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Thromboseprophylaxe

by Danaae

Behandlung ThromboseprophylaxeThrombosen vorbeugen

Die Thromboseprophylaxe ist wichtig bei Menschen mit Neigung zu Krampfadern und ganz besonders vor und nach operativen Eingriffen. Zu den schulmedizinischen Maßnahmen können auch aus der Alternativmedizin und der Naturheilkunde unterstützende Methoden hinzugenommen werden.

Die Gabe von auf die Blutgerinnungsfaktoren wirkende Medikamente, Injektionen und das Tragen von Kompressionsverbänden und -strümpfen sollte kombiniert werden.

Was ist eine Thromboseprophylaxe?

Eine zu befürchtende oder sogar bereits beginnende Thrombose birgt viele Gefahren. Daher ist es von eminenter Bedeutung, die richtige Thromboseprophylaxe zum richtigen Zeitpunkt einzuleiten. Besonders gefährdete Personen sind Menschen mit Krampfadern, in Vor- und Nachbehandlung einer Operation und bei bestimmten Untersuchungsmethoden wie z. B. beim Setzen eines Herzkatheters, bei denen Gefäßwände verletzt werden könnten.

Hier stellen wir verschiedene Methoden zur Thromboseprophylaxe vor. Die Auswahl umfasst Methoden aus der Schul- sowie der alternativen Medizin und der Naturheilkunde. Nach einer grundsätzlichen Beschreibung, wie Thrombosen entstehen können und den damit verbundenen Gefahren, wird hier ebenfalls ein Überblick vermitteln über die Wirkungsweisen der verschiedenen Prophylaxemethoden und wie sie angewendet werden sollten.

Bei der Thrombose hat sich in einem Blutgefäß ein Blutgerinnsel, Thrombus genannt, gebildet. Durch diesen Thrombus kann das Blutgefäß ganz oder zum Teil verstopft und so der normale Blutfluss gestört werden. Es besteht durchaus auch die Möglichkeit, dass der Thrombus wächst und so kann es zu einem Blutstau kommen. Das Blutgefäß wird dann so weit verschlossen, dass überhaupt keine Blutzirkulation mehr stattfinden kann.


Thrombus Ursachen

Die Verletzung eines Blutgefäßes ist die Ursache der Bildung eines Thrombus. Die natürliche Reaktion des Körpers auf eine Verletzung, die zur Blutung führt, ist die Ausschüttung von Fibrin und Thrombozyten, die die Blutung des Gefäßes stoppen sollen, um einen weiteren Blutverlust zu stoppen.

Murcumar

Verstopft eine Vene, kommt es zu diversen Komplikationen

Ist es zu einer Verletzung der Gefäßwände gekommen, bilden diese beiden körpereigenen Stoffe einen Thrombus. Leider kann es auch zur Bildung von Thromben kommen, ohne dass eine Verletzung der Innenhaut eines Blutgefäßes stattgefunden hat. In diesem Fall lagert der Thrombus sich an die Gefäßinnenwand und verstopft auf diese Weise den Blutfluss. 

Unter ungünstigen Umständen kann es dazu kommen, dass sich ein solcher Thrombus von der Gefäßwand löst und über das Kreislaufsystem mit dem Blut durch den ganzen Körper wandert. Im günstigsten Fall löst er sich rechtzeitig auf.

Erreicht er aber die Lunge oder das Herz, kann das in diesem Stadium Embolus genannte Blutgerinnsel zu einer ernsthaften Gefahr werden, vielleicht sogar mit lebensbedrohenden Auswirkungen. In der Lunge kann das Blutgerinnsel eine Embolie auslösen, in den Herzkranzgefäßen angelangt, kann es einen Herzinfarkt provozieren, im Gehirn einen Schlaganfall auslösen.

Besonders gefährdete Patienten können nicht auf eine Thromboseprophylaxe verzichten!

Wo bildet er sich?

