Die Welt hat sich verändert und damit auch die Anforderungen an den menschlichen Körper. War körperliche Arbeit in früherer Zeit etwas vollkommen selbstverständliches, so kommt der Großteil der heutigen beruflichen Tätigkeiten ohne großen körperlichen Einsatz aus. Dies führt jedoch dazu, dass die Muskulatur nicht mehr so gut ausgebildet ist.
Dadurch kommt es schneller zu Fehlhaltungen und Verspannungen. Diese sind bei sehr vielen Menschen, auch bei jungen Menschen, im Hals-, Nacken– und Schulterbereich zu finden. Mit einer guten Rücken– und Nackenmuskulatur wird nicht nur Ihre Haltung verbessert, auch Ihre Wirbelsäule, Gelenke und Bandscheiben werden geschont. Dadurch kommt es zu weniger Verspannungen und damit einem erhöhten Wohlbefinden.
Table of Contents
Hausmittel gegen Schulterschmerzen
Inhaltsverzeichnis
Was hilft wirklich?
Wir haben es als Kinder oft gehört und leider verfolgt uns dieser Spruch auch im Erwachsenen-Dasein: „Halte Dich gerade, sonst bekommst Du einen krummen Rücken!“ Was sich hier altbacken anhört, ist eigentlich ein sehr gut gemeinter Rat. Denn wer über eine gute Muskulatur verfügt, wird auch mit den unterschiedlichsten Belastungen, den ein Körper ausgesetzt sein kann, problemlos fertig werden.
Daher ist grundsätzlich darauf zu achten, dass die Muskulatur bereits im Kindes- und Jugendalter gestärkt wird. Natürlich geschieht dies dem Alter entsprechend. Deshalb ist es für Schüler auch so wichtig, sich in den Schulpausen zu bewegen und nicht am Tisch Sitzen zu bleiben. So werden die durch das Sitzen einseitig belasteten Muskeln wieder gelockert. Eventuelle Verspannungen können sich sofort lösen. Festigen sie sich erst einmal, kommt es zum zusätzlichen Schmerzsyndrom.
Einseitige Körperhaltung
Auf Arbeit oder Zuhause
Ebenso wird bei einer vorwiegend sitzenden Tätigkeit im Arbeitsleben gehandelt. Ab und an sollte man sich einige Minuten Zeit nehmen, um aufzustehen, die Arme und Beine auszuschütteln, vielleicht einmal den Kopf und Oberkörper herunterhängen zu lassen, um die Muskeln wiederzubeleben. Zudem ist bei der Einstellung der Sitzgelegenheit darauf zu achten, dass mindestens 15 bis 20 cm Rückenlänge optimal abgestützt werden.
Auch stehende Tätigkeiten können zu einer Belastung des Schultergürtels führen. So gilt es, die stehende Position ab und an zu verändern. Sehr empfehlenswert ist, ein Bein für einige Zeit erhöht abzustellen. Die Höhe der Arbeitsfläche sollte bequem erreicht werden können.
Stehen & Tragen
Aufrecht stehen und richtig tragen
Viele Menschen tragen Lasten auf eine falsche Weise. Grundsätzlich gilt: Lieber mehrmals mit zwei kleinen Taschen Gehen, als ein Mal eine große, schwere Tasche zu heben. Zum Anheben von Kisten und Kartons ist in die Hocke zu gehen, damit das Gewicht mit den Beinen und geradem Rücken angehoben wird.
Bei der Hausarbeit ist darauf zu achten, dass der Rücken und somit auch der Schultergürtel in einer aufrechten Position bleibt. Wer mit gekrümmten Rücken beispielsweise Staub saugt oder feudelt, darf sich nicht über Rücken- und Schulterschmerzen wundern.
Die 5 besten Hausmittel
Die 5 besten Tipps, Tricks und Hausmittel gegen Schulterschmerzen im Überblick:
- Gesunde Bewegung: Bei Schulterschmerzen und anderen Arten der Rückenschmerzen ist es wichtig, die Muskulatur des Rückens zu stärken. Allerdings sollte auf eine ausreichende Aufwärmzeit geachtet und eine Überbelastung vermieden werden. Am besten eignen sich gelenkschonende Tätigkeiten wie etwa Schwimmen.
- Gesunder Schlaf: Ebenfalls von großer Wichtigkeit ist eine hochwertige Matratze und die richtige Schlafposition. Durch spezielle Kissen kann die Schultermuskulatur während der Nacht entspannen, sodass Sie morgens schmerzfrei aufstehen.
