Nach dem Verzehr einer großen oder besonders fettigen Mahlzeit kann es vorkommen, dass man aufstößt. Das ist nicht nur ein unangenehmes Gefühl, sondern kann in der Öffentlichkeit auch zu peinlichen Situationen führen.
Generell ist das Aufstoßen nicht unbedingt gefährlich. Wer jedoch häufig darunter leidet, sollte den Ursachen unbedingt auf den Grund Gehen.
In den meisten Fällen helfen jedoch bereits einfache Hausmittel gegen Aufstoßen weiter. Außerdem stehen auch alternative Heilverfahren zur Verfügung. Die Hausmittel, Tipps und Tricks eignen sich sowohl zur Behandlung als auch zur Vorbeugung des Symptoms.
Hausmittel gegen Aufstoßen: Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Aufstoßen & Rülpsen – Wenn Luft aus dem Mund ausweicht
Aufstoßen ist ganz natürlich und kann verschiedene Gründe haben: Stößt man lediglich Luft aus, so hat man meist während des Essvorgangs zu hastig die Nahrung aufgenommen und dabei gleichzeitig Luft durch die Speiseröhre transportiert. Das führt zu einem Blähbauch und natürlich dazu, dass die Luft sich wieder einen weg hinaus zu bahnen versucht.
Noch unangenehmer als das sogenannte Rülpsen ist jedoch das saure Aufstoßen. Hierbei gelangt bittere Magensäure mit dem gekauten Speisebrei zurück in den Mund. Dieser Vorgang wird oft begleitet von schmerzhaftem Brennen in der Kehle- dem Sodbrennen. Diese Art des Aufstoßens kann bei häufigem Auftreten gefährlich werden, denn die Magensäure kann unter anderem die Zähne und die empfindliche Schleimhaut der Speiseröhre in Mitleidenschaft ziehen. Hier sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Was hilft gegen Aufstoßen? Hausmittel, Tipps und Tricks
Da es verschiedene Arten und Schweregrade des Aufstoßens gibt, sind auch die Ursachen dafür in unterschiedlichen Faktoren bedingt. Zu viel Luft im Bauch hängt meist mit zu schnellem Essen zusammen.
Hier hilft es, die Mahlzeiten ganz in Ruhe zu genießen und vor allem ordentlich zu kauen. So wird verhindert, dass wir beim Essvorgang Luft mit der Speiseröhre in den Verdauungstrakt transportieren.
Kohlensäurehaltige Getränke begünstigen diesen Vorgang und sollten daher nur in Maßen genossen werden. Sinnvoll ist hier stilles Mineralwasser, denn es enthält weder Säure noch hat es eine aufblähende Wirkung, so dass die Gasbildung reduziert wird.
Vor dem Schlafen braucht der Körper eine gewisse Zeit, um die aufgenommene Nahrung zu verarbeiten. Wer also sein Abendessen mehrere Stunden vor dem Zu Bett Gehen einnimmt, der verringert die Gefahr von Aufstoßen und Sodbrennen. Fettiges und süßes Essen begünstigt Aufstoßen und sollte daher nur in geringen Mengen eingenommen werden.
Hausmittel gegen Aufstoßen mit saurem Magen
Wer unter häufigem Aufstoßen mit saurem Mageninhalt leidet, der sogenannten „Refluxkrankheit“, der sollte unbedingt etwas dagegen unternehmen. Die Ursache für Sodbrennen liegt meist in einer unausgeglichenen Ernährung. Wer zu viele säurehaltige Lebensmittel zu sich nimmt, der sollte über eine Umstellung seiner Essgewohnheiten nachdenken. Ein ausgewogenes Säure-Basen-Verhältnis kann Sodbrennen verhindern. Hierbei sind gute und schlechte säurebildende Lebensmittel zu unterscheiden.
- Zu den schlechten Säurebildnern gehören koffein- und alkoholhaltige Getränke wie Kaffee oder Bier. Auch Nikotin ist ein schlechter Säurebildner und begünstigt saures Aufstoßen.
- Gute Säurebildner hingegen sind Lebensmittel aus Biogetreide wie Dinkel oder grüner Tee.
- Zu den basischen Lebensmitteln gehören zum Beispiel Champignons, Fenchel, Ingwer und Zitrone, aber auch Äpfel, Birnen und Bananen. Hier kommt es auch den richtigen Mix an.
Stress als Ursache für das Aufstoßen
Ein weiterer Grund für Aufstoßen ist Stress. Bei vielen Menschen wirkt sich Stress körperlich aus und begünstigt Beschwerden im Magen– und Darmbereich. Stress führt außerdem dazu, dass man seine Mahlzeiten schnell hinunterschlingt und zu ungesunden und fettigen Speisen neigt.
