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Injektion

by Danaae

Injektion

Injektion, umgangssprachlich auch einfach Spritze genannt – das hören wohl die meisten Menschen eher ungern von ihrem Arzt. Dabei bieten Injektionen viele Vorteile. Es gibt verschiedene Arten der Injektion, welche jeweils vielfältige Einsatzgebiete haben.

Vorrangig dient das Injizieren von Wirkstoffen der Behandlung von Krankheiten und Beschwerden. Spritzen können jedoch auch zur Vorbeugung sowie zur Diagnose von Erkrankungen eingesetzt werden. So werden beispielsweise auch die meisten Impfstoffe per Spritze verabreicht.

Was ist eine Injektion?

Was bedeutet Injektion bzw. Injizieren?

Bei einer Injektion wird ein Wirkstoff mit Hilfe von einer Spritze mit einer aufgesetzten Kanüle in den Organismus eingebracht. Meistens handelt es sich dabei um ein Medikament, es ist jedoch auch möglich andere Substanzen, etwa zu diagnostischen Zwecken, mittels Spritze zu verabreichen.

Definition: Eine Injektion ist das parenterale Einbringen von Arzneistoffen in den Körper.

Parenteral bedeutet „am Darm vorbei“. Das ist auch einer der Vorteile von Injektionen. Denn bei diesem medizinischen Verfahren kann der Wirkstoff direkt an die gewünschte Stelle gebracht werden, ohne dass sie am MagenDarm-Trakt vorbei müssen.

Injektionen sind somit magenschonend, sodass z. B. auch keine Magenschutzmittel für die Verabreichung notwendig sind.Sie benötigen außerdem keine Zusatzstoffe, wie sie etwa bei Tabletten enthalten sind, um den Arzneistoff vor der Magensäure zu schützen.

Darüber hinaus kann die Wirkstoffkonzentration bei Spritzen sehr genau dosiert werden, da der Arzneistoff hierbei nicht erst den Magen-Darm-Trakt durchqueren muss.


Abgrenzungen & Überschneidungen

Was ist der Unterschied zwischen einer Infusion und einer Injektion? spritze impfung impfbereitschaft

Zunächst sei angemerkt, dass es durchaus Überschneidungen zwischen der Infusion und der Injektion gibt. Allgemein lässt sich jedoch sagen, dass die Injektion im Gegensatz zur Infusion i. d. R. Manuell getätigt und schnell verabreicht wird.

Weitere Abgrenzungen zu Injektionen

Die Injektion unterscheidet sich ferner von der sogenannten Instillation, da beim Injizieren mindestens eine physische Barriere (z. B. Schleimhaut oder Haut) durchstochen wird.

Weiterhin sind die Biopsie und die Aspiration sozusagen das Gegenteil des Injizierens. Hierbei wird nämlich eine Substanz vom Körper gewonnen. Im Falle einer Biopsie wird Gewebe gewonnen und bei der Aspiration Flüssigkeit. Allen drei Verfahren geht jedoch eine Punktion, also das Setzen einer Nadel, voraus.


Arten der Injektion

Welche Injektionen gibt es?

Injektionen können vor allem anhand des Körperareals, in welches der Wirkstoff injiziert wird, unterteilt werden.

Krankheiten Vitamin-D-Mangel

Subkutane Insulin Injektion

Die häufigsten Arten der Injektion je nach Ort sind:

  • Subkutan (s.c.) – in das Unterhautfettgewebe
  • Intramuskulär (i.m.) – in einen Skelettmuskel
  • Intravenös (i.v.) – in eine Vene

Es gibt auch viele weitere Formen der Injektion, welche jedoch sehr selten angewendet werden.

Weitere Injektionsformen bzw. -Orte sind:

  • Intraarteriell – in eine Arterie
  • Intrathekal – in die Liquorräume des zentralen Nervensystems
  • Intraperitoneal – in die Peritonealhöhle (Bauchfellhöhle)
  • Intralumbal – in den Wirbelkanal
  • Intrakutan – in die Dermis (Lederhaut)
  • Intrakardial – in das Herz
  • Intraartikulär – in eine Gelenkhöhle

Subkutane Injektion (s.c)

Was ist eine Subkutane Injektion?

Eine subkutane Injektion ist das Verabreichen von Impfstoffen oder Medikamenten in das sogenannte Unterhautfettgewebe. Hierbei wird der Wirkstoff also in den Fettbereich der Unterhaut gespritzt. Auf diese Weise setzt die Wirkung schrittweise und relativ langsam ein, verglichen etwa zu der intravenösen Spritze, bei welcher der Wirkstoff direkt in den Blut-Kreislauf injiziert wird.

