Venenentzündung kehrt oft zurück
Wenn die Blutgefäße erkranken und sich entzünden, Sprechen Ärzte von der so genannten Venenentzündung bzw. der akuten Thrombophlebitis. Frauen leiden fast doppelt so häufig darunter wie Männer. Betroffen sind dabei allerdings so gut wie nie die Venen, die sehr tief liegen, sondern nur die Bereiche an der Oberfläche.
Eine Entzündung tritt klassischerweise auch nicht in der gesamten Länge der Vene auf, sondern beschränkt sich auf einzelne Punkte. Zwar lässt sich eine Venenentzündung gut behandeln und die Heilungsprognosen nach einem operativen Eingriff sind gut, allerdings kehrt die Entzündung dennoch häufig zurück. 15 bis 20 Prozent der Frauen erleiden einen Rückfall. Männer hingegen deutlich seltener.
Steckbrief: Venenentzündung
Inhaltsverzeichnis
- 1 Steckbrief: Venenentzündung
- 2 Definition Thrombophlebitis
- 3 Was ist eine Venenentzündung?
- 4 Ursachen & Auslöser
- 5 Symptome & Anzeichen
- 6 Diagnose & Krankheitsverlauf
- 7 Häufigkeit & Diagnosedaten
- 8 Komplikationen & Folgen
- 9 Wann zum Arzt?
- 10 Behandlung & Therapie
- 11 Vorbeugung & Prävention
- 12 Prognose zur Heilung
- 13 Gefahr im Sommer höher
- 14 Alternative Medizin
- 15 FAQ – Fragen & Antworten
- Name(n): Venenentzüdung; Thrombophlebitis
- Art der Krankheit: Entzündung der Blutgefäße
- Verbreitung: weltweit
- Erste Erwähnung der Krankheit: Antike
- Behandelbar: ja
- Art des Auslösers: eingeschränkte Motorik
- Wieviele Erkrankte: rund 3 Prozent der Frauen und weniger als 2 Prozent der Männer
- Welchen Facharzt sollte man aufsuchen: Phlebologe
- ICD-10 Code(s): ICD-10-GM-2017 I80
Table of Contents
Definition Thrombophlebitis
Thrombophlebitis, also die Entzündung der Venen, bezeichnet eine akute Erkrankung der Blutgefäße. Sie wird auch als „kleine Schwester der Thrombose“ bezeichnet. Häufig kündigt sich die Erkrankung durch Krampfadern an und ist für die Betroffenen auch äußerlich sichtbar. Betroffen sind überwiegend Frauen.
Die Erkrankten sind außerdem vorrangig über 60 Jahre alt, wenn eine Venenentzündung diagnostiziert wird. Allerdings können Meschen jeden Alters betroffen sein. Manche Patienten leiden bereits in früher Jugend unter Krampfadern und haben immer wieder mit Entzündung zu kämpfen.
Die ersten Anzeichen sind meist schwer zu deuten, da sie nur geringe Beschwerden mit sich bringen. In einem späteren Stadium können die Venen dann geschwollen und rot sein, sehr viel Wärme abstrahlen und zu einer echten Belastung werden.
Die Venenentzündung kann mit Medikamenten und Salben gelindert werden. Außerdem wirkt das Tragen von Kompressionsstrümpfen präventiv.
Eine Operation kann zu einer dauerhaften Heilung führen. Allerdings kann es auch zu schweren Komplikationen kommen: Wenn die Vene sich verschließt kann eine eine Lungenembolie ausgelöst werden, die eine sofortige ärztliche Behandlung nötig macht. Die Lungenembolie kann tödlich enden, wenn sie unbehandelt bleibt.
Was ist eine Venenentzündung?
Zunächst einmal sollte eine Vene näher definiert werden: Eine Vene ist ein Blutgefäß. Durch sie wird ständig Blut gepumpt bzw. transportiert. Das Ziel ist das menschliche Herz, wohin das Blut zurück transportiert werde soll.
Dieser Prozess funktioniert im Körper in der Regel so reibungslos, dass es nicht zu Beschwerden kommt. Normalerweise sind Venen von außen auch kaum sichtbar. Wer allerdings unter Krampfadern leidet oder generell zu stark ausgeprägten Adern an Armen und Beinen neigt, wird auch von außen sehen, wo die eigenen Venen entlang Laufen.
