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Betablocker

by Danaae

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Betablocker sind Medikamente, welche in erster Linie bei Herzkreislaufproblemen wie Herzrhythmusstörungen oder Herzinsuffizienz (Herzschwäche) eingesetzt werden. Darüber hinaus finden sie jedoch auch bei anderen Erkrankungen wie etwa grünem Star, Migräne oder Tremor (Muskelzittern) Anwendung.

Aufgrund der vielfältigen Anwendungsgebiete und der gut belegten Wirkung gehören Betablocker zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten in Deutschland. Allerdings können sie, wie alle Arzneimittel, auch zu Nebenwirkungen führen.

Was sind Betablocker?

Betablocker (Betarezeptorenblocker) Auch: β-Blocker, Beta-Rezeptorenblocker oder Beta-Adrenozeptor-Antagonisten

Betablocker (β-Blocker) bzw. Betarezeptorenblocker wie Bisoprolol, Carvedilol und Metoprolol stellen eine Arzneimittelgruppe dar, welche hauptsächlich zur Regulation von Herzrhythmusstörungen sowie zur Vorbeugung eines sekundären Herzinfarkts eingesetzt werden.

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Propranolol Betablocker, als gemeinfrei gekennzeichnet, Wikimedia Commons

Darüber hinaus finden Betablocker u. a. auch zur Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie) Anwendung, wobei sie hier nicht als Mittel der ersten Wahl gelten.

Betablocker senken in erster Linie den Ruhepuls und den Blutdruck, da sie die Rezeptoren für Stresshormone besetzen. Somit können Hormone wie Adrenalin und Noradrenalin nicht mehr ihre blutdrucksteigernde Wirkung entfalten.

Die Hormone Adrenalin und Noradrenalin sind für die sogenannte Kampf-oder-Fluch-Reaktion zuständig, welche dem Menschen seit Urzeiten in Stresssituationen geholfen hat, heutzutage jedoch oftmals kontraproduktiv ist. Docken die Stresshormone an den Beta-Rezeptoren an, wird der Puls beschleunigt, die Atemfrequenz erhöht und die Muskelspannung gesteigert.

Dies war früher eine sehr wichtige Reaktion in Stresssituationen, wenn wir bspw. einem Raubtier begegneten. Heutzutage sind solche Reaktionen in den meisten Fällen jedoch wenig hilfreich, da wir in stressigen Situationen, wie etwa einer Prüfung, eher ruhig und entspannt sein müssen.


Anwendungsgebiete

Wann soll man Betablocker nehmen?

Zu den wichtigsten Anwendungsgebieten von Betablockern zählen:

Koronare Herzkrankheit, Betablocker

Betarezeptorenblocker finden darüber hinaus auch in folgenden Fällen Anwendung:


KHK & Herzinfarkt

Betablocker bei koronarer Herzkrankheit (KHK) und nach einem Herzinfarkt

Betablocker senken die Herzfrequenz und führen damit zu einer längeren Diastole (Phase der Entspannung und Füllung des Herzens), was wiederum zu einer besseren Durchblutung von den Herzkranzgefäßen führt.

Diese werden nämlich nur während der diastolischen Phase durchblutet. Aus diesem Grund arbeitet das Herz effizienter, sodass auch der Sauerstoffbedarf des Herzen gesenkt wird.

Somit zählen Betarezeptorenblocker zu den wichtigsten Arzneimitteln bei der Behandlung einer Angina Pectoris. Gleiches gilt für Patienten nach einem Herzinfarkt. Betablocker zeigen in beiden Fällen nachweislich eine lebensverlängernde Wirkung.

Ob die Einnahme von Betablockern jedoch bei allen Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit (KHK) sinnvoll ist, wird durch neuere Studien in Zweifel gezogen. Gerade Patienten mit einer stabilen KHK, profitieren möglicherweise nicht von Betarezeptorenblockern. Als stabil wird eine KHK dann bezeichnet, wenn die Herzleistung normal ist, keine Beschwerden vorliegen und es in den letzten Jahren nicht zu einem Herzinfarkt kam.


