
Meerrettich – Amanda Slater from Coventry, West Midlands, UK, Hren (Horseradish) (25955939202), CC BY-SA 2.0
Der Meerrettich oder Kren ist dank seiner Schärfe nicht nur als Gewürz und Gemüse beliebt, er kann nachgewiesenermaßen auch bei vielen Krankheiten wie Blasenentzündungen, Erkältungen oder Muskelschmerzen helfen und als natürliches Antibiotikum eingesetzt werden.
Die Anwendung kann dabei sowohl innerlich als auch äußerlich erfolgen, beispielsweise als Elixier, Saft, Tablette oder Umschlag. Die Wurzel ist außerdem reich an Antioxidantien und enthält viele Vitamine, vor allem Vitamin C.
Meerrettich (Kren)
Table of Contents
Meerrettich als Heilpflanze
Meerrettich (Armoracia rusticana)
Der Meerrettich, in Süddeutschland und der Schweiz auch als Kren bekannt, ist eine Pflanze aus der Familie der Kreuzblütler, welche seit der Antike als Gewürz, Gemüse und Heilkraut verwendet wird.
Genutzt wird dabei die scharf schmeckende Wurzel der Pflanze. Diese enthält Senföle, welche bereits seit Jahrzehnten erfolgreich gegen Harnwegsinfektionen, Nasennebenhöhlenentzündungen und Erkältungskrankheiten eingesetzt werden.

Meerrettich – Christian Fischer, ArmoraciaRusticana, CC BY-SA 3.0
Der Kren kann dabei sowohl innerlich als auch äußerlich angewandt werden. Äußerlich fördert er die Durchblutung und kann zum Beispiel bei leichten Muskelschmerzen helfen. Als Beilage zum Essen regen die enthaltenen Scharfstoffe außerdem die Verdauung und den Stoffwechsel an.
Meerrettich wird auch häufig mit anderen Heilpflanzen kombiniert, welche sich in ihren Wirkungen gut ergänzen. So gibt es beispielsweise Kombinationspräparate mit Kapuzinerkresse, die gegen besonders viele Krankheitserreger wirksam sind.
Der Verein NHV Theophrastus kürte den Meerrettich aufgrund seines großen, jedoch kaum erschöpften medizinischen Potentials zur Heilpflanze des Jahres 2021. Die Wurzel zeigte in Studien u. a. antivirale, antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften und könnte sogar dabei helfen, die Entwicklung von Antibiotika-Resistenzen einzudämmen.
Die Meerrettichwurzel ist darüber hinaus sehr nährstoffreich und enthält unter anderem einen hohen Gehalt am immunstärkenden Vitamin C. Aus diesem Grund wurde sie früher z. B. auch gerne von Seefahrern gegen Skorbut eingesetzt.
Namensherkunft
Die Etymologie des Meerrettichs
Die Herkunft des Namens (Etymologie) ist noch ungeklärt. Möglicherweise bedeutet der Name „der über das Meer zu uns gekommene Rettich“ wie es z. B. auch beim „Meerschweinchen“ der Fall ist. Außerdem wächst der Kren auch an Küsten am Meer, was ebenfalls namensgebend sein könnte.
Allerdings könnte das „Meer“ auch vom alt-hochdeutschem „mêr“ abgeleitet worden sein, was „groß/mehr“ bedeutet. So sollte der „große Rettich“ möglicherweise vom bereits länger bekannten und kleineren Rettich abgegrenzt werden.
Eine andere Theorie besagt, dass das „Meer“ von „Mähre“, also Pferd, abgeleitet wurde. Dies passt auch zur englischen Bezeichnung „Horseradish“ (Pferde-Rettich). Auch andere Pflanzennamen enthalten im Englischen das Wort „Horse“ bzw. „Pferd“, welches hierbei ebenfalls für „groß“ oder „stark“ steht.
Verwendung & Nutzen
Wofür verwendet man Meerrettich?
Die Wurzel des Meerrettichs wird frisch oder getrocknet als Beilage oder zum Würzen von Speisen verwendet, beispielsweise für Salate, Fleisch oder Saucen. Sie wird typischerweise mit Essig kombiniert, passt aber auch hervorragend zu Frischkäse, Quark oder Sahne.

Tigerente, Waldviertler Wurst 20100424, CC BY-SA 4.0
Außerdem besteht handelsüblicher Wasabi in den meisten Fällen zum Großteil aus Meerrettich, auch wenn die scharfe Paste traditionell eigentlich aus der Wasabi-Pflanze (auch Japanischer Meerrettich) hergestellt wird.
