Steckbrief Schüßler-Salze 23: Natrium bicarbonicum Deutscher Name: Natron Chemische Bezeichnung: Natriumbikarbonat Beschaffenheit: Weisses Pulver Typische Potenz: D12 Vorkommen im Körper: Leber Einsatzbereich: Stoffwechsel, Ausscheidung
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Natrium bicarbonicum
Inhaltsverzeichnis
Wissenswertes und Wirkung zum Schüssler-Salz Nr. 23 Natrium bicarbonicum
Das Schüßler-Salz Nr. 23 Natrium bicarbonicum (auch Natron oder Natriumbicarbonat) ist biochemisch gesehen für den gesunden Säuren-Basen-Haushalt des Körpers verantwortlich. Das Bestreben geht in Richtung Neutralisierung eines zu sauren Milieus (Ursache für Rheuma und Gicht aufgrund von zu viel Harnsäure, die durch einen gestörten Eiweiß-, Kohlehydrat oder Fettstoffwechsel entsteht).
Des Weiteren kommt es zu einer Bindung von Kohlendioxid, das bei der Verbrennung von Sauerstoff im Körper entsteht und durch den Gasaustausch in den Lungenbläschen abtransportiert wird.
Somit kann Natrium bicarbonicum einer Übersäuerung des Magens vorbeugen und auch die Bauchspeicheldrüse beeinflussen.
Neben den von Dr. Schüßler benannten zwölf Basissalzen gibt es die sogenannten Ergänzungssalze, die erst nach seinem Tod den Schüßler – Basissalzen hinzugefügt wurden. Bei Natrium bicarbonicum handelt es sich um eines dieser Ergänzungssalze, das oft mit einem oder mehreren der Basissalze kombiniert wird.
als Ergänzungssalz regt Natrium bicarbonicum den Stoffwechsel an und fördert die Entgiftung des Körpers durch die Leber. Das schädliche Ammoniak entsteht beim Abbau von Proteinen – genauer gesagt der Aminosäuren – und muss von der Leber durch Herstellung von Harnstoff unschädlich gemacht werden. Funktioniert dieser Prozess nicht, kommt es zu ernsthaften Lebererkrankungen. Durch eine rasche Bildung von Harnstoff mit Hilfe von Kalziumkarbonat wird die Ammoniakentgiftung in der Leber beschleunigt.
So gilt Natrium bicarbonicum auch als Katalysator für die „Blutwäsche“, also der effizienten Ausscheidung von Schadstoffen (Harnstoff) über die Nieren.
Ursachen für Mangel
Laut Schüßler kommt es zu einem Mangel an Mineralsalzen und Spurenelementen nicht nur aufgrund körperlicher Defizite, sondern auch aufgrund charakterlicher Typologien. So kann durch Einnahme eines Salzes zwar nicht der Charakter eines Menschen geändert, aber doch die negativen Ausprägungen und inneren Blockaden durch das biochemische Ungleichgewicht gemildert werden.
Umgekehrt können die Salzdepots durch Bewusstmachung der ungünstigen Charakterzüge und deren Neutralisierung geschont und ihr Verbrauch verzögert werden. So besteht zwischen dem Depot von Natrium bicarbonicum im Körper und einer egoistischen, eigenwilligen, getriebenen und doch verdrängenden Persönlichkeit eine gewisse Wechselwirkung.
Die Schüßler-Heilmethode sieht die Speicher von Natrium bicarbonicum hauptsächlich in den Blutzellen, den Erythrozyten, der Bauchspeicheldrüse und der Leber. Bei Entleerung dieser Speicher kommt es zu einem Mangel an diesem Salz und damit zu Beschwerden mit folgenden Symptomen.
Symptome bei Mangel
- Bei einem Mangel kommt es vor allem zu Problemen im Bereich des Verdauungs-, Ausscheidungs- und Entgiftungssystems.
- Sodbrennen, Übersäuerung und daraus resultierende Reizungen der Magen–Darm-Schleimhaut und/oder unbegründetes Völlegefühl sind die Folge eines gestörten Säuren-/Basengleichgewichtes.
- Rheumatische Beschwerden und Gicht treten bei Übersäuerung auf.
- Durch den gestörten Ablauf der Verdauung kommt es zu Fettsucht, zu Verstopfung und zu Beschwerden bei der Ausscheidung.
In letzterem Fall sind auch die vorher beschriebenen Symptome gravierender.
Antlitz-Analyse
Aspekte der Antlitz-Analyse
Dr. Schüßler verließ nicht nur auf Arzt-Patienten-Gespräche, sondern betrachtete das Gesicht des Gegenübers und beschrieb für alle Mangelerscheinungen bestimmte Antlitzmerkmale. Bei einem zu niedrigen Spiegel an Natrium bicarbonicum erkennt der fachkundige Heilpraktiker im Gesicht des Patienten aufgedunsene Haut, geschwollene Lider und auffallende Augenringe.