Auch im stressigen Alltag ist es also sehr wichtig, sich für seine Mahlzeiten ausreichend Zeit zu nehmen. Wer anfällig ist für saures Aufstoßen, der sollte außerdem lieber mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich nehmen, anstatt drei Mal pro Tag eine üppige Mahlzeit zu verzehren.
- Einen Ratgeber zu Hausmitteln gegen Stress finden Sie hier.
Welche Lebensmittel bei Aufstoßen vermeiden?
Bestimmte Lebensmittel können zu vermehrter Luftansammlung im Organismus führen. Daher ist ein weiteres Hausmittel gegen Aufstoßen das vermeiden bestimmter Lebensmittel. Insgesamt führt vor allem eine sehr fettreiche und kohlenhydrathaltige Ernährung oftmals zu Rülpsen.
Lebensmittel, die eine Luftansammlung fördern, sind:
Getränke mit Kohlensäure (z. B. Mineralwasser oder Bier)
- Milch sowie Milchprodukte
- Zucker und zuckerhaltige Nahrungsmittel
- Eier
- Weizen sowie Weizenkleie
- Bohnen sowie weitere Hülsenfrüchte
- Bestimmte Gemüsesorten (z. B. Zwiebeln, Kohl, Erbsen, Spargel, Radieschen und Brokkoli)
- Einige Früchte (z. B. Äpfel, Pflaumen, Melonen, Bananen, Birnen, Pfirsiche und Aprikosen)
Nicht nur bei einer zu hastigen Nahrungsaufnahme gelangt Luft in unseren Verdauungstrakt, auch verschiedene Lebensmittel haben eine blähende Wirkung. Dazu gehören vor allem Kohl, Rohkostsalate und Zwiebeln. Wer anfällig für Blähungen ist, der sollte auf diese Lebensmittel lieber verzichten, bzw. sie nur in Maßen genießen.
Auch laktosehaltige Produkte können einen schmerzhaften Blähbauch verursachen, man sollte also stets durch eine ausgewogene Ernährung diesen Beschwerden vorbeugen.
Aufstoßen natürlich mit Apfelessig behandeln
Auch Apfelessig hat sich zur Behandlung von Aufstoßen und anderen Magenbeschwerden bewährt. Der Essig regt die Bildung von Magensäure an, was wiederum eine gute Verdauung fördert. Geben Sie dafür vor dem Essen einen Esslöffel Apfelessig in ein Glas Wasser und trinken Sie das Gemisch schluckweise. Dieses Hausmittel gegen Aufstoßen eignet sich allerdings nicht für Schwangere.
Schnelle Hilfe gegen Aufstoßen – Was hilft sofort?
Es gibt zahlreiche Tipps, Tricks und Hausmittel gegen Aufstoßen. Doch welche können schnell helfen? Und wie lässt sich dem Symptom vorbeugen?
Schnelle Abhilfe gegen die Beschwerden bringt zum Beispiel Bewegung. Nicht umsonst hat sich der Begriff „Verdauungsspaziergang“ etabliert. Auch wenn man nach dem Essen lieber ein Verdauungsschläfchen machen möchte ist es immer ratsam, den Körper mit Bewegung zu unterstützen.
Es zwickt um den Bauch? Zu enge Kleidung kann ebenfalls dafür verantwortlich sein, dass man saures Aufstoßen bekommt. Aus diesem Grund sollte man unbedingt darauf achten, den Gürtel nicht zu eng zu schnüren.
Falls möglich hilft außerdem ein kurzes Nickerchen, bei welchem der Oberkörper höher gelegt wird. Sie können hierfür beispielsweise zusätzliche Kissen verwenden. Auch Tees können eine schnelle Linderung verschaffen. Weitere Informationen hierzu finden Sie weiter unten, bei Heilpflanzen und Heilkräuter.
Aufstoßen vorbeugen – Tipps und Tricks
- Langsam essen und dabei auch auf die Atmung achten
- Auf kohlensäurehaltige Getränke verzichten und stattdessen Wasser oder Tee bevorzugen
- Beim Essen nicht reden
- Das Essen gut kauen
- Auf schwer verdauliche Lebensmittel verzichten
- Stress vermeiden
- Den Oberkörper beim Schlafen höher positionieren
- Nikotin, Kaffee, Alkohol und andere Genussmittel vermeiden
- Lieber viele kleine Mahlzeiten essen, statt wenige große
- Etwa 3 bis 4 Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr essen
- Keine zu engen Hosen, Röcke und Gürtel tragen
- Die Verdauung durch einen Spaziergang fördern
- Keine Kaugummis kauen
Natron als Hausmittel gegen Aufstoßen
Ein altbewährtes Hausmittel gegen Aufstoßen, das man womöglich noch von der Oma kennt, ist Natron. Dieses Mittel kann tatsächlich helfen, sollte aber nur in Ausnahmefällen verwendet werden, da es anderenfalls zu Nebenwirkungen kommen kann. Dafür kann es auch sofort gegen Aufstoßen helfen.
