Oregano ist vor allem als mediterranes Gewürz bekannt, er besitzt jedoch auch viele nützliche Heilwirkunge. Medizinische Anwendung findet vor allem das Oregano-Öl, welches u. a. schleimlösend, entzündungshemmend und stark antibiotisch wirkt. Bei der Einnahme sind jedoch einige Dinge zu beachten, da es auch Risiken gibt.
Wann Oregano Verwendung findet, wie die Einnahme und Dosierung erfolgen sollten und welche Nebenwirkungen möglich sind, erfahren Sie nachfolgend.
Table of Contents
Echter Dost (Origanum)
Inhaltsverzeichnis
- Systematik: Euasteriden I
- Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
- Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
- Unterfamilie: Nepetoideae
- Gattung: Dost (Origanum)
- Art: Oregano
- Wissenschaftlicher Name: Origanum vulgare L.
- Synonyme: Echter Dost; Dorst; Gemeiner Dost; Gewöhnlicher Dost;Wohlgemut; Müllerkraut; Wilder Majoran
Oregano als Heilpflanze
Ist Echter Oregano (Origanum vulgare) gesund?
Der Echte Oregano ist eine Pflanze aus der Familie der Lippenblütler, welche besonders in der griechischen und italienischen Küchen Anwendung findet. Die ersten zuversichtlichen Überlieferungen zur Verwendung des Oreganos als Gewürz sind relativ jung und stammen aus dem 17. Jahrhundert.
Das Kraut wurde jedoch bereits vor tausenden von Jahren als Heilpflanze eingesetzt. Die Antiken Griechen und Römer verwendeten Oregano, auch Echter Dost genannt, beispielsweise zur Behandlung von Muskelschmerzen, Hämorrhoiden und Wunden oder zur Beschleunigung von Geburten.
Weiterhin fand Oregano auch in der traditionellen chinesischen Medizin (tcm) Anwendung, so etwa bei Fieber, Durchfall, Erbrechen, Juckreiz und Gelbsucht. In Europa wurde das Kraut bei Verdauungsbeschwerden und Husten eingesetzt.
Heutzutage ist bekannt, dass das in der Pflanze enthaltene Oreganoöl unter anderem eine starke Wirkung gegen Bakterien aufweist und somit als natürliches Antibiotikum eingesetzt werden kann. Weitere Anwendungsgebiete sind z.B. Verdauungsprobleme oder Atemwegserkrankungen.
Die ätherischen Öle des Oreganos können aber z. B. auch bei Infektionen mit Pilzen oder anderen Parasiten, Erkrankungen der Leber und Galle sowie zur Vorbeugung von Herzinfarkten und Schlaganfällen eingesetzt werden.
Oregano-Öl lässt sich sowohl innerlich als auch äußerlich anwenden. Es kann z B. oral als Kapsel eingenommen, äußerlich auf die Haut appliziert oder über die Atemwege inhaliert werden.
Bei der Anwendung ist jedoch auch Vorsicht angebracht, da das Öl die Haut und Schleimhäute reizen und zu Nebenwirkungen führen kann. Außerdem sollten einige Personen aufgrund von Gegenanzeigen oder möglichen Wechselwirkungen auf das Heilkraut verzichten.
Vs. Majoran & Thymian
Was ist der Unterschied zwischen Oregano, Majoran und Thymian?
Nicht zu verwechseln ist Oregano mit Majoran oder Thymian. Die drei Pflanzen haben viele Ähnlichkeiten und können daher leicht verwechselt werden. Sie sehen sich äußerlich ähnlich, haben Übereinstimmungen in den Inhaltsstoffen und auch keinen allzu unterschiedlichen Geruch und Geschmack.
Darüber hinaus können auch die Namen zu Verwirrungen führen; so wird der Oregano bspw. auch als Wilder Majoran bezeichnet. Alle drei Pflanzen gehören zur Familie der Lippenblütler. Majoran und Oregano gehören weiterhin beide zur Gattung der Dost.
Jede dieser Pflanzen besitzt aber auch mehrere Unterarten, welche jeweils sehr verschieden sind, sodass klare Abgrenzungen zwischen den Pflanzen sehr schwierig sein können. So gibt es beispielsweise über 50 verschiedene Arten von Oregano mit unterschiedlichen Wuchsformen, Blättern und Kelchen.
Vor allem Thymian und Oregano ähneln sich außerdem in ihrer Wirkstoffzusammensetzung. Die ätherischen Öle beider Pflanzen enthalten vorwiegend Thymol und Carvacrol und haben somit übereinstimmende Anwendungsgebiete.