Als pflanzliches Arzneimittel kommen unter anderem Meerrettich-Säfte oder -Elixiere (in Alkohol gelöste Auszüge) zum Einsatz. Darüber hinaus ist die Wurzel auch in Form von Pulver in Tabletten und Kapseln enthalten.
Des Weiteren wird auch das in der Pflanze enthaltene Enzym Meerrettichperoxidase (HRP) medizinisch verwendet. Es wird u. a. als sogenanntes „Marker-Enzym“ in der Biochemie genutzt, um beispielsweise Bindungen von Antikörpern nachzuweisen.
Als Pflanzenheilmittel ist der Meerrettich unter anderem in folgenden Darreichungsformen erhältlich:
- Saft (z. B. Schoenenberger®)
- Elixier (z. B. Kernosan®)
- Pulver; z. B. in Tabletten (bspw. Angocin®)
Meerrettich wird zu medizinischen Zwecken häufig auch mit anderen Heilpflanzen kombiniert. Bekannt ist unter anderem eine Kombination mit der Kapuzinerkresse, welche ebenfalls Senföle enthält.
Präparate mit Meerrettich und Kapuzinerkresse können zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungskrankheiten und Harnwegsinfekten genutzt werden. Durch die Kombination wird ein besonders breites Wirkspektrum gegenüber der Krankheitserreger erreicht.
In Erkältungsmitteln wird der Meerrettich unter anderem mit Heilkräutern wie Fenchel, Efeu, Spitzwegerich oder Anis kombiniert.
Ist Meerrettich im Glas auch gesund?
Die meisten wissenschaftlichen Studien zum Meerrettich beschäftigten sich mit den Senfölen oder nutzten pulverisierten Meerrettich in Tablettenform. Es liegen also nicht genügend Informationen vor, um die genaue Wirkung von eingelegtem Meerrettich einschätzen zu können.
Meerrettich aus dem Glas fördert wahrscheinlich ebenfalls die Verdauung, allerdings wird er vermutlich keine so starke antimikrobielle Wirkung besitzen wie die frische Wurzel oder die Senföl-Tabletten.
Anwendung & Wirkung
Für was ist Meerrettich gesund?
Die Meerrettich-Wurzel besitzt folgende Wirkungen:
- stark antibakteriell (gegen Bakterien)
- antiviral (gegen Viren)
- entzündungshemmend
- hyperämisierend (durchblutungsfördernd)
Studien legen darüber hinaus auch eine immunstimulierende, antioxidative, krampflösende und krebshemmende Wirkung nahe.
Wissenschaftlich anerkannte Anwendungsgebiete der Wurzel sind:
- Erkältungen und grippale Infekte – innerlich und äußerlich
- Harnwegsinfektionen wie z. B. Blaseninfektion (Infekten der ableitenden Harnwege) – innerlich
- Atemwegserkrankungen (Katarrhe der Luftwege) – innerlich und äußerlich
- Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) – innerlich und äußerlich
- leichte Muskelschmerzen – äußerlich
Die medizinisch bedeutsamen Wirkstoffe im Meerrettich sind vor allem die Senföle (Isothiocyanate). Diese können die Vermehrung von Bakterien, Viren und Pilzen hemmen bzw. in höheren Dosierungen auch teilweise abtöten.
Senföle werden bereits seit Jahrzehnten erfolgreich zur Behandlung von häufig wiederkehrenden und akuten Infektionen der Harnwege und Atemwege eingesetzt. Sie sind im Senf als stabile Form (Senfölglycoside oder Glucosinolate) enthalten, welche erst nach dem Aufschneiden oder Schlucken aktiviert wird.
Vorteilhaft bei den Senfölen im Meerrettich ist, dass diese nicht nur gegen Bakterien und Viren helfen, sondern gleichzeitig auch entzündungshemmend wirken und Bakterien vor der Anhaftung an Schleimhaut-Oberflächen abhalten (antiadhäsiv).
Wird der Meerrettich als Gemüse oder Gewürz verzehrt, können die enthaltenen Scharfstoffe (Senföle) aber auch den Stoffwechsel und die Verdauung anregen.
Da die Wirkstoffe bereits im oberen Teil des Darms (Dünndarm) resorbiert werden, beeinflussen sie die nützlichen Bakterien (Darmflora) in den tieferen Regionen des Darms nicht.
