Durchfall – Diarrhö / Diarrhoe
Ein Symptom oder ein Kennzeichen für eine Erkrankung, das unter Umständen extrem belastend und unangenehm sein kann, ist der Durchfall.
Unter einem Durchfall können alle Personengruppen, ausgehend vom Säugling und Kleinkind bis hin zum Senioren leiden.
Nicht in jedem Fall ist ein Durchfall derart spezifisch, dass eindeutige Rückschlüsse auf eine bestimmte Erkrankung gezogen werden können.
In folgendem Ratgeber klären wir Sie ausführlich zu allen wichtigen Informationen wie häufige Begleitsymptome, Ursachen und Behandlungsmethoden von Durchfall (Diarrhö) auf.
Table of Contents
Definition von Diarrhö
Inhaltsverzeichnis
In der Medizin ist das Symptom Durchfall auch als Diarrhö oder Diarrhoe bekannt. Diarrhoe ist aus zwei Wortteilen zusammengesetzt: aus „dia“ also „durch“ und „rhoe“ also „fließen“. Im Gegensatz zum normalen Stuhlgang ist der Durchfall durch eine flüssige Konsistenz charakterisiert. Deshalb ist ebenfalls die Bezeichnung flüssiger oder stark breiiger Stuhl richtig.
Die Diarrhoe unterscheidet sich aber nicht nur in Hinsicht auf ihre Qualität, sondern ebenso in Bezug auf ihre Quantität von gesundem Stuhlgang. Normalerweise findet Stuhlgang bei einem gesunden Menschen etwa zwei bis dreimal täglich statt. Das hängt von der Menge der aufgenommenen Nahrung ab.
Eine Diarrhoe wird in mehrere Erscheinungsformen unterteilt. Die Basis dafür sind sowohl die Dauer als auch der sogenannte Pathomechanismus. Unter Pathomechanismus verstehen die Mediziner die Pathogenese einer Erkrankung. Fragestellungen, wie eine Krankheit entsteht und wie sie sich entwickelt, sind in diesem Fachgebiet vordergründig. Inbegriffen ist gleichfalls der Verlauf einer Krankheit.
Typisch für die unterschiedlichsten Erkrankungen sind Durchfallarten wie:
→ osmotischer Durchfall
Diese Diarrhoe entsteht durch den Entzug von Wasser durch die Darmwand in den Darm hinein.
→ sekretorischer Durchfall
Wasser oder Elektrolyte plus Wasser werden von der Schleimhaut des Darms in den Darm hinein abgegeben.
→ exsudativer Durchfall
Im Stuhl sind Blut und Schleim enthalten.
→ Steatorrhoe oder Fettstuhl
Beim Fehlen von Gallensäuren im Darm kann Fett nicht ausreichend gespalten werden, sodass dieses im Kot ausgeschieden wird.
→ hypermotiler Durchfall
Der Stuhl gelangt zu schnell durch den Darm, sodass durch die Darmschleimhaut zu wenig Flüssigkeit entzogen werden kann. Dadurch kann der Stuhl nicht eingedickt werden.
Krankheitsbedingt
Darüber hinaus verursachen einzelne Krankheiten akut auftretenden oder chronischen Durchfall. Ein akuter Durchfall tritt in der Regel plötzlich und schnell auf, wohingegen ein chronisches Symptom durch eine langsame Entwicklung charakterisiert ist. Derartige Krankheitsanzeichen manifestieren sich meist über mehr als einen Monat. Nicht selten können lang anhaltende Symptome von plötzlich in Erscheinung tretenden Schüben durchsetzt sein.
Formen & Arten
Worin unterscheiden sich die einzelnen Formen von Durchfall?
Durchfall ist immer unangenehm. Er schränkt nicht nur stark das Wohlempfinden ein, sondern er schwächt auch den Körper und bringt den Energie- und Flüssigkeitshaushalt enorm durcheinander.
Diarrhö (Durchfall) wird häufig fälschlicherweise als Krankheit bezeichnet. Durchfall ist aber medizinisch gesehen ein Symptom für Verdauungsstörungen und andere Erkrankungen. Diarrhö zeigt an, dass im Körper etwas nicht stimmt. Meist tritt der Durchfall als Schutzmaßnahme des Körpers ohne bemerkenswerte Vorzeichen auf. Es wird zwischen der akuten und der chronischen Diarrhö unterschieden.
Während eine akute Diarrhö mit toxischen oder infektiösen Ursachen maximal bis zu drei Wochen dauern kann, werden Durchfälle, die über einen noch längeren Zeitraum andauern, als chronische Diarrhöen beschrieben. Ursachen für chronischen Durchfall sind unter anderem chronische Darmerkrankungen, Nahrungsmittelintoleranz, aber auch Tumore und andere Erkrankungen.
Durchfall lässt sich am einfachsten an der Stuhlbeschaffenheit erkennen. Stuhlbeschaffenheit und Stuhlfrequenz sind bei jedem Menschen jeden Alters sehr unterschiedlich. Während die einen regelmäßigen Stuhlgang haben, kämpfen andere mit Verstopfung und unregelmäßigem Stuhlgang.