Grundsätzlich machen Venen erst dann Probleme, wenn das Blut nicht mehr fließen kann, also wenn es beispielsweise zu einer Verengung der Venen kommt. Zu einer Entzündung der Vene können sowohl äußere als auch innere Ursachen führen. Als Hauptursache gilt aber die eingeschränkte Motorik. Sobald ein Mensch sich beispielsweise nicht mehr wie gewohnt bewegen kann, weil er einen Schlaganfall erlitten hat und bettlägrig geworden ist, neigen die Venen zu Entzündungen.
Aber manchmal sind die Venen im Inneren auch geschädigt und das Blut gerinnt sehr viel früher als bei anderen Personen. Die Blutgerinnung kann von Geburt an gestört sein. Auch eine Krebserkrankung bzw. die entstehenden Tumore können Entzündungen im Körper hervorrufen, auch in den Venen.
Relativ häufig kommt es nach Operationen zu einer Venenentzündung. Das liegt daran, dass nach einer schweren Operation meist eine gewisse Bettlägrigkeit ausgelöst wird.
Ursachen & Auslöser
Am häufigsten wird die Venenentzündung ausgelöst, wenn die Motorik eingeschränkt ist. Nach einer Operation besteht häufig eine eingeschränkte Mobilität, teils sogar eine Bettlägrigkeit, die zu einer Venenentzündung führen kann. Daher wird präventiv die bekannte Thrombosespritze verabreicht.
Wer von Geburt an ab ein schwaches Venennetz hat, wird im Laufe seines Lebens auch trotz ausreichender Bewegung mit einer höheren Wahrscheinlichkeit an Problemen mit den Venen leiden und beispielsweise Krampfadern bei sich entdecken.
Die Hormone und die Stärke des Bindegewebes spielen eine große Rolle und entscheiden zu einem großen Teil darüber, ob eine Frau im Laufe ihres Lebens eine Venenproblematik entwickelt oder nicht.
Risikofaktoren
Außerdem wird es weitere Ursachen, die das Risiko der akuten Venenentzündung deutlich erhöhen:
- Genuss von Alkohol und Nikotin,
- Die Einnahme der Anti-Baby-Pille (vor allem in Kombination mit Nikotin,
- Übergewicht,
- wenig Bewegung,
- wenige Flüssigkeitszufuhr,
- ein operativer Eingriff
Für Frauen, die die Anti-Baby-Pille nehmen, sollte eine regelmäßige Kontrolle erfolgen. Das Risiko einer Thrombose ist vor allem dann stark erhöht, wenn die Frau zusätzlich noch raucht. Auch während der Schwangerschaft ist das Risiko deutlich erhöht.
Der Körper sollte außerdem nicht austrocknen. Am besten wird dem Körper Wasser zugeführt und auf Getränke verzichtet, die den Körper austrocknen: Das ist beispielsweise bei Alkohol und Kaffee der Fall. Vor allem in den Sommermonaten muss auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.
Außerdem können manche Medikamente das Thromboserisiko erhöhen. Es sollte daher bei einer Verschreibung vom Arzt immer explizit darauf hingewiesen werden, dass eine Venenentzündung entstehen kann. Dies ist wichtig, um auch die Patienten darauf aufmerksam zu mache, dass sie bei den ersten Symptomen einen Arzt aufsuchen müssen.
Wer grundsätzlich ein Risikopatient ist, sollte einerseits die ersten Anzeichen kennen und andererseits regelmäßig die Venen kontrollieren lassen. Die Durchlässigkeit bzw. erste Anzeichen einer Verengung kann ein Phlebologe (spezialisierter Venenarzt) durchführen.
Auch bei bzw. nach einer Operation steigt das Risiko an. Bei einer Operation werde häufig Kanülen eingeführt, die die Venen äußerlich verletzten können. Daraus kann sich dann eine Entzündung entwickeln, im schlimmsten Fall sogar ein Blutgerinnsel entstehen. Die Prophylaxe nach der Operation ist daher sehr ernst zu nehmen.
Symptome & Anzeichen
Fast 80 Prozent der Venenentzündung betreffen die Venen in den Beinen. Der Rest betrifft die Arme. Andere Venen sind nur sehr selten betroffen.
Wer Krampfadern hat, wird diese automatisch häufiger beobachten. Das ist zwar zunächst einmal kein Grund zur Panik und deutet nicht explizit auf eine Entzündung hin, muss aber regelmäßig kontrolliert werden.