Die Sanföle werden über den Dünndarm in den Blutkreislauf aufgenommen und dann zur Lunge und den Harnwegen transportiert, wo sie schließlich ihre volle Wirkung entfalten. Aus diesem Grund ist Meerrettich vor allem bei Infektionen der Atem- und Harnwege wirksam, also beispielsweise bei Blasenentzündungen oder Grippe.
Da die Wurzel außerdem viel Vitamin C enthält, stärkt sie zusätzlich auch das Immunsystem. Hierzu kommen Antioxidantien, welche den Körper vor Freien Radikalen bzw. oxidativem Stress schützen.
Antibiotisch & Antibakteriell
Meerrettich als natürliches Mittel gegen Bakterien, Viren und Pilze
In Studien konnte nachgewiesen werden, dass der Meerrettich antiviral, entzündungshemmend und stark antibiotisch wirkt. Insbesondere Kombinationen von Meerrettich und Kapuzinerkresse besitzen eine Wirkung gegen zahlreiche Erreger und können somit u. a. als natürliches Antibiotikum genutzt werden.
Studien der Universität Freiburg konnten nachweisen, dass der Meerrettich und Kapuzinerkresse gegen 13 gängige Erreger von Harn- und Atemwegsinfekten wirken, unter anderem auch gegen multiresistente Problemkeime wie den Pseudomonas aeruginosa oder MRSA.
Aufgrund seiner antimikrobiellen Wirkung kann Meerrettich den zu häufigen Gebrauch von Antibiotika ersetzen und somit dabei helfen, Antibiotika-Resistenzen einzudämmen. Viele problematische Krankenhauskeime produzieren außerdem einen sogenannten Biofilm, welcher ihre Bekämpfung schwierig macht und so eine Resistenzbildung fördert.
Die Senföle können sowohl die Entwicklung als auch die Stoffwechsel-Aktivität dieser Biofilme hemmen und gleichzeitig auch die Erreger abtöten. Somit stellen sie eine vielversprechende Alternative zur Bekämpfung von multiresistenten Keimen dar.
In einer Studie an über 1.500 Patienten war ein Kombinationspräparat aus Meerrettich und Kapuzinerkresse bei der Behandlung von Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) und Bronchitis genau so wirksam wie die üblicherweise verwendeten Antibiotika.
Die Senföle im Meerrettich waren in Studien auch gegen das Darm-Bakterium E. Coli (Kolibakterien) wirksam, welches unter anderem Harnwegsinfektionen, Blutvergiftungen oder Blinddarmentzündungen auslösen kann und möglicherweise auch an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa beteiligt ist.
Die im Meerrettich enthaltenen Senföle (Isothiocyanate) sind u. a. gegen folgende Erreger wirksam:
- Influenzavirus
- Escherichia Coli (Kolibakterium)
- Helicobacter pylori
- Salmonellen
- Bacillus subtilis
- MRSA-Viren
- Pseudomonas aeruginosa
- Candida albicans (Soorpilz)
- Staphylococcus aureus
Weitere Einsatzgebiete
Ist Meerrettich gut zum Abnehmen?
Meerrettich enthält Ballaststoffe, fördert die Verdauung und kann möglicherweise auch gegen Adipositas (Fettleibigkeit) helfen. Es gibt ein paar Tierstudien, bei denen die Wurzel die Spaltung von Fetten stimulieren konnte.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie zu einem vermehrten Fettabbau führt. Vielmehr könnte sie möglicherweise bei zu hohen Blutfettwerten (z. B. zu hohes Cholesterin) hilfreich sein. Außerdem wirkt Kren appetitanregend, ein Nebeneffekt, welcher bei Diäten unerwünscht ist.
Ist Meerrettich gut für die Verdauung?

Horseradish29, Fresh Ground Horseradish, CC BY-SA 3.0
Die Scharfstoffe im Meerrettich regen die Produktion von Magensaft und Gallensäure an und fördern somit die Verdauung und auch den Appetit. Extrakte der Wurzel zeigten in Studien außerdem eine spasmolytische, also krampflösende Wirkung.
Gegen welche weiteren Krankheiten kann Meerrettich helfen?
Meerrettich ist Bestandteil zahlreicher, teils noch laufender Studien. Laborstudien und Tierversuche lassen auf viele weitere positive Wirkungen der Wurzel hoffen. Allerdings bedarf es hierzu noch weitere Forschung, da derzeit noch nicht klar ist, inwieweit sich die Ergebnisse auch auf den Menschen übertragen lassen.