Zu den häufigsten Einsatzgebieten und Wirkstoffen der subkutanen Injektion zählen:

Subkutanen Injektion – Orte:

Grundsätzlich ist jedes Körperareal für eine subkutane Spritze geeignet. Jedoch gelten die Bauchfalte und der Oberschenkel als erste Wahl, da die Haut hier gut verschiebbar und mit ausreichendem Fettgewebe gepolstert ist.

Kontaindikationen (Gegenanzeigen)

Eine subkutane Injektion darf in folgenden Fällen bzw. an folgenden Bereichen nicht durchgeführt werden:

Komplikationen, Risiken und Nebenwirkungen einer subkutanen Injektion

Bei einer subkutane Injektion führt nur äußerst selten zu Komplikationen oder Nebenwirkungen. Mögliche Risiken treten vor allem auf, wenn Patienten das Spritzen selbst durchführen und es dabei zu Fehlern kommt.

Eine mögliche Komplikation ist die Bildung eines Blutergusses (Hämatom). Dies kann vor allem dann passieren, wenn immer wieder der gleiche Injektionsort verwendet wird. Um dies zu vermeiden, sollte das sogenannte Rotationsshema eingehalten werden, bei dem der Ort des Injizierens regelmäßig gewechselt wird.

Weitere mögliche Nebenwirkungen sind:

  • Brennen beim Einstich (Bei zu kurzer Einwirkzeit des Desinfektionsmittels)
  • Schmerzen beim Injizieren (Wenn zu schnell gespritzt wird)
  • Leichte Nachblutungen (ist sehr gefährlich bei „Blutern“ also z. B. Patienten, die Medikamente wie Marcumar oder ASS erhalten)
  • Allergische Reaktionen wie Rötungen, Juckreiz oder Schwellung

Intramuskuläre Injektion (i.m.)

Was ist eine intramuskuläre Injektion?

Bei der intramuskulären Injektion (kurz i.m.) wird der Wirkstoff in einen Skelettmuskel gespritzt. Skelettmuskeln sind diejenigen Muskeln, die für die Bewegung des Körpers zuständig sind. Über den Muskel gelangt der Wirkstoff anschließend in die Gefäße und somit insgesamt in den Blutkreislauf.

Zu den typischen Anwendungsgebieten von intramuskulären Injektionen zählt bspw. das Spritzen von Vitaminen bei einem Mangel. Auch die meisten Impfstoffe werden intramuskulär injiziert.

IMPFUNG IMPFSYSTEM

Mögliche Anwendungsgebiete einer intramuskulären Injektion (Beispiele):

  • Adrenalin
  • Beruhigungsmittel
  • Glucocorticoide
  • Impfstoffe
  • Neuroleptika
  • Notfallmedikamente
  • Schmerzmittel
  • Vitamine

Intramuskuläres Injizieren (i.m.) – Orte

Eine intramuskuläre Injektion kann in verschiedene SkelettMuskeln gespritzt werden:

  • Oberschenkel – in den Quadrizeps (Musculus quadriceps femoris bzw. Musculus vastus lateralis)
  • Gesäß (in den Musculus gluteus medius oder Musculus gluteus)
  • Oberarm – in den Deltamuskel (Musculus deltoideus)

Das i.m. Injizieren in den Oberschenkel gilt dabei als sicherste Methode. Sie eignet sich außerdem im Gegensatz zu den anderen Injektionsbereichen auch bei Kindern unter 2 Jahren.

Komplikationen, Risiken und Nebenwirkungen einer intramuskulären Spritze:

Die meisten möglichen Komplikationen einer i.m. Injektion sind auf Fehler bei der Durchführung zurückzuführen. Andere Nebenwirkungen wie etwa eine Verkalkung sind hingegen unvermeidbar. Insgesamt kann eine i.m. Spritze zu folgenden Komplikationen führen:

  • Aseptische Muskelnekrose
  • Spritzenabszess (aseptisch oder septisch)
  • Embolia cutis medicamentosa (mit Nicolau-Syndrom)
  • Fettgewebsatrophie
  • Lungenembolie
  • Muskelfibrose
  • Nervenschäden
  • Verkalkungen von Fett- oder Muskelgewebe
  • Zerebrale Mikroembolien

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

In folgenden Fällen darf eine intramuskuläre Injektion nicht durchgeführt werden:

  • Akuter Myokardinfarkt bzw. Herzinfarkt (kann den Herzinfarkt erwschweren)
  • Schockzustand (aufgrund der verminderten Durchblutung)
  • Blutgerinnungsstörungen (da es zu einer massiven Bluterguss-Bildung kommen kann)

Intravenöse Injektion (i.v.)

Was ist eine intravenöse Injektion?

