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Das Zentrum des Körpers
Oft auch als Körperstamm bezeichnet, ist der Rumpf der zentrale Teil des Körpers, ohne Glieder, Hals und Kopf. Der Rumpf steht damit als Überbegriff für die Abschnitte Bauch, Becken, Brustkorb und Rücken und ist somit kein eigenständiger Körperteil. Insgesamt sorgt der Rumpf für die nötige Stabilität und ermöglicht damit das aufrechte Gehen beim Menschen.
Aufgrund der vielen Abschnitte des Rumpfes können zudem vermehrt Beschwerden und Krankheiten auftreten, die wiederum mehrere Ursachen haben. Vorbeugende Maßnahmen sowie Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur sind demnach hilfreich.
Table of Contents
Was ist der Rumpf?
Inhaltsverzeichnis
Der Rumpf, anatomisch auch als Torso bezeichnet, steht als Begriff für die zentralen Körperabschnitte des menschlichen Körpers. Bauch, Rücken, Brustkorb und Becken bilden demnach den Rumpf. Auch die Wirbelsäule kann und wird oft zum Rumpf gezählt, da sie in den einzelnen Abschnitten integriert und von diesen stabilisiert wird.
Zudem bildet sie mit dem Beckengürtel, dem Schultergürtel und den Rippen das Skelett des Rumpfes, welches dem Menschen überhaupt erst den aufrechten Gang ermöglicht. Die vier Abschnitte werden in weitere Regionen unterteilt. Interessant ist, dass sich fast alle Organe, außer dem Gehirn und der Haut, im Rumpf befinden bzw. verteilt in den einzelnen Abschnitten.
Der Bauch beinhaltet demnach Magen, Dünn- und Duckdarm, Milz, Leber, Nieren und Bauchspeicheldrüse. Der Brustkorb beherbergt das Herz und die Lunge. Im Becken befinden sich Blase und Geschlechtsorange. Der Rumpf ist aufgrund dieser Ansammlung an Körperteilen, Organen, Muskeln und Bändern der Bereich im Körper, indem die meisten Beschwerden und Krankheiten auftreten.
Funktionen & Aufgaben
Das Rumpfskelett, bestehend aus Beckengürtel, Schultergürtel und Rippen sorgt zusammen mit der Muskulatur für die Stabilität des gesamten Körpers und besonders des Oberkörpers. Damit zusammenhängend wird dem Körper die Möglichkeit der aufrechten Haltung gegeben. Weiterhin beherbergt der Rumpf nahezu alle Organe beim Menschen. Lediglich die Haut sowie das Gehirn liegen außerhalb.

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Im gesamten Rumpf findet somit die Stoffwechslung, die Verdauung, die Verarbeitung von Nährstoffen, die Filterung des Blutes, die Regulation des Wasserhaushalts, die Sauerstoffverteilung im Körper sowie die Filterung der Abfallprodukte und des Wassers satt.
Die entscheidende Aufgabe des Rumpfes ist jedoch der Schutz dieser Organe. Auch die Wirbelsäule wird geschützt, da sie selbst nur über ein knöchernes Gewebe und über keine eigene Muskulatur verfügt. Zudem ist der Rumpf bei jeder Bewegung des Körpers maßgeblich beteiligt.
Ohne den Rumpf wäre somit auch eine Drehung, Streckung oder Beugung des Körpers nicht möglich. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Rumpfmuskulatur regelmäßig trainiert bzw. gestärkt wird. Ist nämlich nur eine geringe Bewegung des Rumpfes gegeben, verliert dieser mit der Zeit an Kraft und sorgt dann nur noch für eine mangelnde Stabilisierung des Körpers.
Zusammenfassung der Funktionen und Aufgaben des Rumpfes
- sorgt für die Stabilität des Oberkörpers
- ermöglicht einen aufrechten Gang
- beherbergt einen Großteil der Organe
- dient als Schutz der inneren Organe
- stützt den Körper
Anatomie & Aufbau
Als Rumpf wird praktisch der Oberkörper bezeichnet ohne Extremitäten, Hals, Kopf und Schwanz (bei Tieren). Er lässt sich in vier Abschnitte untergliedern, die wiederum in kleinere Bereiche unterteilt werden:
Der Brustkorb (Thorax)
Als Brustkorb wird der Bereich samt Brustbein, Brustwirbelsäule und Rippen bezeichnet. Im Brustkorb liegt die Brusthöhle, die durch das teilweise im Brustkorb liegende Zwerchfell, von der Bauchhöhle räumlich getrennt wird. Die Brusthöhle gliedert sich wiederum in zwei Bereiche in denen sich das Herz, Blutgefäße, die Luft- und Speiseröhre und die Lungenflügel befinden.