Krampfadern können theoretisch auch überhaupt keine Beschwerden mit sich bringen und einfach „nur“ unschön aussehen. Das heißt aber umgekehrt trotzdem nicht, dass jemand, der noch nie Krampfadern hatte, keine Venenentzündung entwickeln kann.
Als erste Anzeichen einer akuten Thrombophlebitis beschreiben die meisten Menschen, die zuvor noch gesunde Venen hatten, das Gefühl von schweren Beine. Manche Menschen spüren auch keinerlei Beschwerden und sehen lediglich, dass ihre Beine oder Arme (auch nur einseitig möglich) plötzlich dick geworden sind. Wenn am Abend die Hose plötzlich nicht mehr ausgezogen werden kann, weil das Bein angeschwollen ist, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.
Die Schwellung ist meist ein Zeichen dafür, dass die Entzündung schon fortgeschritten ist. Dass sie von selbst wieder abheilt ist relativ unwahrscheinlich. Außerdem können Rötungen auftreten und die Adern sich sehr dunkel verfärben.
Lungenembolie
Wenn das Blut verklumpt, also ein Thrombus, entsteht, ist dies auch immer von außen spürbar. Allerdings ist es durchaus möglich, dass die Beschwerden sehr schnell schlimmer werden und eine Lungenembolie ausgelöst wird.
Das ist dann der Fall, wenn die Vene bzw. die Arterie der Lunge sich wegen des Blutgerinnsels verschließt. Sie entsteht aber immer in den Arm– oder Beinvenen. Die Anzeichen für eine Lungenembolie sind deutlich und können meist nicht ignoriert werden. Dazu zählen beispielsweise:
- Kreislaufbeschwerden,
- Schmerzen im Brustkorb, z.B. beim Einatmen,
- daraus resultierende Luftnot,
- Herzrasen
Eine Lungenembolie muss sofort behandelt werden. Damit sie gar nicht erst entsteht, sollten bereits die Symptome der Vorstufe – nämlich der Venenentzündung – behandelt werden. Niemand sollte sich selbst behandeln oder ärztliche Hilfe meiden, da dies einen tödlichen Verlauf bedeuten kann.
Diagnose & Krankheitsverlauf
Eine oberflächliche Venenentzündung – also jene, die nur die oberflächlichen und nicht die tief liegenden Venen betrifft – treten sehr häufig gemeinsam mit Krampfadern auf. Wer unter Krampfader leidet, wird sich vielleicht häufig an der Optik stören. Die Behandlung durch eine spezialisierte Praxis ist allerdings auch deshalb nötig, um Komplikationen zu vermeiden.
Zwar ist es nicht nötig die eigenen Venen, wenn sie unauffällig und gesund sind, täglich zu kontrollieren, aber wenn Veränderungen auffallen und Venen plötzlich dunkelblau sind oder gar schmerzen, muss ein Phlebologe aufgesucht werden.
Auffällig sind dann einzelne Stränge der Venen, die hervor treten, sich blau bis rot verfärben und schmerzen. Außerdem fühlt sich die Haut an den betroffenen Stellen meist sehr viel wärmer an und zeigt dabei eine der typischsten Beschwerden. Eine Entzündung ist dann relativ wahrscheinlich und kann vom Arzt meist schnell diagnostiziert werden.
Wenn die tieferen Venen betroffen sind und sich ein Blutgerinnsel gebildet hat, sind die Beschwerden meist stärker und es besteht außerdem ein Spannungsschmerz, wenn die Beine bewegt werden.
Wird die Krankheit nicht behandelt, können schwere Komplikationen entstehen. Bei der Entzündung der tieferen Venen kann es zu einer Lungenembolie kommen, wenn der Thrombus sich löst. Der Krankheitsverlauf muss allerdings nicht so schwer sein, wenn die Entzündung so früh wie möglich behandelt wird. Ärzte erkennen die Venenentzündung meist eindeutig, so dass schnell Maßnahmen ergriffen werden können.
Häufigkeit & Diagnosedaten
Frauen
sind fast doppelt so häufig von der Venenentzündung betroffen wie Männer. Außerdem überwiegend Personen ab dem 60. Lebensjahr, selten Menschen unter 30. Aber auch das ist möglich. Schon junge Menschen können sich wegen Krampfadern in Behandlung befinden. Trotzdem sind Kinder so gut wie nie von einer Venenentzündung betroffen. Das kann auch hormonelle Ursachen haben.