Grundsätzlich kann sich ein Thrombus in jedem Gefäß bilden, aber am häufigsten besteht diese Gefahr in den Venen der Beine. Zwar können auch in den Arterien Thrombosen auftreten, allerdings ist das eher selten der Fall. Außer bei einer Gefäßverletzung kann auch eine Thrombose auftreten, wenn das Blut seine Strömungsgeschwindigkeit verändert hat. Das kann bei Trägern von künstlichen Herzklappen oder auch bei Mitralstenosen auftreten.

An den Stellen im Blutgefäßsystem, an denen das Blut langsamer fließt, kann es unter den genannten Voraussetzungen zu Turbulenzen kommen, die die Basis zur Bildung von Thromben bietet. Auch nach dem Implementieren von neuen Gelenken wie z. B. dem Hüftgelenk ist unbedingt eine Thromboseprophylaxe angezeigt. Eine dritte Möglichkeit, die die Bildung von Thromben verursachen kann, ist die Verdickung des Blutes. Der Blutfluss ist dann weniger gut durchlässig und es kann ebenfalls zu Thrombenbildung kommen.

Besonders gefährdet sind Menschen, die von Natur aus zur Thrombose neigen. Wer unter Krampfadern leidet, gehört ebenfalls zu den von Thrombose-Gefahr besonders bedrohten Menschen und es bedarf daher einer entsprechenden Thromboseprophylaxe.


Methoden der Vorbeugung

Zur Thromboseprophylaxe bieten sich verschiedene Methoden an. Zu den schulmedizinischen Methoden zählen die Gabe von entsprechenden blutverdünnenden Medikamenten oder/und z. B. das Umwickeln des betroffenen Beins mit einem Kompressionsverband oder das Tragen von Kompressionsstrümpfen.

Auch die Alternative Medizin und die Naturheilkunde bieten verschiedene Methoden zur wirksamen Thromboseprophylaxe an. Wer von einem Arzt eine drohende Thrombose diagnostiziert bekommt, muss unbedingt, um die drohenden Gefahren eines Gefäßverschlusses oder einer Embolie abzuwenden, auf jeden Fall eine sinnvolle und zielführende Thromboseprophylaxe durchführen!

Wichtig ist, dass die gewählte Thromboseprophylaxe unbedingt und konsequent durchgeführt wird, bis die Gefahr eines möglichen Gefäßverschlusses und einer evtl. daraus resultierenden Lungenembolie, eines drohenden Herzinfarktes oder Schlaganfalls gebannt ist.

Zu den Methoden, die zur Wahl stehen, zählen auf medikamentöser Basis:

Zu den Methoden der mechanischen Thromboseprophylaxe zählen:

  • Tragen von Kompressionsstrümpfen
  • kurze präoperative Immobilisation
  • schnelle Mobilisation nach der OP
  • Einführung von Physiotherapie: selbst Übungen ausführen!
  • Einsatz von medizinischen Geräten wie elektrische Stimulatoren

Funktion, Wirkung & Ziele

Zur medikamentösen Thromboseprophylaxe zählt die Verabreichung von Vitamin K Antagonisten. Vitamin K wirkt sich auf die Flüssigkeit des Blutes aus. In diesen Medikamenten sind Cumarine enthalten, die mit dem Vitamin in Konkurrenz treten und somit in dessen Stoffwechsel eingreifen. Dadurch werden die Gerinnungsfaktoren des Blutes, die zur Bildung von Thromben führen können, herabgesetzt und das Blut „dünner“.

Behandlung ThromboseprophylaxeHirudin wirkt sich direkt auf den Blutgerinnungsfaktor Thrombin und drei weitere Gerinnungsfaktoren aus. Dadurch wird die Bildung von Thromben verhindert. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der medikamentösen Thromboseprophylaxe sind orale Antikoagulantien.