Herzrhythmusstörungen

Betablocker zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (auch kardiale Rhythmusstörung oder Dysrhythmie) herz , menschliche , anatomie , nerven , muskeln , medizinische , arzt , wissenschaft , schule, herzklappe, herzklappen, Betablocker

Medikamente zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen werden als Antiarrhythmika bezeichnet und in verschiedene Klassen unterteilt. Betarezeptorenblocker zählen zu den Klasse II Antiarrhythmika. Die positive Wirkung der Betarezeptorenblocker auf Herzrhythmusstörungen ist vor allem auf die Hemmung der Erregung am Herzen zurückzuführen.

Ihre lebensverlängernde Wirkung bei kardialen Rhythmusstörungen ist im Gegensatz zu vielen anderen Antiarrhythmika belegt. Aus diesem Grund zählen Betablocker zu den wichtigsten Medikamenten zur Behandlung der kardialen Dysrhythmie.


Herzinsuffizienz (Herzschwäche)

Betarezeptorenblocker bei Herzschwäche (Herzinsuffizienz)

Bei einer chronischen, stabilen Herzinsuffizienz (Herzschwäche) konnten Studien eine verbesserte Prognose durch die Einnahme von Betablockern belegen. Dies gilt für Patienten mit Bluthochdruck ab dem NYHA (Schweregrad von Herzkrankheiten) II Stadium sowie für Patienten nach einem Herzinfarkt ab dem NYHA-I-Stadium.

Welcher Wirkmechanismus hierfür verantwortlich ist, konnte noch nicht vollständig geklärt werden. Ein entscheidender Faktor hierbei ist jedoch die effizientere Herzarbeit, welche durch die Einnahme von Betablockern erreicht wird.

In Deutschland sind folgende Betarezeptorenblocker zur Behandlung von Herzschwäche zugelassen:

Die Behandlung der Herzinsuffizienz mit genannten Betablockern sollte einschleichend erfolgen. Anfänglich sollten Betroffene die Betarezeptorenblocker also zunächst in einer niedrigen Dosierung einnehmen und diese erst allmählich erhöhen.

Betablocker & Bluthochdruck

Betarezeptorenblocker zur Behandlung einer arteriellen Hypertonie (Bluthochdruck)

Betablocker galten eine Zeit lang auch bei der Behandlung von Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) als Mittel der ersten Wahl. Metaanalysen konnten zwar zeigen, dass Betarezeptorenblocker nachweislich den Blutdruck senken und vor einem Schlaganfall oder Herzinfarkt schützen können, allerdings gehen sie auch mit großen Risiken und Nebenwirkungen einher.

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Bluthochdruck (Hypertonie)

So erhöhen Betablocker etwa das Risiko, eine Diabetes mellitus zu entwickeln, um etwa 25 Prozent, während alternative Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck wie ace-Hemmer und Angiotensin-II-Antagonisten dieses Risiko in der Regel senken. Aus diesem Grund zählen Betablocker nicht mehr zu den bevorzugten Medikamenten zur Behandlung von Bluthochdruck.

Allerdings ist die positive Wirkung von Betarezeptorenblockern bei chronischer Herzschwäche, nach einem Herzinfarkt, Vorhofflimmern und bei weiteren Herzrhythmusstörungen eindeutig belegt. Da diese Erkrankungen bei Personen mit Bluthochdruck häufig vorliegen, kann es in diesem Fall dennoch sinnvoll sein, Betablocker zu verschreiben.

So konnte etwa in großen Studien gezeigt werden, dass Betarezeptorenblocker wie Metoprolol, Bisoprolol und Carvedilol die Prognose von Personen mit Herzschwäche um etwa 35 % verbessern konnten. Außerdem konnten Betablocker eine um 50 Prozent verringerte Sterblichkeitsrate in den Herzinfarkt-Registern erzielen. Damit haben sie in diesem Bereich eine deutlich bessere Wirkung als alternative Medikamente.


Vor- und Nachteile

Sollten Betablocker also zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt werden oder nicht?