Schuld daran sollen vor allem die weiblichen Hormone sein. Aber auch das weichere Bindegewebe wird häufig als Ursache genannt. Rund 3 % der Frauen sind von einer Venenentzündung im Laufe ihres Lebens betroffen. Außerdem neigen über 10 % an einer wiederkehrenden Entzündung und befinden sich häufig oder gar dauerhaft in Behandlung.
Grundsätzlich sind weltweit Menschen betroffen, aber am häufigsten jene, die sich tendenziell wenig bewegen (z.B. durch einen Bürojob) und leicht übergewichtig sind.
Das bedeutet also, dass die Meschen der Industriestaaten deutlich häufiger betroffen sind als beispielsweise in den Schwellen- und Entwicklungsländern.
Wer sehr viel Kaffee und Alkohol trinkt und kaum Flüssigkeit zu sich nimmt, hat außerdem ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Daher ist auch bei bettlägrigen Personen sehr wichtig, dass sie eine Prophylaxe erhalten und außerdem dennoch ausreichend viel Flüssigkeit zu sich nehmen.
Ansonsten verschlechtert sich ihr Zustand meist sehr schnell. Als eine Prophylaxe noch nicht üblich war, starben sehr viele Menschen nach einer Operation an einer Thrombose. Das zeigt, wie wichtig die Maßnahmen heute sind.
Komplikationen & Folgen
Zu Komplikationen kann es immer dann kommen, wenn die Venen nicht beobachtet werden. Wer weiß, dass er zu Entzündungen der oberflächlichen Venen neigt, muss zwar nicht in Panik verfallen, sollte aber aufmerksam sein.
Frauen, die Krampfadern haben, müssen auf Schwellungen achten. Dass die Beine am Abend Schmerzen ist nicht ungewöhnlich, vor allem nicht dann, wenn man den gesamten Tag über entweder am Schreibtisch saß oder stehend verbracht hat. Wenn die Stränge sich aber warm oder gar heiß anfühlen, sich rot verfärben und Schmerzen ausstrahle, sollte keine Zeit verloren werden.
Der Besuch im Krankenhaus sollte am Wochenende stattfinden. Falls es wirklich zu einem Blutgerinnsel kommt, muss dieses umgehend behandelt werden und es darf keine Zeit verloren werden. Zu Komplikationen kann es kommen, wenn Maßnahmen nicht beachtet werden. Sollen beispielsweise Kompressionsstrümpfe getragen werden, sollte dies auch getan werden, um eine Verschlechterung der Zustandes nicht zu riskieren.
Da eine Lungenembolie immer in denen Venen der Beine oder Arme entsteht und ihr Auslöser auch immer ein dort entstandenes Blutgerinnsel ist, kann aus der Venenentzündung eine lebensgefährliche Erkrankung werden.
Die Anzeichen sind eher schwer eindeutig zu erkennen, da sie beispielsweise auch einen Herzinfarkt andeuten könnten und viele Menschen nicht wissen, wie eine Lungenembolie sich andeutet. Ihr Verlauf ist aber schnell und daher ist schnelles Reagieren wichtig. Die betroffene Person muss umgehend ärztlich behandelt werden.
Wann zum Arzt?
Wann sollte man zum Arzt Gehen?
Jeder Mensch, der Krampfadern oder auch nur sehr stark hervor tretende, dunkle Adern an Armen und Beinen hat, sollte sich ärztliche behandeln lassen. Das muss nicht immer bedeuten, dass auch eine Maßnahme eingeleitet wird. Manchmal genügt es schon, wenn die Krampfader regelmäßig kontrolliert werden.
Zum Arzt sollte man aber immer unverzüglich gehen, wenn sich der Zustand verschlechtert. Wenn am Abend die Beine ansonsten immer nur schmerzen und sich müde anfühlen, ist das noch kein Grund zur Sorge. Wenn sie aber plötzlich anschwellen oder gar schwere Symptome eintreten wie Atembeschwerden, ein Druck in der Brust oder Herzrasen, muss schnell gehandelt werden.