Der Bauch (Abdomen)
Unter dem Brustkorb befindet sich der Bauch. In ihm befindet sich die Bauchhöhle, die an der oberen Grenze direkt ans Zwerchfell grenzt. In der Bauchhöhle wiederum befinden sich alle Bauchorgane wie beispielsweise die Nieren, die Milz, die Gallenblase, der Magen und Dünndarm sowie Dickdarm.
Der Rücken (Dorsum)
Der hintere Bereich des Rumpfes ist der Rücken. Dieser erstreckt sich über die gesamte Länge und beinhaltet Rippen, Wirbelsäule, Weichteile und die eigentliche Rückenmuskulatur.
Das Becken (Pelvis)
Der unterste Bereich beim Rumpf wird als Becken bezeichnet. Dieser befindet sich genau zwischen Bauch und dem Beginn der Beine und kann eine unterschiedliche Größe aufweisen. Im Becken befinden sich neben den Geschlechtsorganen noch das Rektum und die Harnblase.
Muskulatur kräftigen
Damit der Rumpf bzw. die Rumpfmuskulatur kräftigt und für ausreichende Stabilität des Körpers sorgt, ist eine regelmäßige körperliche Betätigung sowie ein gezieltes Training der Rumpfmuskulatur wichtig.
Welche Muskeln werden dabei trainiert?
Wenn man vom Krafttraining des Rumpfes spricht, ist hauptsächlich ein Training der Rücken- und Bauchmuskulatur gemeint, da beide für eine stabile Wirbelsäule sorgen. Dabei gibt es mehrere wirkungsvolle Übungen:
- Unterarmstütze
Bei diesem Training wird besonders die Bauchmuskulatur gekräftigt. Auch angrenzende Muskeln der Extremitäten werden automatisch mittrainiert. - Brücke
Bei der Brücke findet ein intensives Training der Rücken- und Gesäßmuskulatur statt. - Seitenstütze
Diese Übung kräftigt die seitlichen Bauchmuskeln sowie Teile der Rückenmuskulatur. Auch die Armmuskeln, wenn auch nicht entscheidend, werden mittrainiert.
Krankheiten & Beschwerden
Störungen, Krankheiten und Beschwerden im Zusammenhang mit dem Rumpf
Da der Rumpf mehrere Teile, Regionen und Organe umfasst, ist die Anzahl möglicher Erkrankungen und Beschwerden entsprechend hoch.
Wenn die Rumpfmuskulatur selbst betroffen ist, sind Muskeldystrophien ein häufiger Grund. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Muskelerkrankungen, die zu Muskelschwäche und Muskelschwund führen. Diese Erkrankung ist vererbbar und tritt meist chronisch auf.
Im Brustkorb
Der Brustkorb beherbergt die Atmungsorgane und ist demnach einer der wichtigsten Rumpf-Abschnitte. Sein komplexer Aufbau ist dadurch zudem Ursache vieler Krankheiten.
Wirbelblockade
Bei einer Wirbelblockade sind Schmerzen im Brustkorb sowie Bewegungseinschränkungen zu verzeichnen. Solch eine Blockade kann oft bereits durch eine zu schnelle Bewegung oder Verrenkung entstehen. Da es sich bei einer Wirbelblockade um keine ernsthafte Erkrankung handelt, sind keine großartigen Maßnahmen erforderlich.
Gegen die Schmerzen hilft bereits Wärme in Form eines Bads oder Wärmekissens. Die Blockade verschwindet meist nach wenigen Tagen wieder. Treten Blockaden vermehrt auf, empfiehlt sich der Gang zum Chiropraktiker. Dieser kann den Körper wieder Einrenken und für eine sofortige Lösung von Blockaden sorgen.
Verspannungen
Ähnlich wie eine Blockade, können auch Verspannungen im Bereich des Brustkorbs auftreten. Dabei sind die Muskeln betroffen und es zeigen sich meist stechende oder brennende Schmerzen. Auch Verspannungen sind keine erste Erkrankung und verschwinden bei Schonung des Körpers nach wenigen Tagen wieder.