Ob Patienten mit Bluthochdruck von Betablockern profitieren können, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich gilt:

  • Das Präparat Atenolol zählt nicht mehr zu den bevorzugten Arzneien zur Behandlung von Bluthochdruck. Alternativ eignen sich sogenannte lipophile Betablocker wie Bisoprolol, Metoprolol und Carvedilol besser.
  • Leiden Personen zwar unter Bluthochdruck, jedoch nicht an eine der vorher genannten Begleiterkrankung, gelten Betarezeptorenblocker nicht mehr als Mittel der ersten Wahl.
  • Auch Personen mit einem erhöhten Risiko für Diabetes mellitus sowie Patienten mit Übergewicht sollten lieber ein alternatives Medikament erhalten.
  • Bei Personen mit Bluthochdruck, welche gleichzeitig an einer Begleiterkrankung wie koronaren Herzkrankheit, Herzschwäche, Vorhofflimmern oder einer anderen Herzrhythmusstörung leiden sowie bei Patienten nach einem Herzinfarkt gelten Betablocker als Medikamente der ersten Wahl.
  • Bei Patienten, bei denen der Bluthochdruck durch ace-Hemmer, Diuretika, Calciumantagonisten oder AT1-Blocker nicht ausreichend eingestellt werden kann, können Betablocker als Kombinationstherapie eingesetzt werden.

Medikamente & Präparate

Welche Medikamente gehören zu den Betablockern?

Präparate dieser Wirkstoffgruppe können in selektive und nicht-selektive Betablocker unterteilt werden. Nicht-selektive Betarezeptorenblocker besetzten dabei die β1- und β2-Rezeptoren gleichermaßen. Selektive Betablocker blockieren hingegen vor allem die β1-Rezeporen und gelten daher als verträglicher.

Selektive β1-Blocker Medikamente sind:

aspirin 0.5 Ibuflam 4%

  • Atenolol
  • Bisoprolol
  • Metoprolol
  • Nebivolol
  • Esmolol
  • Betaxolol
  • Acebutolol
  • Celiprolol
  • Practolol

Nicht-selektive Betablocker Präparate sind:

  • Propranolol
  • Bupranolol
  • Timolol
  • Carvedilol
  • Sotalol
  • Nadolol
  • Pindolol
  • Oxprenolol
  • Alprenolol
  • Carteolol

Funktion & Wirkung

Wie wirkt ein Betablocker?

Wie der Name bereits verrät, blockieren Betablocker die sogenannten Beta-Rezeptoren. Beta-Rezeptoren finden sich am Sympathikus, welcher ein Teil vom vegetativen Nervensystem ist, also dem Teil unseres Nervensystems, welches wir nicht beeinflussen können. Das vegetative Nervensystem ist für lebenswichtige Funktionen wie den Herzschlag, die Verdauung oder die Atmung zuständig.

Was bewirken Betablocker?

Normalerweise docken Stresshormone wie Adrenalin und Noradrenalin an die Beta-Rezeptoren an. Solche Stresshormone sorgen dafür, dass wir leistungsfähiger sind und in den sogenannten Kampf-oder-Flucht-Modus (fight or flight) kommen: die Atmung wird schneller, das Herz pumpt stärker und die Spannung in den Muskeln wird erhöht.

Sind die Rezeptoren jedoch durch die Betablocker belegt, können die Stresshormone nicht mehr andocken, sodass auch ihre Wirkung ausbleibt und u. a. der Blutdruck und Puls gesenkt werden.

Betarezeptorenblocker verlangsamen also u. a. die Herzfrequenz und vermindern den arteriellen Blutdruck. Dadurch wird das Herz entlastet und kann regulierter arbeiten. Dies schützt auch vor Herzrhythmusstörungen, welche durch die Einnahme von Betablockern deutlich seltener auftreten.

Durch den verringerten Puls und Blutdruck benötigt das Herz außerdem weniger Sauerstoff. Aus diesem Grund gehören Betablocker auch zu den wichtigsten Arzneimitteln bei einer stabilen Angina Pectoris. Auch Personen, die einen Herzinfarkt erlitten haben, können von dem verminderten Sauerstoffbedarf profitieren.