Der Meerrettich enthält u. a. das Senföl Sinigrin. In Studien konnte gezeigt werden, dass der Stoff Entzündungen hemmen kann, indem er bestimmte Teile des Immunsystems verändert oder blockiert.
Die Senföle hemmen möglicherweise auch das Wachstum von Krebszellen und könnten somit ggf. vor Krebs schützen. In in-vitro-Studien waren die Wirkstoffe der Wurzel bspw. bei Lungen-, Dickdarm und Magenkrebs wirksam.
Darüber hinaus kann das im Kren enthaltene Enzym Peroxidase krebshemmende Stoffe aktivieren und verstärken und so bei Bauchspeicheldrüsenkrebs helfen.
Einnahme & Dosierung
Wie kann man Meerrettich essen und einnehmen?
Die Einnahme und Dosierung von Meerrettich variieren abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Grund für die Einnahme, dem verwendeten Präparat und dem Alter des Betroffenen.
Bei Erkältungskrankheiten kommen meist Elixiere oder Säfte zum Einsatz. In diesen sind neben Meerrettich auch andere Heilpflanzen enthalten, welche bei Erkältungen helfen, etwa Fenchel, Spitzwegerich oder Anis.
Zur Behandlung von Atemwegsentzündungen und Harnwegsinfekten kommen häufig Tabletten zum Einsatz, welche Meerrettich- und Kapuzinerkressen-Pulver enthalten. Nehmen Sie die Tabletten nach Packungsbeilage bzw. nach den Anweisungen Ihrer Ärzte ein.
Zur Förderung der Durchblutung bei leichten Muskelschmerzen können Wickel oder Umschläge genutzt werden oder Salben, welche maximal 2 Prozent Sanföle enthalten.
Innerliche Anwendung
Innerliche Anwendung bei Atemwegsbeschwerden und Harnwegsinfekten wie Blasenentzündungen
- Meerrettich ist bei genannten Anwendungsgebieten als Fertigarzneimittel mit Kapuzinerkresse in Tabletten-Form erhältlich.
- Die Tabletten enthalten 80 mg Meerrettichwurzel-Pulver und 200 mg Kapuzinerkressekraut-Pulver.
- Abhängig vom Anwendungsgebiet sowie dem Alter und Gewicht des Betroffenen werden üblicherweise 3 bis 5 Mal am Tag 2 bis 5 Tabletten unzerkaut und mit reichlich Flüssigkeit eingenommen.
- Die Einnahme sollte nach dem Essen erfolgen, um einem Aufstoßen vorzubeugen.
- Sie sollten während der Anwendung auf Alkohol verzichten.
- Alternativ können Sie bei genannten Anwendungen auch einfach die frische Wurzel nutzen:
- Bei Erkältungen können Sie sich weiterhin selbst einen Meerrettich-Hustensaft herstellen.
- Hierfür wird ein Stück der Wurzel zunächst grob geraspelt und dann mit der doppelten Menge an Honig vermischt.
- Das Gemisch über Nacht ziehen lassen und anschließend durch ein feines Sieb gießen.
- Sie können bei Bedarf 3 Mal am Tag ½ TL des Hustensafts einnehmen (maximal 7 Tage lang).
- Bei Erkältungsbeschwerden helfen weiterhin Meerrettich-Elixiere
- Die Elixiere enthalten Alkohol und eignen sich daher u. a. nicht für Kinder und Frauen in der Schwangerschaft.
- In den Elixieren sind neben Meerrettich meist auch andere Heilpflanzen in unterschiedlichen Dosierungen enthalten. Daher variieren auch die Einnahme- und Dosierempfehlungen je nach Präparat. Üblich ist bspw. eine Dosis von 15 ml drei bis vier Mal täglich.
Äußerliche Anwendung
Äußerliche Anwendung bei Schmerzen (z. B. leichte Muskelschmerzen) oder Erkältungen
- Meerrettich-Umschläge oder -Wickel sind ein beliebtes und wirksames Hausmittel gegen Schmerzen:
- Breiten Sie frisch geriebenen Meerrettich auf ein Leinentuch und decken sie es anschließend ab
- Legen Sie den Umschlag auf die Schmerzende Stelle oder bei Atembeschwerden auf die Brust
- Lassen Sie die Wickel maximal 5 bis 10 Minuten einwirken.
- Vermeiden Sie außerdem einen Hautkontakt, da dieser zu Hautrötungen führen kann.