Dabei handelt es sich um eine ganze Gruppe von oral zu verabreichenden Arzneistoffen, die alle auf verschiedene Gerinnungsfaktoren einwirken, ohne dass die Faktoren regelmäßig kontrolliert werden müssen. Diese Medikamente sind erst in den letzten Jahren entwickelt worden. Es handelt sich um eine neue Generation von Arzneimitteln, die auf die plasmatische Gerinnung einwirken.

Heparin ist ein körpereigener Wirkstoff, der darauf einwirkt, dass das Blut nicht in unerwünschte Gerinnungskaskaden übergehen kann. Dieser Stoff wird bereits seit langem medikamentös als Thromboseprophylaxe in Form von Salben und Injektionen eingesetzt.

Zu den mechanischen Methoden der Thromboseprophylaxe, die zusätzlich zu den medikamentösen Gaben Anwendung findet, gehört unbedingt auch das Tragen von Kompressionsstrümpfen insbesondere vor und nach operativen Eingriffen.

Ein wichtiger weiterer Punkt ist eine möglichst kurze präoperative Immobilisation, in der der Patient nicht der Gefahr der Entstehung einer Thrombose ausgesetzt ist. Das gilt ebenso für die postoperative Phase, in der eine möglichst schnelle Mobilisation des Patienten zielführend ist.

Hervorzuheben ist insbesondere die Bedeutung der Physiotherapie an dieser Stelle. Der Patient wird dabei angeleitet, selbst die vorgestellten Übungen auch ohne Anwesenheit des Physiotherapeuten allein und wiederholt auszuführen.

Mit Fortschreiten der Einführung von elektrischen und elektronischen Geräten in der Medizin wurden auch entsprechende Geräte entwickelt, die mittels elektrischer Stimulatoren zur Thromboseprophylaxe eingesetzt werden. Besonders bei Hüftgelenkoperationen sind diese Geräte von Bedeutung.


Natürliche Behandlung

Behandlungen & Therapien aus dem Bereich der Pflanzenheilkunde

Die Kombination von oralen und mechanischen Methoden der Thromboseprophylaxe ist zu empfehlen. Dabei sind insbesondere für die Thromboseprophylaxe Tees und Salben von Bedeutung. Ginkgo-Blatt-Extrakt und Buchweizen-Arzneitee können im Vorfeld einer Thrombose-Gefahr sehr hilfreich sein, sollten sich bereits erste Beschwerden beim Gehen abzeichnen.

Zeigen sich erste Schwankungsausgleichen, kann auf Rosskastaniensamen, sowie Rosskastanien- oder Mäusedornwurzel-Extrakt zurückgegriffen werden. Auch das Rote Weinlaub und Buchweizenkraut-Tee haben sich bei diesen Anzeichen wie auch das Steinkleekraut bewährt. Rosskastanien-Extrakt hat sich seit langem besonders bei Veneninsuffizienz einen guten Namen gemacht.

Behandlung ThromboseprophylaxeAuch die Homöopathie hat einige wirksame Mittel zur Thromboseprophylaxe anzubieten. Allerdings muss ein erfahrener Homöopath genau identifizieren, welches Mittel für den Patienten hilfreich sein kann. Denn dessen Konditionierung spielt dabei eine wesentliche Rolle. Zur Anwendung könnten z. B. Lachesis, Tabacum oder Carbo vegetabilis kommen. Auch über die Potenzierung des anzuwendenden Mittels muss der erfahrene Homöopath entscheiden, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.

Zur Thromboseprophylaxe, falls die Beschwerden sich noch nicht zu ernsthaften Problemen verschlimmert haben, können in der Naturheilkunde auch durchblutungsfördernde Massagen mit den entsprechenden Wirkstoffen angereicherten Massageölen durchgeführt werden.

Dazu gehört unbedingt Rosmarin. Als besonders intensiv wirksames durchblutungsförderndes Öl gilt das Senföl. Zu beachten ist unbedingt: Fußbäder gehören absolut nicht zur Thromboseprophylaxe.