Unterschiede lassen sich vor allem im Geschmack feststellen. So schmeckt Oregano eindeutig würziger und kräftiger als Majoran. Thymian hat hingegen ein eher sanftes Aroma mit einem erdigen Geschmack.
Wirkung & Anwendung
Anwendungsgebiete und Verwendung – Wie gesund ist Oregano?
Die Wirkung von Oregano ist vor allem auf die enthaltenen Öle zurückzuführen.
Oregano-Öl hat folgende Wirkungen:
- stark antibiotisch
- hautreizend
- schleimlösend
- gegen Parasiten
- antimykotisch (gegen Pilze)
- blutverdünnend
- entzündungshemmend
- reizend auf Haut und Schleimhäute
Zu den Anwendungsgebieten von Oregano zählen somit:
- Atemwegserkrankungen
- Darmparasiten
- Pilzinfektionen
- Lebererkrankungen
- Gallenerkrankungen
Weiterhin kann Oreganoöl aufgrund seiner blutverdünnenden Wirkung auch zur Vorbeugung eingesetzt werden:
Anzumerken ist, dass in den Studien zu Oregano das extrahierte, hochdosierte ätherische Öl verwendet wurde. In kleinen Mengen, wie sie in der Küche Anwendung finden, sind die genannten Wirkungen also nicht zu erwarten.
Auch wenn die Wirkung der Stoffe in mehreren Studien nachgewiesen werden konnte, fehlt es an klinischen Langzeitstudien am Menschen. Es bedarf also noch weiterer Forschung, um die möglichen Einsatzgebiete einschätzen zu können.
In der Volksmedizin wird Oregano auch bei vielen weiteren Leiden eingesetzt. Hierbei gibt es bisher jedoch keine wissenschaftlichen Belege:
- Atemwegserkrankungen
- Husten
- Bronchitis
- Bronchialkatarrh
- Verdauungsstörungen
- Blähungen
- Bauchkrämpfe
- zur Förderung der Gallenproduktion
- zur Verdauungsförderung
- bei Appetitlosigkeit
- Menstruationsbeschwerden
- Unterleibsschmerzen
- schmerzhafte Menstruation
Oregano findet weiterhin Anwendung als:
- harntreibendes Mittel (Diuretikum):
- Beruhigungsmittel
- Schweißtreibendes Mittel
- Gurgellösung
Natürliches Antibiotikum
Oregano-Öl als natürliches Antibiotikum
Das ätherische Oregano-Öl besteht zu großen Teilen aus Carvacrol und Thymol. Diese Stoffe besitzen laut Studien eine starke antibiotische Wirkung und könnten daher zur Behandlung bestimmter Bakterien eingesetzt werden.
In einer Studie konnten bereits kleinste Dosen des Öls das Wachstum von Staphylokokken-Enterotoxin-Bakterien genauso gut hemmen wie die herkömmlichen Antibiotika Penicillin und Streptomycin.
In einer weiteren Studie konnten Carvacrol und Thymol auch die Entwicklung von bestimmten Staphyloccocus aureus Stämmen in Fleisch– und Milchprodukten hemmen. Das Öl könnte also auch zur Konservierung von Lebensmitteln zum Einsatz kommen.
Weitere Einsatzgebiete
Weitere mögliche Einsatzgebiete von Oregano
Neben den bereits genannten werden auch weitere Einsatzgebiete vom Oregano diskutiert. Diese stützen sich jedoch bisher lediglich auf Tier- oder Laborstudien. Es bedarf weiterer klinischer Langzeitstudien am Menschen, um deren tatsächlichen Wert auf die Gesundheit einschätzen zu können.
Entzündungshemmende Wirkung
Studien zufolge scheinen die ätherischen Öle und weitere Inhaltsstoffe des Oreganos wie Thymol und Rosmarinsäure entzündungshemmende Eigenschaften zu haben. In Tierstudien konnten konzentrierte Extrakte des Öls Entzündungsreaktionen bei Arthrose, Arthritis und Asthma reduzieren.
Krebshemmende Eigenschaften
Wie Forschungen nahelegen, könnten einige Wirkstoffe des Oreganos eine krebshemmende Wirkung besitzen. Extrakte der Pflanze könnten möglicherweise Schädigungen der dna in den Zellen entgegenwirken, welche u. a. durch oxidativen Stress oder Strahlungen entstehen.
Weiterhin gibt es Indizien dafür, dass die Stoffe Carvacrol und Thymol das Wachstum von Melanomen, also schwarzen Hautkrebs, hemmen könnten. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2013 lieferte erste Hinweise dafür, dass Oregano das Fortschreiten von Metastasen bei Brustkrebs verlangsamen oder gar stoppen könnte.