Bei einer intravenösen Injektion wird der Wirkstoff direkt in eine Vene gespritzt. Hierbei gelangt der benötige Arzneistoff also direkt in den Blutkreislauf.

Das Spritzen von bspw. einem Arzneimittel direkt in die Vene ermöglicht einen sehr schnellen Eintritt der Wirkung. Daher eignet sich diese Art des Injizierens sehr gut für Notfälle oder andere Zustände, bei denen ein schneller Wirkungseintritt nötig ist.

Die meistverwendeten Venen beim i.v. Injizieren sind die Armvenen, die HalsVenen oder die Venen in der Leiste. Muss ein Wirkstoff wiederholt intravenös injiziert werden, wird ein Venenkatheter gelegt.

Welche Medikamente bzw. Wirkstoffe werden intravenös injiziert?

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  • Antidote (Gegenmittel) wie Naloxon oder Flumazenil
  • Antiemetika
  • Antihypotonika und Antihypertonika
  • Beruhigungsmittel
  • Glucose
  • Injektionsanästhetika
  • Notfallmedikamente
  • Schmerzmittel
  • Spasmolytika

Eine i.v. Injektion erfolgt beispielsweise bei akuten Schmerzen, bei einer Unterzuckerung oder bei Vergiftungen. Darüber hinaus werden auch Rauschmittel wie Heroin missbräuchlich intravenös injiziert.

Die intravenöse Spritze ist unter anderem notwendig, wenn ein Medikament eine zu geringe orale Bioverfügbarkeit aufweist, also wenn der Wirkstoff durch eine Aufnahme über den Mund nicht in ausreichendem Maß in den Kreislauf gelangen kann. Das Injizieren in die Vene kann außerdem auch als Alternative dienen, wenn eine andere Verabreichungsart von Medikamenten nicht möglich ist, etwa bei bewusstlosen Patienten.

Komplikationen & Gefahren

Komplikationen, Risiken und Nebenwirkungen einer i.v. Injektion

Bei einer intravenösen Injektion sind Komplikationen und Nebenwirkungen möglich. So kann es zu einer Bildung von Blutergüssen und Schmerzen an der Einstichsstelle kommen.

Darüber hinaus stellt das i.v. Injizieren aufgrund von der Verletzung des Gewebes ein Risiko für Infektionen dar. Aus diesem Grund ist ein sehr steriles Arbeiten nötig.

Weiterhin gibt es die Gefahr einer Überempfindlichkeit gegenüber des Wirkstoffs bzw. anderen Inhalsstoffen des Medikaments. Hierbei kann es auch zu einer sogenannten Anaphylaxie, also einer schoackartigen allergischen Reaktion, kommen.

Weiterhin zählt auch die Angst vor Spritzen zu den Risiken einer intravenösen Spritze. Hierbei sind Symptome wie etwa Schweißausbrüche, Blässe, Benommenheit oder gar Ohnmacht möglich.

Bei einer unsachgemäßen Durchführung kann es ferner zu Verletzungen kommen. Wird eine Spritze ein zweites Mal verwendet, besteht die Gefahr, dass eine Infektionskrankheit wie etwa hiv oder Hepatitis B übertragen wird.


Grundlagen einer Injektion

Worauf muss man bei einer Injektion achten?

Da eine Injektion auch Komplikationen mit sich bringen kann, sind einige Grundlagen zu beachten:desinfektion , desinfektionsmittel , hygiene , medizin , hand , corona , gesundheit , doktor , arzt , hände , haut , arztkittel , bakterien , viren , keime , infektion , resistenz

  • Handdesinfektion vor dem Injizieren
  • Arbeitsfläche desinfizieren
  • Schutzhandschuhe anziehen
  • Zubereitung des Medikaments unmittelbar vor dem Injizieren
  • Anbruchsdatum und Verfallsdatum beachten
  • Gummiseptum vor dem Einführen der Kanüle Desinfizieren
  • Wenn Teilmengen aus verschiedenen Behältern entnommen werden, ist eine neue Kanüle und eine neue Spritze je Entnahme zu nutzen
  • Kanüle sollte nicht mit der Hand abgenommen werden (Peel-of-Technik)

FAQ – Häufige Fragen & Antworten

Nachfolgend finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Injektionen.

Vorteile & Nachteile?

Was sind die Vorteile und Nachteile einer Injektion?