- Massagen: Bestehende Schulterschmerzen können mithilfe von sanften Massagen behandelt werden. Hierbei werden die Muskulatur aufgelockert und die Durchblutung gefördert.
- Warmes Bad: Ein warmes Vollbad fördert die Entspannung der Schultermuskulatur und kann daher Verspannungen lösen. Sehr hilfreich ist die Beigabe von Bittersalz. Dieses wirkt schmerzlindernd, durchblutungsfördernd und stresslindernd.
- Wohltuende Lebensmittel: Durch eine ausgewogene und gesunde Ernährung unterstützen Sie ihren gesamten Körper und fördern daher auch die Heilung der Schmerzen. Gewissen Lebensmittel können zudem aufgrund ihrer Inhaltsstoffe gegen Schulterschmerzen helfen.
Bett & Schlaf
Das Bett und die Schlafposition als Ursache
Wie man sich bettet, so schläft man. Daher ist auf die korrekte Matratze und auch auf die angenehmste Schlafhaltung zu achten. Große Kissen, die einen in eine schräge Schlafposition bringen, gehören nicht in ein Bett. Kleine, feste Kissen oder auch spezielle Nackenkissen geben der Hals– / Schulterpartie einen besseren Halt, sodass man morgens ohne Verspannung aufwachen kann.
Mehr Tipps & Tricks
Barfussgehen ist zwar heute nicht mehr sehr beliebt. Doch ist es das Beste für Füße und Rücken. Sind tatsächlich Schuhe angesagt, sollten sie eine weiche Sohle besitzen, die in der Lage sind, die Stöße von hartem Straßenbelag abzufedern. In Hinblick auf die Wirbelsäule sollten Highheels eigentlich untersagt werden. Denn sie sind eine Qual für den gesamten Körper und fördern zusätzlich das Hohlkreuz.
Wie bei vielen degenerativen Erkrankungen ist auch das optimale Körpergewicht von zentraler Bedeutung. Jedes Gramm zu viel, belastet die Wirbelsäule, auch den Nackenbereich samt Schultern.
Vorbeugend sollten die Muskeln aufgebaut werden. Hierzu eignen sich unterschiedliche Sportarten: Joggen, Schwimmen, Fahrradfahren, Gymnastik, Yoga und nordic walking, um nur einige zu nennen. Dabei ist jedoch nicht unbedingt wichtig, dass es jedes Mal bis an die Belastungsgrenze geht. Viel wichtiger ist die Regelmäßigkeit, mit der trainiert wird. Muskelaufbau ist eine langfristige Angelegenheit.
Hilfreiche Lebensmittel
Essen als natürliche Hausmittel gegen Schulterschmerzen
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung bietet dem Körper alle Nährstoffe, die er für die tagtäglichen Vorgänge benötigt. Stehen dem Organismus alle essenziellen Nähstoffe zur Verfügung, so kann er auch effektiver Verletzungen heilen und Entzündungen hemmen. Darüber hinaus besitzen diverse Lebensmittel gewissen Inhaltsstoffe, die besonders gut gegen Schulterschmerzen helfen.
Ingwer
Ingwer ist ein wahres Superfood. Eines seiner positiven Eigenschaften ist die Wirkung gegen Entzündungen. Ingwer enthält Shogaole und Gingerole, welche Schmerzen sowie Entzündungen reduzieren, die Nerven beruhigen als auch Schwellungen wie auch Muskelschmerzen reduzieren. Darüber hinaus wirkt Ingwer durchblutungsfördernd und kurbelt den Heilungsprozess beschädigter Strukturen an.Sie können Ingwer sowohl als Tee zubereiten als auch in Speisen zufügen.
Apfelessig
Apfelessig sorgt dafür, dass der pH-Wert des Körpers wieder ins Gleichgewicht kommt, wodurch es zur Ausschwemmung von entzündungsfördernden Giftstoffen aus dem Körper sowie zur Beschleunigung des Heilungsprozesses kommt. Zudem wirkt Apfelessig entzündungshemmend und führt zur Reduzierung der Schmerzen und entzündlichen Prozesse im Körper.