Selektive Betarezeptorenblocker

Selektive β1-Blocker und nicht-selektive β1/β2-Blocker

Es gibt nicht nur eine Art von Beta-Rezeptoren, sondern verschiedene Subtypen. Für die Wirksamkeit der Betablocker sind vor allem die Untertypen β1- und β2-Rezeptoren entscheidend.

Die β1-Rezeporen sind vor allem für die Herzfrequenz (Puls), den Blutdruck und die Herzkraft (Kontraktionsfähigkeit der Herzmuskulatur) zuständig. Die β2-Rezeptoren wirken hingegen auf die BronchienMuskulatur, die Blutgefäße und die Gebärmutter.

Betarezeptorenblocker, die nicht zwischen den verschiedenen Rezeptoren unterscheiden, erzielen zwar einerseits die erwünschte Wirkung, also die Reduktion des Blutdrucks, andererseits führen sie jedoch auch zu einer Verkrampfung der Bronchien.

Aus diesem Grund wurden Wirkstoffe entwickelt, welche selektiv hauptsächlich an den β1-Rezeporen andocken. Zu diesen selektiven Betablockern zählen z. B. Bisoprolol und Metoprolol.

Jedoch blockieren auch solche Arzneimittel nicht absolut gezielt nur die β1-Rezeptoren, weshalb Betablocker z. B. bei Asthmatikern nicht als erstes Mittel der Wahl zur Behandlung von Bluthochdruck gelten. Bei Patienten mit copd sind Betarezeptorenblocker allerdings nicht kontraindiziert.

Die Blockierung der Beta-Rezeptoren kann jedoch neben den erwünschten Wirkungen auch zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.

Risiken & Nebenwirkungen

Welche Risiken und Nebenwirkungen haben Betablocker?

Betablocker gelten im Allgemeinen auch bei langfristiger Anwendung als gut verträglich. Kommt es dennoch zu Nebenwirkungen, vergehen diese üblicherweise sobald das Medikament abgesetzt bzw. die Dosierung angepasst wurde. Viele der Nebenwirkungen treten außerdem nur anfänglich auf und vergehen wieder, sobald sich der Organismus an die neuen Gegebenheiten angepasst hat.

Zu den wichtigsten Nebenwirkungen von Betarezeptorenblockern zählen:

Weitere Nebenwirkungen, welche mit Betablockern assoziiert werden, sind:


Wirkmechanismen

Welche Wirkmechanismen führen zu den Nebenwirkungen der Betablocker?

Die Nebenwirkungen von Betablockern sind i. d. R. darauf zurückzuführen, dass die Stresshormone nicht mehr an die β-Rezeptoren andocken können und ihre Wirkung dadurch ausbleibt.

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Adrenalin (Stresshormon)

Durch die Wirkung der Stresshormone wie Adrenalin fühlen wir uns z. B. wach und aktiv; daher kann die Einnahme von Betarezeptorenblockern zu Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder gar depressiver Verstimmung führen.

Viele Patienten klagen ferner über kalte Hände und Füße, da die Durchblutung der Extremitäten aufgrund des verringerten Pulses und Blutdrucks vermindert werden kann. Auch Schwindelgefühle, beispielsweise beim Aufstehen (orthostatische Dysregulation), können darauf zurückzuführen sein.

Einige Männer berichten darüber hinaus auch über Erektions- bzw. Potenzstörungen. In diesem Fall ist die Studienlage allerdings nicht eindeutig. Den Studien zufolge spielen hierbei nämlich auch psychische Faktoren eine wichtige Rolle.

Da lipophile (fettlösliche) Betablocker wie Metoprolol und Propranolol die Blut-Hirn-Schranke passieren können, ist hierbei auch das Risiko für Schlagstörungen wie Schlaflosigkeit, Abgeschlagenheit oder Albträume wahrscheinlicher.

Nebenwirkungen wie eine Kontraktion der Bronchialmuskulatur sowie Veränderungen des Lipid- und/oder Glukose-Stoffwechsels treten außerdem bei nicht-selektiven Betablockern häufiger auf als bei selektiven Betarezeptorenblockern, da diese sowohl die β1- als auch die β2-Rezeptoren beeinflussen.


