnahme von Lapacho ärztlichen Rat einholen.


Quellen & Verweise


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