Gerstengras
Gerstengras führt zu einer Linderung von Gelenkschmerzen. Es ist reich an Chlorophyll, enthält viele Antioxidantien und spezielle Enzyme, die Entzündungen entgegen wirken. Schwellungen und Schmerzen sowie das Gefühl von Steifigkeit werden dadurch verringert und der Bewegungsspielraum vergrößert.
Kurkuma
Das in Kurkuma enthaltene Curcumin hilft besonders gut gegen Schmerzen. Es wirkt nicht nur entzündungshemmend, sondern auch antioxidativ und führt zur Linderung von Schwellungen und Schmerzen. Die entzündungshemmende Eigenschaft von Curcumin ist zum Beispiel mit Ibuprofen zu vergleichen.
Schnelle Hilfe bei Schmerzen
Welche Hausmittel gegen Schulterschmerzen helfen sofort?
Die Schulter schmerzt, doch es stehen noch zahlreiche Tätigkeiten bevor. Manchmal wird eine schnelle Hilfe gegen Schulterschmerzen benötigt. Hierbei greifen dann viele zu Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac und ASS oder aber Salben wie Voltaren, Finalgon oder Proff. Doch es gibt auch natürliche Alternativen, die eine schnelle Hilfe verschaffen können.
So kann etwa Arnika in Form einer Salbe oder Globulis weiterhelfen, ohne dabei den Körper so stark wie die genannten chemischen Produkte zu belasten. Falls möglich kann auch ein warmes Bad, am besten mit Beigabe von Bittersalz, schnell Linderung verschaffen. Weitere hilfreiche Naturheilverfahren finden Sie weiter unten im Text.
Alternativ können Sie auch sanfte Übungen durchführen. Hilfreich und selbst am Schreibtisch durchführbar ist zum Beispiel das Schulterkreisen oder -pendeln. Auch langsame, kreisende Bewegungen des Kopfes helfen oftmals weiter. Auch das nach unten Strecken des betroffenen Arms kann Linderung verschaffen. Neben Sie dafür einfach einen etwas schwereren Gegenstand wie etwa ein Buch oder eine Flasche Wasser in die Hand und lassen Sie den Arm herunter hängen.
Wärme & Kälte
Mit Kälte oder Wärme behandeln
Man kann Schulterschmerzen entweder mit Kälte oder Wärme angehen. Dies ist individuell zu entscheiden und auch je nach Ursache unterschiedlich. Bei akuten Verletzungen der Schulter hilft in der Regel Kälte, während chronische Schmerzen meist durch Wärme gelindert werden.
Ein angewärmtes Kirschkernkissen kann diesbezüglich wahre Wunder bewirken. Alternativ wird eine Wärmeflasche eingesetzt. Diese sollte immer in ein zusätzliches Tuch eingewickelt werden, damit sie auf der Haut keine Schäden durch die Wärme hinterlässt. Die Wärme bewirkt, dass sich die verspannten Muskeln aufwärmen und damit lösen können.
Das Kirschkernkissen bzw. die Wärmflasche können bei Bedarf mehrmals hintereinander aufgelegt werden, um tatsächlich das gesamte betroffene Gebiet zu erwärmen, da sich auch die Verspannung sonst nur bedingt lösen kann.
Alternative Heilmethoden
Die Alternativmedizin bei Schulterbeschwerden
Insofern ernste Ursachen ausgeschlossen sind, welche schulmedizinisch behandelt werden müssen, kann die Alternativmedizin oftmals sehr gute Erfolge erzielen. Je nach Auslöser kann aber auch eine Kombination aus Schulmedizin und Naturheilkunde sinnvoll sein.
Bei Schulterschmerzen sind unter anderem folgende Alternativheilverfahren sinnvoll:
- Akupunktur
- Homöopathie
- Phytotherapie
- Orthomolekularmedizin
Natürliche Salben
Grundsätzlich können bei Verspannungen und Schmerzen des Schultergürtels selbstverständlich auch Salben eingesetzt werden. Unterschiedliche Salben kommen bei Schulterschmerzen zum Einsatz. Die Arnica-Salbe ist ein sehr guter Weg, um Muskelkater und allgemeinen Verspannungen bei zu kommen. Ist auch das Gelenk oder der Knochen betroffen, so kann zu Trauma-Plant, einer Salbe auf Beinwell-Grundlage, oder der Kytta-Salbe gegriffen werden. Denn diese wirken sich positiv auf den gesamten Bewegungsapparat aus, nicht nur auf die Muskeln.
Wärmebehandlung
Mit Infrarotlampen & Co.