Es ist unwahrscheinlich, dass der einfache Verzehr von Oregano vor Krebs schützen kann. Dennoch könnte eine abwechslungsreiche Ernährung mit Kräutern, welche reich an Antioxidantien sind, vorbeugend wirken.
Diabetes mellitus Typ 2 und 2
Oregano könnte weiterhin möglicherweise Patienten mit Diabetes mellitus helfen. So kamen etwa Forscher bei einer Tierstudie zu dem Schluss, das Oregano-Extrakte die Insulinresistenz verbessern, den Fett- und Kohlenhydrat-Stoffwechsel positiv beeinflussen und geschädigtes Nieren– und Lebergewebe wiederherstellen könnten.
Möglicherweise könnte das Kraut auch bei Diabetes mellitus Typ 1 helfen. Zwar ist die genaue Ursache dieser Autoimmunerkrankung noch unklar, es wird aber vermutet, dass oxidativer Stress hierbei eine Rolle spielen könnte.
In einer Studie aus dem Jahr 2015 konnten die Extrakte der Pflanze den Typ-1-Diabetes bei Mäusen verbessern. Die Forscher vermuten, dass dies auf die Antioxidantien im Oregano zurückzuführen sein könnte.
Pflanzenteile & Verwendung
Für was kann man Oregano verwenden?
Oregano findet vorrangig in der mediterranen Küche als Gewürz Verwendung. Darüber hinaus kann es jedoch auch zu medizinischen Zwecken genutzt werden. Hierbei wird das ätherische Öl verwendet; entweder mit einem Trägeröl verdünnt oder als Fertigprodukt, beispielsweise in Form von Kapseln und Tabletten.
Verwendung finden dabei folgende Pflanzenteile:
- Origani herba (das getrocknete Kraut)
- Origani aetheroleum (Origanumöl)
An Beliebtheit gewinnt darüber hinaus auch der Oregano-Tee. Dieser wird in der Pflanzenheilkunde gegen Magen–Darm-Beschwerden eingesetzt. Häufig kommen auch Kombinationen mit anderen Kräutern zum Einsatz.
Weiterhin kann Oregano zur Konservierung von Lebensmitteln eingesetzt werden, da es antimikrobiell wirkt. Dies machen sich auch einige Landwirte zunutze, um den Verderb des Futters zu verlangsamen. Oregano kann darüber hinaus auch die Ausbreitung von Salmonellen im Stall effektiv verhindern.
Insektenschutz (Repellent)
Weiterhin findet Oregano auch als insektenabwehrendes Mittel (Repellent). Es wird manchmal empfohlen, Oregano anzupflanzen, um Insekten wie Mücken abzuwehren. Hierzu gibt es keine wissenschaftlichen Belege. Allerdings gibt es Hinweise dazu, dass zwei der Wirkstoffe – Thymol und Carvacrol – durchaus eine insektenabwehrende Wirkung besitzen könnten.
Thymol zeigte sich in einer Studie beispielsweise als Wirksam gegen die Stubenfliege. Weiterhin konnte Thymianöl, welches sehr ähnliche Wirkstoffe wie Oregano-Öl besitzt, in Studien einen sehr sicheren Schutz vor Stechmücken, unter anderem der Malaria-Mücke (Anopheles), bieten.
Oreganoöl könnte Forschungen zufolge auch gegen viele weitere Insekten nützlich sein, etwa Schädlinge wie Zecken oder den Maisrüssler.
Einnahme & Dosierung
Oregano richtig dosieren und einnehmen
In der Küche finden die getrockneten oder frischen Blätter des Oreganos Anwendung. Zu medizinischen Zwecken eignet sich vor allem das Oreganoöl, welches sowohl innerlich als auch äußerlich angewandt werden kann.
Innerliche Einnahme von Oregano-Öl
Die Einnahme von Oregano-Öl sollte stets verdünnt erfolgen, da es anderenfalls zu Reizungen kommen kann. Empfohlen wird z.B. folgende Dosierung:
Alternativ kann das Öl auch als Fertigpräparat eingenommen werden, beispielsweise in Form von Kapseln oder Tabletten.
Äußerliche Anwendung von Oreganoöl
Auch die äußerliche Anwendung von Oregano-Öl sollte immer nur verdünnt und nicht pur erfolgen, da das ätherische Öl anderenfalls zu Hautreizungen führen kann. Üblich ist beispielsweise folgende Anwendung und Dosis:
- 2 Tropfen ätherisches Oregano-Öl
- mit 200 bis 250 ml Wasser verdünnen
- auf die Haut auftragen und gut einwirken lassen
Sie können das Oregano-Wasser zur besseren Handhabung z. B. auch in eine Sprühflasche geben - mehrmals täglich auf die Haut auftragen
Da Oreganoöl entzündungshemmend wirkt, kann die äußerliche Anwendung beispielsweise bei wunden oder aber bei unreiner Haut und Akne erfolgen. Zur Abwehr von Mücken und anderen Insekten muss das natürliche Insektenschutzmittel alle 30 Minuten neu aufgetragen werden.