Wer sogar eine Lungenembolie vermutet, sollte schnell die Rettung rufen. In diesem Fall ist schnelle Hilfe lebensrettend. Nach einer Operation wird man ohnehin ärztlich betreut und auch engmaschig kontrolliert. Da das Risiko dann ohnehin erhöht ist, weiß das betreuende Fachpersonal erste Anzeichen zu deuten und wird regelmäßig den Patienten fragen, ob es typische Beschwerden hat.
Behandlung & Therapie
Wie die Phlebothrombose behandelt wird, hängt sehr stark vom Schweregrad der Erkrankung ab. Nach einer Operation kann es bereits ausreichen, wenn z.B. Katheter und Kanüle sorgsam entfernt und anschließend antiseptische Kompressen verwendet werden. Außerdem sollte der Patient so mobil gehalten werden wie nur möglich. Laufen geht nicht immer.
Aber oft reicht es schon aus, wenn die Beine so gut es eben geht bewegt werden, damit das Blut besser zum Herzen transportiert werden kann. das können einfache Übungen sein, die die Patienten auch liegend ausüben können.
Nicht immer es nämlich möglich ausgiebige Spaziergänge zu machen. Das kann auch an anderen Gründen, wie Erkrankungen oder dem fortgeschrittenem Alter liegen. Die „Geh“-Bewegung alleine kann aber schon ausreichen, um das Blut Richtung Herz zu pumpen und ein Gerinnsel zu vermeiden.
Wer keine langen Strecken gehen kann, sollte die typische Stepper-Bewegung machen. Entweder mit einem echten Stepper oder als Trockenübung im Stehen. Richtiges Gehen ist natürlich die beste Variante und sollte nach der Diagnose so häufig wie nur möglich betrieben werden.
Viele Menschen haben das Problem, dass sie im Beruf unnatürlich viel stehen oder sitzen müssen und kaum Zeit für Bewegung haben. Daher gibt es einige Tipps für den Alltag im Beruf:
- Die Pausen sollten niemals sitzend oder stehend verbracht werden,
- wann immer es möglich ist kleine Geh-Bewegungen auf der Stelle einbauen (wenige Wiederholungen sind völlig ausreichend),
- die Position so oft wie möglich ändern,
- bequemes Schuhwerk tragen,
- eventuell Kompressionsstrümpfe anfertigen lassen
Wenn die Beine am Abend sehr schmerzen und sich immer müde anfühlen, ist der Tag vermutlich nicht nur sehr lange gewesen, sondern man verbrachte ihn auch vermutlich in überwiegend der selben Position. Das schadet den Venen auf Dauer.
Kompressionsstrümpfe
Zur Linderung der Beschwerden sollten Kompressionsstrümpfe getragen werden. Zwar beschreiben vielen Menschen den Aufwand am Morgen als recht groß, weil die Strümpfe sehr eng sind und es relativ lange dauert bis sie angezogen sind.
Im Sommer werden sie außerdem oft als störend empfunden. Dennoch sollte diese Maßnahme nicht einfach auf eigene Faust abgestellt werden. Kompressionsstrümpfe sind sehr effektiv. Und sie müssen tatsächlich sehr eng sein, damit sie ihren Zweck erfüllen können.
Vorbeugung & Prävention
Wer einer Venenentzündung vorbeugen möchte, sollte folgendes beachten:
Was so einfach klingt ist für die meisten Menschen aber gar nicht so nebenbei umzusetzen. Nikotin und Alkohol sind häufig mit einer Suchterkrankung verbunden, die behandelt werden sollte. Der Weg aus der Sucht kann schwierig sein.
Viel Wasser trinken und leichtes sportliche Betätigung sind hingegen einfach in den Alltag zu integrieren. An das Trinken muss man sich immer wieder erinnern. 2 Liter sollten es schon sein und am besten eignet sich natürlich Wasser.
Schwimmen eignet sich gut, um einer beginnenden Thrombose vorzubeugen. Es belastet die Gelenke nicht und entlastet bei Bewegung zeitgleich aber die Beinmuskulatur. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn man zu Wadenkrämpfen neigt. Dann sollte der Gang ins Wasser erst einmal nicht erfolgen und wenn, dann nur unter Aufsicht, Ein einfacher kurzer Spaziergang täglich tut es auch.
Übertreiben sollte man es aber auch nicht. Stundenlanges Gehen kann auch wieder kontraproduktiv sein und die Beine zu sehr belasten, vor allem, wenn man es nicht gewohnt ist und die Betätigung viel eher zu einer Überlastung wird.