Psychosomatische Schmerzen
Ein weiterer Grund für Beschwerden des Brustkorbs können psychosomatische Schmerzen sein. Hier besteht ein direkter Zusammenhang zwischen körperlichen Schmerzen und psychischer Beeinträchtigung wie beispielsweise Stress. Auch eine in diesem Zusammenhang stehende Störung der Atmung kann zu Schmerzen führen.
Bei einer Gürtelrose gelangen Viren und Bakterien an den Nerven und sorgen dort für kleine schmerzhafte Bäschen. Da die Nervenstränge des Brustskorbs direkt an den Rippen verlaufen, werden auch diese von einer Gürtelrose betroffen, was sich durch ein Brennen im Brustkorb zeigt.
Morbus Bechterew
Morbus Bechterew ist eine chronische Erkrankung der Wirbelsäulengelenke, bei der es zu einer optischen Veränderung der Wirbelsäule kommt, was wiederum zu einer Krümmung der Brustwirbelsäule führt. Dies kann mitunter zu Schmerzen im Brustbereich führen.
Tietze-Syndrom
Auch das Tietze-Syndrom, dessen Ursache bisher noch unbekannt ist, kann Schmerzen im Brustkorb verursachen. Bei diesem Syndrom handelt es sich generell um Schmerzen am Knorpel-Übergang zwischen den Rippen und dem Brustbein. Diese verschwinden in der Regel ohne Behandlung nach wenigen Monaten wieder.
Im Bauch
Wenn Beschwerden und Schmerzen im Bauch auftreten, kann dies ebenfalls mehrere Ursachen haben. Diese können dabei sowohl harmlos als auch ernsthaft sein.
Reizdarm-Syndrom
Bei einem Reizdarm-Syndrom leiden die Betroffenen unter mehrfachen Muskelkontraktionen, was zu einer gestörten Verdauung sorgt. Dabei werden oft Bauchkrämpfe wahrgenommen. Diese halten sich meist nur bis zum nächsten Stuhlgang, können jedoch über die nächsten Tage vermehrt auftreten.
Magen-Darm-Infekte
Eine weiterer Ursache für Bauchschmerzen sind Infekte im Magen-Darm-Bereich. Es kann sich dabei um kleinere Entzündungen oder um eine Magen-Darm-Grippe handeln. Auch ein Magengeschwür sorgt für Schmerzen.
Erkrankte Organe
Oft ist die Ursache von Bauchschmerzen eine Erkrankung eines oder mehrerer Organe. Dabei kann die Lokation des Schmerzes bereits meist Aufschluss über die Ursache geben.
Im Folgenden sind einmal mögliche Organ-Erkrankungen aufgeführt, die zu Bauchbeschwerden führen können:
- Blinddarmentzündung
- Bauchspeicheldrüsenentzündung
- Bauchfellentzündung
- Gallensteine/Nierensteine/Blasensteine
- Leberentzündung
- Zwerchfellbruch
- Darmeinstülpung
- Darmverschluss
- Darmdurchbruch
- Darmkrebs
- Blasenentzündung
- Eierstockentzündung
- Gebärmutterentzündung
- Nierenbeckenentzündung
- Herzinfarkt
Daneben können Bauchschmerzen auch Sekundärbeschwerden aufgrund anderer Krankheiten oder kurzzeitiger Beeinträchtigungen sein.

Es gibt zahlreiche Beschwerden, die den Bauch betreffen
Weitere Erkrankungen im Bauchbereich
- fettreiche Ernährung
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Verstopfung
- Sodbrennen
- Menstruationsstörungen (bei Frauen)
- Durchblutungsstörungen des Darms
- Mumps; Masern; Scharlach (bei Kindern)
Im Rücken
Bei Rückenschmerzen ist die Ursache häufig unklar, da sie auch vermehrt als Sekundärerkrankung auftreten. So kann bereits eine geringe Fehlstellung des Kiefers aufgrund verbundener Nerven, zu Rückenschmerzen führen.
Verspannung
Ein häufiger Grund für Schmerzen an der Rückenmuskulatur sind Verspannungen. Diese wiederum können verschiedene Ursachen haben. So kann die Muskulatur aufgrund von Bewegungsmangel beispielsweise zu schwach sein.
In diesem Zusammenhang auftretende Fehlbelastungen oder zu starke Belastungen überfordern die Muskulatur, was zu Schmerzen bei den Betroffenen führt. Daneben können Verspannungen auch aufgrund einer Fehlhaltung beispielsweise beim Sitzen oder Liegen, auftreten. Besonders übergewichtige und ältere Menschen leiden aus diesen Gründen oft unter Rückenschmerzen.