Vorteile des Injizierens sind: impfung , spritze , gesundheitswesen , nadel , gesundheit , arzt , einwegspritze , doktor , ampulle , injektionsspritze , heilen , krankheit , medizinische , medikament , injektion , diagnose , mediziner , tropfen , verarzten ,

  • Schneller Wirkungseintritt (ohne Verzögerung bzw. Umweg direkt in den Körper)
  • Geringer Wirkstoffverlust (Der Magen-Darm-Trakt wird umgangen und es werden keine Zusatzstoffe zur Bindung und zum Schutz der Wirkstoffe vor der Magensäure benötigt)
  • Magenschonend (z. B. kein Magenschutzmittel nötig)
  • Gezielte, lokale Wirkung (Wirkstoff kann gezielt an eine bestimmte Stelle gespritzt werden)
  • Exakte Dosierung möglich
  • Dauer der Wirkung ist steuerbar
  • Auch bei Schluckstörungen anwendbar

Zu den Nachteilen der Spritzen zählen:


i.m. Injektion – Kanüle?

Welche Nadel eignet sich bei intramuskulären (i.m.) Spritzen?

Welche Kanüle sich wann eignet, ist vom Alter, Geschlecht und Gewicht abhängig:

  • Männer von 58 bis 118 kg: 25 mm Kanüle
  • Frauen von 60 bis 90 kg: 25 mm Kanüle
  • Frauen über 90 kg: 38 mm Kanüle
  • Patienten unter 60 kg: 16 mm Kanüle
  • Säuglinge unter 60 Tagen: 15 mm Kanüle
  • Säuglinge über 60 Tagen sowie Kleinkinder: 25 mm Kanüle

Vitamin B12 Injektion?

Wann und wie oft muss Vitamin B12 injiziert werden?

Ein schwerer Mangel an Cobalamin (Vitamin b12), der sich nicht mithilfe einer entsprechenden Ernährung beheben lässt, kann mittels Vitamin-b12-Injektion behandelt werden.

Blutarmut Erythropoietin (EPO) Anämie

Eine mögliche Folge vom b12-Magel ist die Blutarmut

Indikationen für eine Vitamin-b12-Spritze bzw. Ursachen für einen schweren Cobalamin-Mangel sind:

  • Jahrelange Fehl- bzw. Mangelernährung
  • Malabsorption also ungenügende Aufnahme des Vitamins im Darm (Intrinsic-Faktor-Mangel)
  • Vitamin b12 Transportstörung (Transcobalamin Transportprotein)
  • DünndarmErkrankungen wie Fischbandwurmbefall oder Sprue
  • Alkoholismus bzw. regelmäßiger Konsum von Alkohol
  • Einnahme bestimmter Medikamente (z. B. Magensäure-Blocker oder Diabetes Medikamente)

Ein chronischer Mangel an Vitamin b12 kann z. B. zu Blutarmut (Anämie), Sensibilitätsstörungen oder gar Verwirrtheit und einer Rückenmarkschädigung führen.

Lässt sich der b12-Mangel nicht anderweitig behandeln, ist eine Therapie mittels Spritzen notwendig, um mögliche Folgeschäden zu verhindern. Die Dauer, Menge und Häufigkeit der Anwendung kann je nach Vitamin b12 Präparat variiren.

Üblich ist, den Mangel in den ersten Wochen mit einer Ampulle je 100 μg Cyanocobalamin am Tag zu behandeln. Bei einer diagnostizierten Aufnahmestörung von b12 im Darm ist eine zusätzliche 100μg Ampulle im Monat zu verabreichen.

Die Vitamin-b12 Injektion erfolgt in der Regel intramuskulär (i.m.), also in einen Skelett-Muskel hinein. Alternativ ist es jedoch auch möglich, das Cobalamin langsam intravenös (in eine Vene) oder subkutan (unter die Haut) zu injizieren. Weiterhin besteht die Möglichkeit einer Infusion, z. B. in einer verdünnten 250 ml 0,9 prozentigen Kochsalzlösung.


Traumeel Injektion?

Was ist eine Traumeel Injektion?

Bei Traumeel handelt es sich um ein Mittel aus der Homöopathie, welches bei der Behandlung von degenerativen oder entzündlichen Krankheiten vom Bewegungsapparat Verwendung findet. Es gibt verschiedene Darreichungsformen von Traumeel wie etwa Tablatten, Tropfen oder Salben.

Meistens wird das homöopathische Mittel in Form von Tabletten verabreicht. Ist dies nicht möglich, wie bspw. bei einer Laktoseintolleranz (die Tabletten enthalten Lactose), kann alternativ auf eine Traumeel Injektion zurückgegriffen werden.

Anwendungsgebiete von Traumeel sind:

Traumeel injizieren – Wie oft?

Bei akuten Beschwerden wird Traumeel für eine Woche lang jeweils 1 bis 2 Mal am Tag injiziert. Sind die Beschwerden chronisch erfolgt die Behandlung mit 1 bis 2 Ampullen Traumeel 3 Mal die Woche. Das Spritzen von Traumeel muss unter ärztlicher Kontrolle stattfinden.

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