Prognose zur Heilung
Bei der Behandlung geht es immer darum, erst einmal Schlimmeres zu verhindern. Die Entzündung sollte langsam aus dem Körper verschwinden und es sollte vor allem keine Verschlechterung stattfinden, also gar kein Blutgerinnsel bebildet werden.
Die Thromboseprophylaxe, die präventiv nach operativen Eingriffen eingesetzt wird und den Körper mit dem Gerinnungshemmer Heparin versorgt, ist eine sehr sichere Maßnahme zur Heilung. Sie verhindert oft bereits sogar die Entzündung.
Wird der Patient außerdem ständig überwacht und seine Venen kontrolliert und er selbst auch sensibilisiert für erste Anzeichen, sind die Prognosen zur Heilung sehr gut.
Eventuell können oder müssen Thrombosespritzen auch zu Hause und nach der Entlassung noch gegeben werden. Patienten sollten dies keinesfalls unterlassen! Sobald Bewegung wieder möglich ist, sollte sie auch ausgeführt werden. Entzündungen können so am besten behandelt werden und heilen oft innerhalb kurzer Zeit wieder ab.
Wichtig ist, dass eine regelmäßige Kontrolle stattfindet und akute Entzündung beobachtet werden.
Gefahr im Sommer höher
Weshalb neigen eigentlich so viele Menschen vor allem in den Sommermonaten an einer Venenentzündung? Fakt ist: In der warmen Jahreszeit steigt das Risiko um ein vielfaches an.
Das liegt daran, dass durch die Hitze auch die Venen sich ausdehnen. Das Blut wird gefühlt dicker, fließt daher langsamer und das Blut wird nicht mehr so reibungslos und schnell zum Herzen zurück transportiert wie üblich.
Wenn es möglich ist, sollte starke Hitze also vermieden werden. Die Möglichkeit hat nun aber nicht jeder, wenn die nächste Hitzewelle vor der Tür steht. Wichtig ist aber gerade dann, dass die Maßnahme zur Prävention strikt befolgt werden: Viel trinken, ausreichend bewege und die stark abgeknickte Position der Beine (z.B. in der Bahn oder im Flugzeug aber auch auf dem Bürostuhl) vermeiden.
Denn wenn die Venen ausgedehnt sind und das Blut ohnehin bereits langsam fließt, ist die Gefahr eines Blutgerinnsels deutlich erhöht.
Alternative Medizin
Können alternative Behandlungsmethoden gegen eine Venenentzündung helfen?
Wer die Schulmedizin durch alternative Methoden zur Behandlung ergänzen möchte, hat einige Möglichkeit zur Prävention und Linderung der Venenentzündung. Sie ersetzen aber keinesfalls den Gang zum Arzt. Eine Selbstbehandlung sollte bei Problemen mit den Venen und/oder den Blutgefäßen niemals erfolgen.
- Entspannungsmassagen
Am Abend tut den meisten Menschen, die einen stehenden oder sitzenden Beruf haben, einfach alles weh. Vor allem aber die Beine und Füße schmerzen. Eine entspannende Massage ist vor allem wohltuend. In Kombination mit leichtem Sport kann sie eine echte Maßnahme zur Prävention sein. - tcm
Die Traditionelle Chinesische Medizin setzt auf Ernährung und Bewegung. Das ist ein idealer Ratgeber, wenn es also um die Bekämpfung von Übergewicht geht. Klassischerweise wird die Ernährung umgestellt und zeitgleich damit auch die innere Gesundheit erreicht. Nicht nur das Thromboserisiko sinkt dann, sondern auch viele andere Risikofaktoren sind mit Erreichen des Normalgewichtes minimiert. - Fastenkur
Eine Fastenkur sollte nur dann gemacht werden, wenn eine hierfür eine ärztliche Freigabe gibt. Der Körper kann währenddessen gereinigt werden und ihm werden erstmal keine Giftstoffe mehr zugeführt. Selbstverständlich muss währenddessen auch auf Alkohol und Nikotin verzichtet werden. Das Wohlbefinden wird gesteigert. Allerdings darf keinesfalls auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (Wasser!) verzichtet werden.
Hilfreiche Hausmittel
Gibt es hilfreiche Hausmittel gegen eine Venenentzündung?
Es sollte niemals mit Hausmitteln versucht werde eine Erkrankung der Blutgefäße selbst zu heilen. Die Gefahr ist viel zu groß, dass eine Verschlechterung eintritt und vielleicht sogar eine Thrombose oder gar eine Lungenembolie entsteht.