Im Gegenteil. Sollte eine Thrombose-Gefahr bestehen, könnte ein heißes Fußbad sogar eine bedrohliche Situation auslösen! Um kalten Füßen vorzubeugen oder sie zu wärmen, empfiehlt die Naturheilkunde in diesem Fall das Tragen von Salz-Socken. Dazu werden ca. 50 g Salz in einem Liter kaltem Wasser aufgelöst und darin Baumwollsocken getränkt. Die ausgedrückten Socken werden übergezogen und darüber trockene Socken getragen, bis die Füße angenehm warm sind.


Anwendung, Dosierung & Dauer

Durchführung & Wirkungsweise verschiedener Methoden zur Thromboseprophylaxe

Das Anlegen von Kompressionsstrümpfen und Kompressionsverbänden ist nicht ganz einfach. Es dürfen keine Falten und dadurch unerwünschte Druckstellen beim Anlegen entstehen. Daher ist es empfehlenswert, beides von einer Fachkraft anlegen zu lassen und nicht selbst zu tun.

Die Anwendungsdauer und Dosierung von die Blutgerinnung beeinflussenden Medikamenten entscheidet immer der behandelnde Arzt. Demgemäß wird das Medikament entsprechend oral eingenommen oder vom Arzt in Form einer Spritze verabreicht. Oder als Salbe regelmäßig laut Anweisung auf die betroffenen Stellen aufgetragen.

Die Medikamente wirken auf die Gerinnungsfaktoren des Blutes ein. Dadurch wird die Bildung von Thromben verhindert bzw. bei bereits bestehenden Thromben deren/dessen Auflösung eingeleitet.

Das Tragen von Kompressionsstrümpfen und -verbänden übt Druck auf die Venen aus, die sogenannte Venenpumpenfunktion wird stimuliert. Mittels der Strümpfe bzw. Verbände wird auf die äußeren Venen verstärkt Druck ausgeübt. Dadurch wird das Blut in die tiefen Venen gedrängt, wo das Blut leichter abfließen kann. Besonders wichtig ist der Druckverband oder die Kompressionsstrümpfen zur Thromboseprophylaxe bei Patienten, die bettlägerig sind.


Kompression der Venen

Der Verband zur Kompression der Venen hilft vorbeugend bei Thrombose-Gefahr

Um den Kompressionsverband anlegen zu können, muss das Bein entstaut werden. Dazu muss der Patient sich mit ausgestreckten Beinen für mindestens eine halbe Stunde hinlegen. Eine andere Möglichkeit des Entstauens ist das 20-minütige Hochlagern der Beine im 20-Grad Winkel. Am Morgen noch vor dem Aufstehen ist allerdings der günstigste Zeitpunkt zum Anlegen eines Kompressionsverbandes.

Behandlung ThromboseprophylaxeDer Verband muss auf die gesamte Länge des Beines angelegt werden, vom Beinansatz bis zum Fuß. Dass die Beine vor dem Anlegen des Verbandes gereinigt und möglichst ohne Eincremen vorbereitet werden, sollte als selbstverständlich vorausgesetzt werden.

Als Verbandsmaterial sollten Kurzzugbinden, die einen hohen Arbeitsdruck mit niedrigem Ruhedruck aufweisen, verwendet werden. Körperstellen, wo Druck ausgeglichen werden muss, werden mit Polsterwatte unterpolstert.

Fixiert wird der Verband dann mit Pflasterstreifen. Als Wickeltechnik wird die zirkuläre Wickeltechnik oder die Technik nach Sigg oder nach Fischer angewandt. Die früher verwendete Kornährentechnik wird nicht mehr verwendet. Gewickelt wird bei der Wickelmethode mit Kurzzugbinden mit abnehmendem Druck von Herznähe zu Herzdistanz.

Bei der Methode nach Fischer werden zunächst am Fuß beginnend Achtertouren gewickelt und anschließend die entstandenen Lücken überwickelt und mit einer zweiten Binde eine zweite Lage in entgegengesetzter Richtung angelegt.