Verspannungen im Bereich der Rückenmuskulatur sind zwar kein Ernstfall, können jedoch zu starken und anhaltenden Schmerzen führen, unter denen die Betroffenen stark leiden. Es sollte demnach schnell die Ursache geklärt werden, bevor die Schmerzen chronisch werden. Hilfreich, um zukünftigen Verspannungen vorzubeugen, ist ein regelmäßiges Training, um die Muskulatur zu stärken.
Entzündung und Reizungen der Nerven
Ein weiterer Grund für Rückenschmerzen sind oft Entzündungen und Reizungen im Bereich der Nerven. Auch eine Einengung führt zu Schmerzen. Weitere Möglichkeiten sind oft auch ein Bandscheibenvorfall oder ein Tumor, der beispielsweise auf einen Nerv im Rücken drückt. Erkrankungen dieser Art sollten schnellstmöglich operativ behandelt werden, damit sich eine Besserung einstellt.
Im Becken
Das Becken kann ebenfalls von teils starken Schmerzen mit unterschiedlichen Ursachen betroffen sein. Neben einfachen Entzündungen der Muskeln und Gelenke kann auch eine Schiefstellung der Hüfte das Problem sein. Dies ist beispielsweise dann gegeben, wenn ein Bein minimal länger als das andere ist. Bereits Einlagen in Schuhen können hier für eine Besserung sorgen.
Wenn die Schmerzen am Becken als Sekundärschmerzen auftreten, können Organe oft der Hauptgrund sein. Besonders die Blase und die Geschlechtsorgane sorgen oft für Beeinträchtigungen. Hierbei sind neben Behebung der Ursache und zusätzliche Schmerzmittel sehr wirkungsvoll. Bei anhaltenden starken Schmerzen kann es sich auch um eine Blinddarmentzündung handeln. Dabei strahlen die Schmerzen an nahe gelegene Nerven und Muskeln aus und sorgen dort für Schmerzen.
Typische Erkrankungen

Zu den häufigen Rumpf-Erkrankungen zählt z. B. die Blinddarmentzündung
Typische und häufige Erkrankungen des Rumpfs im Überblick:
- Muskeldystrophien
- Gürtelrose
- Morbus Bechterew
- Tietze-Syndrom
- Blinddarmentzündung
- Gallensteine/Nierensteine
- Leberentzündung
- Zwerchfellbruch
- Darmkrebs
- Blasenentzündung
Häufige Fragen & Antworten
Hier finden Sie Antworten au f häufig gestellte Fragen zum Rumpf.
Können Beschwerden eines Abschnitts des Rumpfes Auswirkungen auf die anderen Abschnitte haben?
Ja durchaus. Da im Rumpf alle Abschnitte eng beieinanderliegen und zudem durch Nerven, Muskeln und Knochen bzw. Knorpel verbunden sind, ist es nicht ungewöhnlich, dass Schmerzen ausstrahlen. So können Beschwerden in der Bauchregion auch zu Schmerzen im Brustkorb führen.
Das Zwerchfell beispielsweise erstreckt sich auf beide Teile und kann dadurch auch zu Schmerzen in verschiedenen Regionen führen. Besonders Muskel- und Knochenschmerzen tauchen in den meisten Fällen großflächig auf. Der Nachteil dabei ist, dass die Ursache der Schmerzen oft nicht geklärt werden kann.
Kann man die Rumpfmuskulatur zu Hause allein trainieren?
Ja. Sowohl die Rumpfmuskulatur als auch die Muskeln in den einzelnen Bereichen des Rumpfes können mit dem richtigen Training gestärkt werden. Um die besten Erfolge zu erzielen, sollten Sie dabei jeweils gezielte Übungen für Bauch, Rücken, Brustkorb und Becken ausüben. Das Skelett des Rumpfes selbst, sprich Wirbelsäule und Rippen werden dadurch gestärkt und besser geschützt.
Kann man sich den Rumpf brechen?
Jein. Da der Rumpf selbst kein eigenständiger Körperteil, sondern ein Überbegriff mehrerer Körperregionen ist, kann der ,,Rumpf‘ nicht brechen. Möglich ist jedoch, dass Wirbel und Knochen im Bereich des Rumpfes brechen. Auch ein Zwerchfellbruch ist möglich. Brüche dieser Art sind meist komplizierter als Brüche von Gliedern und erfordern demnach eine andere Art der Behandlung.