Wechselwirkungen

Welche Medikamente dürfen nicht gleichzeitig mit Betablockern eingenommen werden?

Werden Betablocker und weitere Arzneimittel gleichzeitig eingenommen, kann es zu Wechselwirkungen kommen. Die einzelnen Betablocker Präparate können dabei unterschiedliche Wechselwirkungen haben.

Schmerztabletten, Nervenschmerzen medikamentösen Analgesie, ACE-Hemmer, Nicht-steroidale Antirheumatika, NSAR, NSAIDDa hierbei sehr viele verschiedene Faktoren eine Rolle spielen können, ist die Studienlage bezüglich der Wechselwirkungen von Betarezeptorenblockern schwierig. Die möglichen Wechselwirkungen können nicht nur von der Art des Betablockers abhängen, sondern beispielsweise auch von dem Gesundheitsstatus des Patienten, möglichen Vorerkrankungen sowie den Lebensgewohnheiten.

Betroffene Personen nehmen außerdem oftmals mehrere verschiedene Medikamente ein, sodass nicht immer geklärt werden kann, welche Medikamente letztendlich miteinander interagieren.

Grundsätzlich kommt es bei der Einnahme von Betablockern jedoch eher selten zu Interaktionen mit weiteren Arzneistoffen. Zu den möglichen Wechselwirkungen zählen:

  • Andere Antihypertonika (blutdrucksenkende Medikamente)
  • Kalziumkanalblocker von Typ Diltiazem oder Verapamil
  • Antianginöse Arzneien (Medikamente zur Behandlung von Angina Pectoris)
  • Inotropika
  • Nicht-steroidale Antirheumatika (nsar)
  • Anästhetika
  • Antidiabetika wie Insulin
  • HMG-CoA-Reduktasehemmer
  • Rifampicin
  • Psychopharmaka
  • Warfarin

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

Wann dürfen Betablocker nicht eingenommen werden?

Die Kontraindikationen von Betablockern können sich je nach Präparat unterscheiden. Die genauen Gegenanzeigen sind der Packungsbeilage des jeweiligen Medikaments zu entnehmen. Grundsätzlich dürfen sämtliche Betarezeptorenblocker jedoch in folgenden Fällen nicht eingenommen werden:

  • Asthma bronchiale
  • Atrioventrikuläre Leitungsstörung (Herzrhythmusstörung)
  • Akute Herzinsuffizienz
  • Bradykardie (verlangsamter Herzschlag) mit einer Herzfrequenz unter 50 Schlägen pro Minute
  • Überempfindlichkeit gegenüber Betablockern
  • Hypotonie (zu niedriger Blutdruck)

Asthma bronchialeSymptome Lungenschmerzen

Insbesondere nicht-selektive Betablocker dürfen keinesfalls von Asthmatikern eingenommen werden, da die Bronchialmuskulatur sich bei ihnen durch das Blockieren der β2-Rezeptoren gefährlich verkrampfen kann.

Selektive Betarezeptorenblocker, welche hauptsächlich die β1-Rezeporen blockieren, können in einigen Fällen jedoch unter Vorsicht verabreicht werden.

Diabetes mellitus

Adrenalin signalisiert normalerweise frühzeitig eine Unterzuckerung (Hypoglykämie). Da das Stresshormon durch die Einnahme von Betablockern nicht mehr an die Rezeptoren andocken kann, können die Warnsymptome hierdurch unterdrückt werden.

Werden Diabetikern Betablocker verordnet, ist der Blutzuckerspiegel der Patienten strengstens zu überwachen.

Auch in folgenden Fällen sind Betablocker möglicherweise kontraindiziert:


FAQ – Häufige Fragen & Antworten

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Betablockern.


Betablocker absetzen?

(Wie) Kann ich mein Betablocker absetzen?

Sie sollten die Einnahme Ihres Betablockers keinesfalls eigenmächtig beschließen. Sprechen Sie also mit Ihrem Arzt, wenn das Medikament beispielsweise Nebenwirkungen verursacht und Sie es daher absetzen möchten.