Nachdem der Kompressionsverband angelegt worden ist, muss nach ca. 30 Minuten überprüft werden, ob der Patient irgendwo unangenehme Gefühle von Einschnürungen bemerkt und ob die Zehen frei beweglich sind. In diesen Fällen, aber insbesondere wenn die Zehen Verfärbungen zeigen, ist der Verband zu straff angelegt und muss langsam gelöst und wieder neu mit geringerem Druck angelegt werden.


Therapien & Nutzen

Thromboseprophylaxe fördert & stärkt die Tendenz zur Auflösung einer Thrombose-Gefahr

Die Kombination von Medikamenten, die auf die Gerinnungsfaktoren im Blut einwirken und das Anlegen von Kompressionsverbänden oder das Tragen von Kompressionsstrümpfen fördert die Auflösung bereits entstandener Thromben. Außerdem wird durch den Druck auf die äußeren Venen das Blut in die tiefer liegenden Venen geleitet. In den tiefer liegenden Venen kann das Blut dann besser abfließen.

Die Wirkung der Medikamente und Arzneimitteln zielt auf ganz unterschiedliche Ebenen.

Wirken die Medikamente der Schulmedizin nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen direkt auf bestimmte Gerinnungsfaktoren im Blut, so ist die Wirksamkeit der Naturheilkunde teilweise mit den Methoden der universitären Wissenschaften nicht eindeutig nachzuweisen.

Hier ist dann die Grundlage ein oft uralter Erfahrungswert.

Insbesondere bei Wirkstoffen wie der Rosskastanie gehen die Meinungen zwischen Schulmedizin und Naturheilkunde auseinander. Die Erfahrung hat gelehrt, dass bei sachgerechter Anwendung der Naturheilmittel durchaus Erfolge zu erzielen sind. Grundsätzlich sei darauf hingewiesen, dass eine diagnostizierte akute Thrombose wegen der gefährlichen Auswirkungen immer in fachkundige Hände eines Arztes gehört.

Die Wirkung geeigneter Übungen, wie sie der Physiotherapeut lehrt, ist ebenfalls in der Thromboseprophylaxe nicht zu unterschätzen. Der Betroffene sollte die Übungen regelmäßig und konsequent machen, selbst wenn er bettlägrig ist. Das „Radfahren“ z. B. kann auch im Bett ausgeführt werden.

Eine weitere wichtige Übung ist die Wadenpumpe. Dabei stellt sich der von einer Thrombose bedrohte Patient barfuß aufrecht hin, hebt die Fersen an und bleibt für einige Augenblicke auf der Fußspitze, um dann den Fuß wieder zu senken, bis die Ferse wieder auf dem Boden aufliegt. Diese Übung wird mehrfach hintereinander ausgeführt und täglich mehrfach wiederholt. Auch bei langen Interkontinentalflügen kann ein Venenstau entstehen. Um einer befürchteten Thrombose-Gefahr zu begegnen, kann während des Fluges diese Übung auch auf dem Gang des Flugzeuges ausgeübt werden.

Diagnose & Untersuchung

Diagnostik & Untersuchungsmethoden zur Feststellung einer Thrombose-Gefahr

Um eine Thrombose bzw. die Gefahr der Entwicklung hin zu einer Thrombose festzustellen, stehen verschiedene Untersuchungsmethoden bereit. Zunächst werden die vom Patienten beschriebenen Symptome begutachtet und an der betroffenen Körperstelle in Augenschein genommen und abgetastet. Spannungsgefühl, Schwellungen bis hin zu Ödemen und Schmerzen sowie Venen, die deutlich an der Oberfläche sichtbar sind, dienen als Indizien für eine sich anbahnende Thrombose-Gefahr.

Um sicher zu gehen, werden weitere Untersuchungen durchgeführt. Dazu gehören die Sonografie (Ultraschall-Untersuchung) und auch Röntgenaufnahmen. Dabei werden zuvor Kontrastmittel in die Venen injiziert, um die Blutgefäße auf dem Röntgenbild sichtbar zu machen. Die Sonografie ist allerdings zu bevorzugen, denn hierbei kann ein möglicher Thrombus unmittelbar erkannt werden.