Dennoch gibt es Möglichkeit auch im eigenen Haus Mittel und Wege zu finden, das Risiko einer Erkrankung zu entdecken. Entzündungshemmende Naturprodukte eignen sich gut.
- Kamille und Teebaum
Beide Naturprodukte haben einen entzündungshemmende Wirkstoff. Das bedeutet natürlich dennoch nicht, dass sie eine Heilung bei einer bereits eingetretenen Entzündung erreichen können. Aber sie können vorbeugend eingesetzt werden. Teebaum und Kamillen können als Tee genossen werden, es gibt sie aber auch als Kapseln. - Wickel mit Quark & Co.
So genannte Wadenwickel sollen Wunder bewirken können. Ganz sicher aber sind sie nach Feierabend sehr wohltuend. Wickel aus Essig oder Alkohol sollen von außen angebracht werden und können Entzündungen lindern. Quarkwickel sind außerdem angenehm kühlend und besonders an heißen Tagen eine echte Erleichterung.
Die dringende Empfehlung lautet bei einer Venenentzündung aber immer: Der Arzt muss aufgesucht werden und sollte auch über Maßnahmen informiert werden, die man plant auf eigene Faust durchzuführen. Und wenn es nur Beinwickel sind: Zum eigenen Schutz sollte vorab immer ärztlichen Rat eingeholt werden.
Heilkräuter & Heilpflanzen
Folgende Heilpflanzen und Heilkräuter können bei einer Venenentzündung hilfreich sein:
- Echter Steinklee
Er soll Krampfadern lindern können. Der echte Steinklee soll gerinnungslindernd sein und somit den Blutfluss erheblich verbessern. - Gemeine Rosskastanie
Sie gilt als bekanntestes Heilkraut gegen Krampfadern und Venenbeschwerden. Die gemeine Rosskastanie wird gerne bei Durchblutungsstörungen eingesetzt. Man verwendet beispielsweise die Rinde der Kastanie und reibt diese von außen in die Beine ein.
Ätherische Öle
Folgende ätherische Öle können bei einer Venenentzündung helfen:
- Teebaum-Öl
Das bekannte Teebaum-Öl soll entzündungshemmend wirken. Es kann beispielsweise in die Badewanne zugegeben werden oder auch einem entspannenden Fußbad beigemischt werden. - Zypressen-Öl
Das ätherische Öl soll Krämpfe und damit auch Verkrampfungen lösen. Die Venen können sich wieder etwas weitern und das Blut schneller fließen. So lassen auch die Beschwerden nach. Außerdem riecht das Öl wohltuend und erfrischt die Sinne.
Homöopathie & Globuli
Globuli, die bei einer Venenentzündung helfen können, sind:
- Arnica D6
Arnika gilt als Alleskönner. Wurde eine Vene beispielsweise durch eine Kanüle bei der Operation verletzt, kann Arnika echte Abhilfe schaffen. Es kann also Salbe oder Gel gekauft werden und sollte vorsichtig einmassiert werden. - Pulsatilla D12
Kann zum Beispiel auch bei Hitzewallungen eingesetzt werden wirkt in den Wechseljahren wahre Wunder. Auch gegen müde und geschwollene Beine kann Pulsatilla helfen. Dass eine echte Venenentzündung damit geheilt wird ist allerdings eher unwahrscheinlich.
Schüssler-Salze
Nr. 1 Calcium fluoratum (D12)
Es gilt als wichtigste Salz im Kampf gegen Krampfadern. Auch schwaches Bindegewebe kann so gefestigt werden und nebenbei können selbst Schwangerschaftsstreifen verblassen. Wenn das Bindegewebe gestärkt ist, sinkt auch das Risiko für eine (erneute) Venenentzündung.
Diät & Ernährung
Übergewicht
sollte grundsätzlich vermieden werden. Wer zu dick ist und zusätzlich noch raucht, mutet seinen Venen ohnehin schon sehr viel zu. Über die Jahre verengen die Blutgefäße immer mehr und das Risiko für eine Venenentzündung oder gar eine echte Thrombose steigt rasant an.
Wer schlank bleibt, wird sich automatisch mehr bewegen als jemand, der durch sein Übergewicht eine gewisse Trägheit entwickelt hat.