Diese kann zusätzlich zur Wärmebehandlung mit dem Kirschkernkissen, aber auch der Rotlichtlampe geschehen. Wer die Rotlichtlampe einsetzt, sollte sich in einem ausreichend Abstand zu ihr hinsetzen. Auch sollte sie nicht zu lange angewandt werden, da das Rotlicht bei zu langer Einwirkung zu Sonnenbrandähnlichen Hautverletzungen führen kann.
Akupunktur und Massagen
Bei länger anhaltenden Schmerzen des Schulterbereiches kann eine Serie von Akupunktursitzungen oder Massagen Abhilfe schaffen. Die Massage kann übrigens auch vorbeugend eingesetzt werden, damit die Muskulatur geschmeidig bleibt. Gerne wird sie in Kombination mit einer Wärmetherapie eingesetzt. Hierzu eignen sich am besten Fango oder Heissluft. In chronischen Fällen kann dies sogar vom Arzt verschrieben werden, sodass die Krankenkasse den Großteil der Kosten dafür übernimmt.
Homöopathie und Globuli
Auch die Homöopathie kann oftmals bei Schulterschmerzen weiterhelfen. Da jedoch neben der zugrunde liegenden Ursache noch viele weitere Faktoren eine wichtige Rolle für die Auswahl des richtigen Mittels spielen, ist es ratsam, einen Heilpraktiker aufzusuchen. Grundsätzlich haben sich jedoch folgende Globuli bewährt:
- Rhus toxicodendron (Giftsumach)
- Bryonia (Zaunrübe)
- Ruta (Weinraute)
In unserem Ratgeber Globuli gegen Gelenkschmerzen finden Sie weitere Informationen.
Heilpflanzen und Heilkräuter
Phytotherapie als Hausmittel gegen Schulterschmerzen
Die Natur bietet eine Reihe von hilfreichen Heilpflanzen und Heilkräutern, die auf unterschiedliche Weisen bei Schulterschmerzen helfen können. Wie bereits erwähnt eignen sich zum Beispiel Arnika oder der Verzehr bestimmter Lebensmittel sehr gut.
Darüber hinaus kann auch die sogenannte Teufelskralle bei Gelenkschmerzen sinnvoll sein. Noch besser eignet sich bei der Schulter jedoch ein Extrakt aus Echter Goldrute, Pappel und Esche.
Orthomolekularmedizin
Die richtige Ernährung kann helfen
Mithilfe der Orthomolekularmedizin sollen dem Körper alle Nährstoffe in ausreichender Dosierung geliefert werden, die der Körper braucht, um gesund zu sein und um die jeweilige Beschwerde zu heilen. Bei Schmerzen in der Schulter haben sich dabei vor allem folgende Nährstoffe heraus kristallisiert:
- Magnesium: trägt zur Entspannung der Muskulatur bei, ist stresslindernd und wirkt entsäuernd.
- B-Vitamine: sie unterstützen Nervenbahnen, die gereizt sind.
- Vitamin E in Kombination mit Enzymen: dämpfen Entzündungen ein, wirken schmerzlindernd und fördern die Durchblutung.
- Omega-3-Fettsäuren: sind für die Regulation von Entzündungen wichtig. Für eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren können Sie z. B. zwei bis vier Mal am Tag einen Teelöffel Leinöl zu sich nehmen.
Weitere Alternativheilverfahren
Weitere Alternativheilverfahren bei Schmerzen in der Schulter sind:
- Elektroneuraltherapie
- Farblichttherapie
- Physikalische Therapie
Weitere Ratgeber
Weitere Informationen rund um das Thema Hausmittel gegen Schulterschmerzen finden Sie außerdem in folgenden Ratgebern:
- Schulterschmerzen – Was steckt dahinter? Ursachen, Diagnose, Behandlung & mehr
- Schultergelenk – Anatomie, Funktion, Beschwerden, Krankheitsbilder und weiteres
- Die Anatomie der Schulter – Funktion, Krankheiten, Beschwerden, Behandlung und mehr
- Impingement Syndrom – Wenn eine anatomische Enge zu Schulterschmerzen führt
- Gelenkschmerzen – Ursachen, Diagnose, Komplikation, Behandlung & mehr
- Hausmittel gegen Gelenkschmerzen – Bewährte Mittel, schnelle Hilfe & Alternativmedizin
- Homöopathie bei Gelenkschmerzen – Welche Globuli helfen?