Eine Untersuchung, die höchstmögliche Sicherheit gibt, ist die Kompressionssonografie. Dabei wird auf die von Thromboseverdacht betroffenen Venen mit Hilfe von Ultraschall-Sonden Druck ausgeübt.

Nur gesunde Venen lassen sich vollständig zusammendrücken. Sollte bereits ein völliger Gefäßverschluss vorliegen, kann die Ultraschalluntersuchung das eindeutig anzeigen.

Weitere Untersuchungsergebnisse liefern Blutuntersuchungen. Sie sind bei Verdacht auf eine tiefliegende Venenthrombose angezeigt. Dazu wird D-Dimere im Blutplasma bestimmt. Dieses Fibrin-Spaltprodukt zeigt an, ob sich ein Thrombus gerade bildet oder ob er sich bereits abbaut. Bei einem negativen Testergebnis ist sicher gestellt, dass keine Venenthrombose vorliegt.

Untersuchungsmethoden im Überblick:

  • Abtasten und in Augenschein nehmen der betroffenen Körperstellen
  • Röntgenaufnahme nach Injektion eines Kontrastmittels
  • Sonografie (Ultraschallaufnahme)
  • Bestimmung des D-Dimere

Wer behandelt?

Thrombose:

  • Unbedingt der Arzt!

Thromboseprophylaxe:

In der Hand des Patienten liegt die Ausübung gymnastischen Übungen und die entsprechende Umstellung der Lebensweise.

Bei der Thromboseprophylaxe liegt ein wesentliche Teil in der Hand des Patienten. Der Arzt, Heilpraktiker und Physiotherapeut verordnen bzw. leiten den Patienten an, wie die Thromboseprophylaxe bestmöglich aussehen muss, aber die Durchführung der angeregten Maßnahmen liegt in den Händen des Patienten. Die zeitlich richtige Einnahme der korrekten Dosis der verordneten Medikamente ist dabei eine selbstverständlich angenommene Voraussetzung.

Die Behandlung der akuten Thrombose gehört allerdings unbedingt in die Hände des Arztes. Die damit verbundenen Gefahren einer Lungenembolie, eines Herzinfarktes oder eines Schlaganfalls sind zu groß, als dass sie durch Selbstbehandlung mit Hausmitteln kuriert werden könnten. Auch die Verordnung und Dosierung der verordneten blutverdünnenden Mittel kann nur der behandelnde Arzt festlegen, dem auch die Kontrolle des weiteren Verlaufs der Behandlung obliegt.

Für die Zusammenstellung der geeigneten Methoden zur Thromboseprophylaxe zeichnet der behandelnde Arzt und/oder der Heilpraktiker des Vertrauens und der Physiotherapeut der Wahl verantwortlich. Die Umsetzung des Prophylaxeplans liegt dann in der weiteren Verantwortung des Betroffenen, soweit er nicht bettlägrig und sich in einem Krankenhaus oder einer Pflegeeinrichtung aufhält.


Gegenanzeigen & Wechselwirkung

Gegenanzeigen & Wechselwirkungen von Antikoagulantien bei der Thromboseprophylaxe

Bei der Gabe von Medikamenten, die auf die Blutgerinnungsfaktoren wirken, muss darauf geachtet werden, ob der Patient zu Blutungsneigung in den inneren Organen neigt. Beispielsweise bei Patienten mit Neigung zu Blutungen in den Nieren kann die Verabreichung von Heparin äußerst unerwünschte Folgen zeitigen.

Insbesondere wenn die Dosierung der Antikoagulantien nicht genau eingehalten wird und es zu einer Überdosierung kommt, werden wesentliche Reaktionen und Nebenwirkungen befürchtet.