Das Trinken wird außerdem oft unterschätzt: Manche Menschen trinken so gut wie nie Wasser und greifen stattdessen viel häufiger zu Säften. Die allerdings enthalten Zucker (auch Fruchtzucker ist Zucker und hat jede Menge Kalorien!) Viel wichtiger und effektiver wäre es stattdessen komplett auf Wasser umzusteigen. Wer es gerne mag, kann Wasser mit Kohlensäure wählen.
So wird erreicht, was gesund ist: Trinken dient dem Durstlöschen. Es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass dem Körper flüssige Kalorien zugeführt werden und man auf diese Weise gar den Hunger stillt. Kurzzeitiges Saft–Fasten ist allerdings dennoch möglich. Auf Wasser darf aber keinesfalls verzichtet werden.
Lebensmittel, die von Natur aus viel Wasser enthalten, sind außerdem gut geeignet. Sie machen satt und habe wenige Kalorien. Die Salatgurke oder die Wassermelone beispielsweise versorgt den Körper nicht nur mit Vitaminen, sondern auch mit Wasser.
FAQ – Fragen & Antworten
Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Venenentzündung.
Gefahr nach OP?
Muss ich nach einer Operation Angst vor einer Thrombose haben?Angst
ist erst einmal nicht nötig. Nach und während einer Operation wird man als Patient gut betreut und engmaschig kontrolliert. Es ist also schon einmal gut, dass man sich unter ärztlicher Aufsicht befindet.
Die Thromboseprophylaxe schützt auch effektiv vor einer Venenentzündung. Es ist wichtig, dass diese zu Hause – wenn nötig – weiter geführt wird und man mit der Gabe nicht plötzlich aussetzt. Das Risiko einer Thrombose ist durch das Setzen der Kanülen und die daraus resultierenden verletzten Venen deutlich erhöht.
Frauen – Warum?
Weshalb leiden fast immer Frauen unter Beschwerden mit den Venen?
Krampfadern und Venenentzündungen sind typische weibliche Beschwerden. Das liegt an den Hormonen. Außerdem haben Frauen ein deutlich schwächeres Bindegewebe als Männer und sind daher deutlich häufiger betroffen als Männer. Ändern lässt sich daran nichts.
Wer Krampfadern hat und die Beschwerden in der Familie liegen, werden sie wohl trotz Behandlung auch immer wieder kehren und nie so ganz weg gehen. Sie sind aber gut zu behandeln und sollten keine Komplikationen verursachen, wenn man präventive Maßnahmen ergreift.
Immer schmerzhaft?
Verursacht eine Venenentzündung immer Schmerzen?
Nicht immer. Manche Betroffene beschreiben auch nur ein Unwohlsein oder ein leichtes Druckgefühl in den Beinen. Solange nur die oberflächlichen Venen betroffen sind und nicht die tief liegenden, sind die Beschwerden oft auch nicht sehr stark.
Umso wichtiger ist aber, dass man gut darauf achtet, ob sie schlimmer werden. Manchmal fällt auch nur ein geschwollenes Bein auf, das etwas dicker ist als das andere und am Abend stärker schmerzt.
Sommer – Beschwerden?
Ist es normal, dass die Venen im Sommer mehr Probleme machen als im Winter?
Das ist relativ gewöhnlich. Im Sommer herrscht oft eine große Hitze. Wenn diese über längere Zeit anhält, reagiert auch unser Körper auf diese Veränderung von außen und die Venen weiten sich. Wenn das passiert, fließt wiederum das Blut etwas langsamer durch die Venen und die Beschwerden werden größer.
Sobald einem selbst diese Veränderung nicht mehr normal vorkommt oder man sich sorgt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Im Winter haben tendenziell eher weniger Menschen Probleme mit den Venen.
Von außen sichtbar?
Ist eine Venenentzündung von außen sichtbar?
Nicht immer. Wer unter Krampfader leidet, der wird bereits wissen, dass man diese leider äußerlich sehr gut sehen kann. Der Verlauf der Stränge ist gut sichtbar. Bei einer Venenentzündung an einer Krampfader ist auch recht normal, dass man dies von außen erkennen kann.
Entzündet sich aber eine sonst gesunde Vene, so kann von außen auch gar nichts sichtbar sein. Manchmal ist eine Venenentzündung eher spürbar (z.B. bei Druck auf die betroffenen Stelle) als sichtbar.