Persönlichkeitsmerkmale
Die Schüßler-Methode begründet einen verminderten Natron-Speicher im menschlichen Körper mit einer besonders cholerischen und eigensinnigen Persönlichkeit. Menschen, die unangenehme Dinge gerne und oft verdrängen und sich dies dennoch nicht gerne eingestehen, die außerdem eigenwillig handeln und schnell aggressiv werden, greifen langfristig ihre Natrium bicarbonicum – Reserven an. Umgekehrt hilft Entlastung und Befreiung sowie Ausgeglichenheit, um die Natrium bicarbonicum -Reserven zu schonen.
Anwendungsgebiete
Bei allen oben unter Symptome erwähnten Krankheitsbildern kann der Schüßler-Heilpraktiker nach Rücksprache mit dem Klienten Natrium bicarbonicum einsetzen. Außerdem hilft das Salz bei Alkoholkater, bei Insektenstichen und Sodbrennen.
Haare, Haut und Nägel werden unterstützt bei:
Auch im Magen– Darm– Trakt kann Natrium bicarbonicum angewendet werden:
- Durchfall
- Magengeschwür
- Übersäuerung
- Sodbrennen
- Verstopfung
Natrium bicarbonicum hilft ebenfalls gegen:
- Gallensteine
- träger Stoffwechsel
- Übergewicht
- Diabetes
- Schwitzen
- Kater
- Rheuma
Anwendungshinweise
Natrium bicarbonicum eignet sich in erster Linie zur inneren Anwendung, aber auch als Brei aus drei zerstampften Tabletten zur äußeren Anwendung auf der Haut (Insektenstiche und Schwellung).
Eine Auflösung in heißem Wasser wird nicht empfohlen.
Schwangerschaft
Das Schüßler-Salz Nr. 23 unterstützt auf der psychischen Ebene die bessere Akzeptanz der Mutterrolle und hilft gegen Ängste und schlechte Träume. Physisch gesehen unterstützt es den Stoffwechsel und hilft bei Gastritis und Darmbeschwerden. Auch erleichtert das Salz die Geburt, weshalb es bereits zwei Wochen vor dem Geburtstermin verabreicht werden sollte.
Für Babys und Kinder
Natrium bicarbonicum ist hilfreich bei durch schlechte Träume gestörtem Schlaf und bei Wachstumsschmerzen. In Kombination mit Natrium phosphoricum kann es auch bei unmotivierten Gewichtsveränderungen unterstützend wirken.
Passende Salze
Um die Wirkung des Natrium bicarbonicum zu verstärken, also wenn eine Übersäuerung neutralisiert werden soll, kann zusätzlich Natrium phosphoricum (Schüßler-Salz Nr. 9) eingenommen werden. Ein Basenpulver zur Neutralisation, wie es viele Menschen anwenden, ist nicht notwendig und nicht anzuraten. Stattdessen können zusätzlich die Grundsalze Natrium sulfuricum, Kalium sulfuricum und Silicea zur Anwendung kommen.
Einnahme
Soll der Magen unterstützt werden, soll die Einnahme zwischen 7 und 9 Uhr, bei der Bauchspeicheldrüse zwischen 9 und 11 Uhr erfolgen. Dies wird begründet durch die Lehre der Organuhr, laut der jedes Organ zu seiner Maximalzeit am aktivsten ist und kurz vorher mit dem entsprechenden Schüßler-Salz stimuliert werden sollte.
Dosierung
Die Dosierungshöhe in Tablettenform legt der Naturheilpraktiker fest, denn je nach Schwere der Erkrankung liegt die tägliche Menge zwischen einer und mehreren Tabletten, die der Patient im Mund langsam auflösen soll. So kann das Salz bereits über die Mundschleimhaut ohne Passieren des Verdauungstraktes aufgenommen werden. Natrium bicarbonicum soll nicht in heißem Wasser aufgelöst werden. Eine Potenzierung von D12 oder D6 ist üblich.
Nebenwirkungen
Es kann kurzfristig zu Sodbrennen kommen.
Besser / Schlechter
Verbesserung und Verschlechterung
Dr. Schüßler formulierte bestimmte Bedingungen, wonach Verbesserungen und Verschlechterungen nach der Einnahme von Schüßler-Salzen eintreten. So findet eine Verbesserung bei Natrium bicarbonicum bei milden Temperaturen und Bewegung statt, eine Verschlechterung hingegen bei Hitze, Gewitter, Wetterwechsel, Zugluft, häufigem Sitzen.
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