Oregano Öl zum Inhalieren
Zur Inhalation von Oreganoöl können Sie 5 Tropfen des Öls in einem Liter Wasser verrühren. Wie Sie richtig inhalieren erfahren Sie in unserem Ratgeber über die Inhalation.
Oregano-Tee selber machen
Sie können Oregano-Tee wie folgt selber machen:
- 1 bis 2 TL getrockneter Oregano
- mit ca. 250 ml (1 Tasse) kochendem Wasser übergießen
- 10 Minuten lang ziehen lassen
Nährwerte & Wirkstoffe
Inhaltsstoffe und Wirkstoffe des Oregano
Oregano enthält etwa 3 bis 4 Prozent ätherische Öle sowie Flavonoide (vorwiegend Luteolin, Apigenin und Naringin) und Phenolcarbonsäurederivate. Zu medizinischen Zwecken wird das ätherische Öl aus dem Oregano-Kraut mittels Destillation gewonnen.
Das Oregano Öl besteht hauptsächlich aus Monoterpenen und Monoterpenolen, wobei die Konzentrationen je nach Herkunft des Oreganos variieren. Bisher konnten über 60 verschiedene Stoffe im Öl identifiziert werden. Zu den wichtigsten zählen Carvacrol und Thymol, welche über 80 % des ätherischen Öls ausmachen.
Das Öl wirkt schleimlösend, antiparasitär und hautreizend. Es enthält bis zu 70 % Carvacrol, einen Stoff, welcher gegen Bakterien, Pilze, Würmer und Insekten wirkt und entzündungshemmend ist. Auch Thymol hat eine Wirkung gegen Pilze und Bakterien.
Inhaltsstoffe bzw. Wirkstoffe von Oregano-Öl (durchschnittlich):
- 25% Monoterpene
- 9% Monoterpenole
- 60-70% Phenole (insbesondere Carvacrol)
Die enthaltenen Monoterpenole wirken hautpflegend, zellregenerierend und immunsystemschützend. Verschiedene weitere Wirkstoffe wie Carvacrol und Thymol haben weiterhin antioxidative Wirkungen, welche vor Freien Radikalen und oxidativem Stress schützen können.
Nährwerte – Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente
Oregano enthält verschiedene Nährstoffe, wie etwa Vitamin E und K, Calcium und Mangan. Da in der Küche jedoch nur geringe Mengen des Gewürzes verwendet werden, ist der Nutzen hierbei minimal.
100 Gramm getrocknete Oregano-Blätter enthalten folgende Nährwerte und Nährstoffe:
- Energie: 265 Kilokalorien
- Kohlenhydrate: 68,92 g
- Proteine: 9 g
- Fett: 4,28 g
- Folsäure: 237 μg
- Niacin: 4,64 mg
- Riboflavin: 0,53 mg
- Vitamin E: 18,26 mg
- Vitamin K: 621,7 μg
- Calcium: 1597 mg
- Mangan: 4990 mg
Risiken & Nebenwirkungen
Hat Oregano bzw. Oreganoöl Risiken und Nebenwirkungen?
Die Verwendung von Oregano als Gewürz in der Küche gilt als sicher und risikolos. Das ätherische Öl der Pflanze birgt jedoch ein paar Risiken und sollte stets verdünnt verwendet werden. Es kann sowohl die Haut als auch die Schleimhäute reizen und ggf. auch zu Wechselwirkungen führen.
Bei der Anwendung von Oregano Öl ist insgesamt folgendes zu beachten:
- Oregano Öl kann die Haut und Schleimhäute reizen
- Verdünnen Sie das Öl immer mit einem Trägeröl oder Wasser. Die Konzentration des Oregano-Öls sollte dabei nicht über 1 Prozent betragen.
- Das Öl wirkt möglicherweise blutverdünnend und kann daher mit entsprechenden Medikamenten („Blutverdünner„) wechselwirken. Sicherheitshalber wird auch angeraten, 2 Wochen vor einer Operation mit der Anwendung aufzuhören, um Komplikationen wie Blutungen zu vermeiden.
- Bei langer Anwendung kann Oreganoöl die Aufnahme von Eisen sowie ggf. Kupfer und Zink beeinträchtigen.
- Da Oregano zur Familie der Lippenblütler gehört, könnten Personen mit einer entsprechenden Allergie möglicherweise allergisch auf die Pflanze reagieren.
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