Das Absetzen des Betablockers kann zu ernsten Folgen führen, welche den Vorteilen deutlich überwiegen. Das Risiko für Nebenwirkungen beim plötzlichen Absetzen des Betablockers ist umso größer, je höher das Medikament dosiert war.

So können Nebenwirkungen wie ein starker Anstieg des Blutdrucks, Herzrasen oder Herzrhythmusstörungen auftreten. Bei Patienten mit Angina Pectoris kann es sogar zu einem Herzinfarkt kommen, wenn der Betablocker abrupt abgesetzt wird.

Hat Ihr Arzt das Absetzen des Betarezeptorenblockers empfohlen, wird er Sie über die korrekte Vorgehensweise informieren. Betablocker müssen beim Absetzen ausgeschlichen werden. Das heißt, die Dosierung wird über einen gewissen Zeitraum (meist einige Wochen) kontinuierlich gesenkt.

Wie lange wirken Betablocker nach dem Absetzen?

Wenn Sie die Einnahme des Betablockers komplett beendet haben, dauert es in etwa noch 1 bis 2 Tage, bis der Wirkstoff nicht mehr in Ihrem Körper nachzuweisen ist. Die Nebenwirkungen können noch bis zu einer Woche nach dem Absetzen vorhanden sein.


Gefährlich & schädlich?

Wie schädlich bzw. gefährlich sind Betablocker?

Betablocker gelten im Allgemeinen als gut verträglich. In einigen Fällen ist jedoch von der Einnahme abzusehen (Kontraindikationen und Wechselwirkungen), da es hierbei zu ernsten Auswirkungen kommen kann. Besteht jedoch keine Gegenanzeige, überwiegen die Vorteile von Betarezeptorenblockern den möglichen Risiken und Nebenwirkungen.

Schädlich können Betablocker vor allem dann sein, wenn sie in sehr hohen Dosen eingenommen werden. Hierbei kann es z. B. zu einer Verschlimmerung der Herzinsuffizienz sowie zu weiteren Symptomen einer Überdosierung kommen.


Betablocker – Überdosis?

Ich habe aus Versehen mehr als die gewöhnliche Dosis des Betablockers eingenommen. Was soll ich tun?

Bei einer Überdosierung von Betablockern können die Herzfrequenz verlangsamt und die Atmung erschwert werden. Darüber hinaus kann es auch zu Zittern und Schwindel kommen. Welche Menge des Wirkstoffs zu einer Überdosis führt, variiert dabei von Person zu Person.

Vorsicht! Aufgrund der möglichen, sehr gefährlichen Folgen, sollten Sie sicherheitshalber sofort Ihren Arzt kontaktieren oder zur Notaufnahme fahren, wenn Sie mehr als die Ihnen verordnete Menge des Betablockers eingenommen haben, selbst dann, wenn Sie keinerlei Symptome verspüren.

Candesartan & Ramipril?

Sind Candesartan und Ramipril Betablocker?

Nein, weder Candesartan noch Ramipril sind Betablocker. Candesartan gehört zur Gruppe der AT1-Antagonisten und Ramipril ist ein ace-Hemmer. Allerdings gehören sowohl die AT1-Antagonisten als auch die ace-Hemmer genau so wie Betablocker zu den sogenannten Antihypertensiva, also zu den Medikamenten zur Behandlung von Bluthochdruck.

Präparate, welche zu den Betarezeptorenblockern zählen, enden auf „lol“ (z. B. Bisoprolol, Carvedilol und Metoprolol).


Betablocker & Alkohol?

Darf ich Alkohol trinken, wenn ich Betablocker einnehme?

Das Trinken von Alkohol während der Einnahme von Betablockern wird grundsätzlich nicht empfohlen. Alkohol kann nämlich ebenfalls zu einer Reduktion des Blutdrucks führen, sodass es zu einer Hypotonie, also zu einem zu niedrigen Blutdruck kommen kann.

Sinkt Ihr Blutdruck zu stark, können folgende Symptome auftreten:


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