Dazu gehört die Gefahr von Hirnblutungen sowie auch Nieren– oder Magenblutungen, die dann schwer zu stoppen sind, erfolgt nicht umgehend eine notärztliche Versorgung!

Die Kontrolle der Blutgerinnungswerte liegt in der Regel beim Patienten, soweit er nicht in einer Klinik untergebracht ist. Dazu werden dem Patienten von der Krankenkasse finanzierte Geräte zur Verfügung gestellt.

Frauen, die die Pille zur Empfängnisverhütung oder zum Ausgleich hormoneller Störungen einnehmen, sind unter Umständen besonders von der Neigung zur Thrombosebildung betroffen. Die Einnahme dieser Kontrazeptiva sollte unbedingt mit dem Arzt besprochen werden, wenn bereits eine Thrombose besteht, verheilt oder eine Neigung zur Thrombose in der Familiengeschichte vorhanden ist. In diesen Fällen ist die Einnahme der Pille kontraindiziert. Die beste Thromboseprophylaxe ist in diesen Fällen, von der Einnahme der Pille Abstand zu nehmen.


Risiken & Nebenwirkungen

  • Kleidung, die den Blutfluss einschränkt, Venen abschnürt
  • Häufiges/ausschließliches Tragen von hohen Absätzen (high heels)
  • Beine übereinanderschlagen beim Sitzen
  • sitzende Tätigkeit/langes, häufiges Sitzen
  • wenig Bewegung
  • Immobilität durch Bettlägerigkeit

Die Gefahr einer drohenden Thrombose kann nur durch eine gezielte Thromboseprophylaxe vermindert und sogar ausgeschlossen werden, wenn die entsprechenden Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehört entsprechende Bewegung, nach Möglichkeit im Freien.

Behandlung ThromboseprophylaxeAuch gezielte Übungen für die Waden/Beinmuskulatur gehören dazu. Geeignet sind z. B. Übungen wie die Wadenpumpe oder das Radfahren. Besonders für bettlägerige Patienten ist das Radfahren im Liegen eine hervorragende Übung. Das Schuhwerk ist ebenfalls ein wesentlicher Faktor bei der Thromboseprophylaxe.

High heels sollten bei Thromboserisiken vermieden werden und durch flache Schuhe ersetzt werden. Beim Sitzen sollte das Übereinanderschlagen der Beine unterlassen werden, da dadurch die Venen abgeschnürt und unerwünschter Druck darauf ausgeübt wird.

Besonders ist auch darauf zu achten, dass sehr enge Strumpfansätze und enge Hosenbeine den Blutfluss in den Beinen nicht abschnüren oder mit Druckstellen auf die Venen wirken.

Auch für Menschen, die bislang kein Thromboserisiko zu befürchten hatten, sollten diese Maßnahmen Beachtung finden. Denn mit diesen einfachen Vorsichtsmaßnahmen besteht die Chance, dass sich die Gefahrenbildung schon weit im Vorfeld bannen lässt.


Unser Fazit zur Prophylaxe

Bei der Thromboseprophylaxe ist im wesentlichen auch die engagierte Mitarbeit des Patienten eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg. Werden die vorgestellten Maßnahmen in einer sinnvollen Kombination von oraler Einnahme geeigneter Arzneimitteln und dem Anlegen/Tragen von Kompressionsverbänden und -strümpfen durchgeführt, wird sich auch eine optimale Wirkung zeigen. Die Thrombose-Gefahr kann durch diese Methoden erheblich verringert werden.

Im optimalen Fall werden bereits vorhandene Thromben aufgelöst und können nicht in den Blutkreislauf gelangen. Wer Übungen wie das Radfahren im Liegen und die Wadenpumpe regelmäßig ausführt, trägt wesentlich zur Prophylaxe bei. Neben den schulmedizinischen Medikamenten haben sowohl naturheilkundliche Pflanzenstoffe aber auch homöopathische Mittel durchaus auch ihren Platz in einer sinnvollen und wirksamen Thromboseprophylaxe.

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