Nehmen Sie dafür einfach eine Messerspitze vom Natron und lösen Sie es in einem Glas mit Wasser auf. Trinken Sie das Gemisch anschließend schluckweise.
Alternative Heilmittel gegen Aufstoßen
Neben den Hausmitteln gegen Aufstoßen können auch diverse Alternativheilverfahren behilflich sein. Hilfreich kann zum Beispiel die Homöopathie sein. Hierbei soll nicht nur das Symptom sondern gleich die Ursache behandelt werden. Weitere Informationen zu diesem ganzeheitlichen Verfahren finden Sie im Ratgeber Globuli bei Aufstoßen. Für eine langfristige Behandlung von chronischem und ständigem Aufstoßen eignet sich außerdem die Akupunktur.
Heilpflanzen und Heilkräuter – Naturheilkunde gegen Aufstoßen
Wer Probleme mit Blähungen und dadurch bedingtem Aufstoßen hat, der findet natürliche Hilfe in der Wirkung verschiedener Kräuter und Pflanzen. Besonders gut gegen die unangenehme Luft im Bauch ist Fenchel.
Fenchel hilft natürlich gegen Aufstoßen
Ein leckerer Fencheltee kann den schmerzenden Bauch wunderbar entspannen und somit auch das Aufstoßen vermindern. Auch bei saurem Aufstoßen hat Fencheltee, bzw. Kräutertee generell eine positive Wirkung. Kräutertees sind nämlich die einzigen Teesorten, die basisch sind.
Kamille als natürliches Hausmittel gegen Aufstoßen
Bekannt für seine heilende Wirkung ist außerdem der Kamillentee, denn er wirkt schmerz- und krampflindernd. Die Kamillenblüten beruhigen den Magen und sind ein entzündungshemmendes Heilmittel.
Kardamom und Ingwer beugen dem Symptom vor
Ein weiteres natürliches und basisches Mittel gegen das Aufstoßen ist Ingwer. In dieser einzigartigen Knolle stecken viele positive Wirkungen für Körper und Geist. Ob als Tee oder pur, der belebende Ingwer stärkt das Immunsystem, regt den Stoffwechsel an, wirkt antioxidativ und hilft gegen einen aufgeblähten Bauch sowie die Übersäuerung des Magens.
Sowohl Kardamom als auch Ingwer erhöhen außerdem die Magensaft-Produktion, was wiederum Verdauung verbessern kann. Daher können Sie sowohl vorbeugend oder behandeln für Aufstoßen verwendet werden.
Pfefferminztee als natürliches Heilmittel bei Aufstoßen
Darüber hinaus kann auch ein Pfefferminztee als Hausmittel gegen Aufstoßen eingesetzt werden. Die Pfefferminze wirkt einerseits krampflösend, andererseits entspannt sie den Verdauungstrakt, was wiederum die Gasbildung verringert. Diese Heilpflanze fördert generell die Verdauung – unter anderem durch die Unterstützt der Gallensaftbildung.
Für die Anwendung können Sie einen Teelöffel von den getrockneten Pfefferminzblättern in eine Tasse mit kochendem Wasser geben. Lassen Sie den Tee anschließend 10 Minuten zugedeckt ziehen. Der Tee kann 2-3 Mal täglich getrunken werden.
Hilfreiche Heilpflanzen im Überblick:
- Fenchel
- Kamille
- Ingwer
- Pfefferminze
- Kardamom
Schüssler-Salze als Hausmittel gegen Aufstoßen
Eine weitere Möglichkeit, um das Symptom zu behandeln, sind die Schüssler-Salze. Für die natürliche Behandlung mit Schüssler-Salzen eignet sich bei Aufstoßen vor allem Natrium Phosphoricum. Wenn es zusätzlich zu einem Brennen in der Speiseröhre kommt, kann Natrium Phosphoricum außerdem im Wechsel mit Calcium Phosphoricum eingenommen werden. Die Potenz und Dosierung hängen von diversen Faktoren ab und sollten mit einem Heilpraktiker abgesprochen werden.
Hilfreiche Schüssler-Salze sind:
Verwandte Ratgeber zum Thema
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- Homöopathie und Globuli bei Aufstoßen
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