- Bei Muskelschmerzen können alternativ auf Salben verwendet werden, welche 2 bis 3 Mal täglich auf die schmerzende Stelle aufgetragen werden.
Inhaltsstoffe & Wirkstoffe
Welche Nährstoffe und Wirkstoffe sind im Meerrettich enthalten?

Senföl und -samen
Biswarup Ganguly, Mustard Oil & Seeds – Kolkata 2003-10-31 00537, CC BY 3.0
Meerrettich enthält Senföle in ihrer inaktiven und stabilen Form – dem sogenannten Sinigrin oder Senfölglycosid. Sobald die Wurzel verletzt, also bspw. aufgeschnitten oder zerkaut wird, kommt es zu einer Reaktion der zuvor getrennten Substanzen.
Genauer gesagt wirkt das Enzym Myrosinase auf das Sinigrin, welches eine Vorstufe vom Senföl ist. Auf diese Weise entsteht die aktive Form des Senföls (Isothiocyanat). Die Senföle werden, nun in ihrer aktiven Form, bereits im Magen freigesetzt. Diese aktiven Scharfstoffe besitzen die eigentlich antimikrobielle Wirkung.
Meerrettich enthält folgende Wirkstoffe:
- Isothiocyanate (ITC) bzw. Senföl
- Phenolcarbonsäuren
- Cumarine
- Flavonoide (Flavon, Quercetin)
- Asparagin
- Glutamin
- Arginin
- organisch fixierten Schwefel
- Meerrettich-Peroxidase (Enzym)
Die getrocknete Wurzel des Meerrettichs enthält in etwa 1,4% ätherisches Öl, welches sich wiederum aus bis zu 90% Allylsenföl (Allylisothiocyanat) und bis zu 15% 2-Phenylethylsenföl zusammensetzt.
Das Allylsenföl wirkt besonders gegen gramnegative Bakterien, während das 2-Phenylethylsenföl gegen zahlreiche grampositive Bakterien helfen kann.
Meerrettich außerdem folgende Nährstoffe:
100 Gramm der frischen Wurzel enthalten 177,9 mg Vitamin C. Zum Vergleich: in Zitronen sind nur etwa 50 mg des Vitamins pro 100 g enthalten. Der durchschnittliche Tagesbedarf an Vitamin C liegt indes bei etwa 90 bis 110 mg (Erwachsene).
Die mittlere Tagesdosis von Meerrettich liegt bei 20 Gramm der frischen Wurzel. Dies deckt in etwa 1/3 des Tagesbedarfs an Vitamin C.
Risiken & Nebenwirkungen
Hat Meerrettich Nebenwirkungen?
Meerrettich kann, vor allem bei einer hohen Dosierung bzw. Überdosierung zu Magen–Darm-Beschwerden führen. Wird die empfohlene Tagesdosis von 20 Gramm der Wurzel eingehalten, ist dies jedoch nur sehr selten der Fall.
Bei Kombinationspräparaten mit Kapuzinerkresse sind außerdem folgende Nebenwirkungen möglich:
- Übelkeit
- Durchfall
- Sodbrennen
- Blähungen
- Druckgefühl im Oberbauch
- Allergische Reaktionen und Allergien
Gegenanzeigen (Kontraindikationen)
In folgenden Fällen wird vor der Einnahme von Meerrettich abgeraten:
- Allergie oder Überempfindlichkeit gegenüber Meerrettich oder andere in den Präparaten enthaltene Stoffe
- Säuglinge, Babys und Kleinkinder unter 4 Jahren
- Schwangerschaft
- Stillzeit
- Nierenerkrankungen und akute Nierenentzündungen
- Magen- oder Darmgeschwüre
Außerdem eignen sich Elixiere aufgrund des enthaltenen Alkohols nicht für Babys und Kinder sowie für schwangere Frauen und Alkoholiker.
Wechselwirkungen (Interaktionen)
Zur Zeit liegen noch keine Informationen über Wechselwirkungen von Meerrettich mit anderen Medikamenten vor. Theoretisch sind Interaktionen jedoch denkbar. Nehmen Sie Medikamente ein, sollten Sie sich vor der Einnahme von Meerrettich ärztlichen Rat einholen.
Dies gilt insbesondere, wenn Sie Gerinnungshemmer wie Vitamin-K-Antagonisten einnehmen. In-vitro-Studien legten Wechselwirkungen mit Arzneimitteln nahe, welche über die Cytochrome P450 2C9 (Leberenzyme) abgebaut werden.
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