Bei Babys ist die Variationsbreite für Stuhlgang von mehrmals täglich bis hin zu „alle paar Tage einmal“ besonders groß. Die wichtigste Voraussetzung für das Symptom Durchfall ist der mehrmalige Toilettengang, mindestens jedoch dreimal am Tag und Stuhl mit verminderter Konsistenz.
Stuhl-Beschaffenheit
An der Beschaffenheit des Stuhls lässt sich erkennen, wo genau im Darm die Ursachen für die Diarrhö liegen.
Die Ursache am Stuhl erkennen:
- Ist der Stuhl wässrig, voluminös oder schaumig und weißt eventuell noch unverdaute Nahrungsreste auf, dann lässt dies auf Probleme im Dünndarm schließen.
- Das Problem für Diarrhö liegt im Dick- oder Enddarm, wenn sich der Stuhl mit deutlich vermehrtem Stuhldrang in kleinen Mengen zeigt, der möglicherweise mit Schleim- oder Blutauflagen behaftet ist. Mediziner unterscheiden zwischen fünf verschiedenen Arten von Diarrhö.
- Die osmotische Diarrhö wird ausgelöst, wenn der Körper Medikamente, Nahrungsbestandteile oder andere, physikalisch wirksame Stoffe nicht aufnehmen kann, denn dann fließt Flüssigkeit in entgegengesetzter Richtung in das Innere des Darms und es kommt zu dünnem bis wässrigen Durchfall.
- Bei der exsudativen Diarrhö verursachen verschiedene Bakterienarten oder Parasiten eine Entzündung der empfindlichen Darmschleimhaut.
- Die hypermotile Diarrhö unterscheidet sich von den anderen Diarrhöen durch eine starke Zunahme der Bewegungen der Darmmuskulatur. Der Darm kann dem Speisebrei durch die kürzere Verweildauer nicht ausreichend Flüssigkeit entziehen, was dann zu dünnem Stuhl führt.
- Eine ekretorische Diarrhö tritt überwiegend bei Nahrungsmittelvergiftungen und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen auf, wenn die Darmschleimhaut vermehrt Wasser in das Darminnere abgibt.
- Als besondere Form der Diarrhö gilt der Fettstuhl, zu dem es kommt, wenn nicht ausreichend Gallensäure im Dünndarm abgegeben wird.
Ursachen & Auslöser
Welche Ursachen führen zu Durchfall?
Der besseren Übersichtlichkeit halber werden die Auslöser für das Symptom Durchfall im mehrere Untergruppen eingeteilt. Dabei wird zunächst von einer Klassifizierung nach Auslösern für akuten und nach Ursachen für chronischen Durchfall ausgegangen.
Darüber hinaus können sowohl psychische als auch physische oder funktionelle Auffälligkeiten der Anlass für eine Diarrhö sein.
Akuter Durchfall
- Gifte von Bakterien in Lebensmitteln
- Darmgrippe beziehungsweise eine Entzündung der Darmschleimhaut durch Viren oder Bakterien
- Infektionen mit bakteriellen Erregern wie Kolibakterien
- Nebenwirkung von Medikamenten wie Abführmittel, Antidepressiva oder Antibiotika
- Gluten-, Laktose- oder Histaminunverträglichkeit
Chronischer Durchfall
Als charakteristische Auslöser für chronische Durchfälle kommen in Betracht:
- chronische Magenschleimhautentzündung
- gestörter Hormonhaushalt
- Reizdarm
- chronische Entzündung des Dickdarms
- Darmparasiten wie Lamblien, Amöben und Bakterien
- Fehlen von Enzymen für die Aufspaltung von Nahrungsbestandteilen
- Tumoren oder Krebs der Darmwand oder des Lymphsystem
Lebensmittel
Durchfall ist immer ein sehr ernst zu nehmendes Symptom, das sich durch seine Ursachen und den sich daraus ergebenen Folgen jedoch deutlich voneinander unterscheidet.
Am häufigsten tritt Diarrhö bei allen Altersgruppen als akute Diarrhö durch Nahrungsunverträglichkeit und durch Infektionen auf. Bei der Nahrungsmittelunverträglichkeit handelt es sich um eine Durchfallerkrankung, die als Lebensmittelvergiftung durch Bakterien hervorgerufen wird. Die in verdorbenen Lebensmitteln befindlichen Bakterien vermehren sich sehr schnell und können dabei Giftstoffe bilden, die wiederum zum Durchfall führen können.
Bakterien
Zu den am häufigsten auftretenden Bakterien gehören Staphylococcus aureus und der Bacillus cereus, deren schnelle Vermehrung durch ungenügende oder nicht ausreichende Hygiene noch zusätzlich begünstigt wird.
Laktoseintoleranz
Eine weitere Ursache für Durchfall ist Laktoseintoleranz. Allein in Deutschland sind über 15 Prozent der Bevölkerung von der Milchzuckerunverträglichkeit betroffen.
Die am häufigsten auftretenden Symptome sind Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall, weil das teilweise oder ganz fehlende Enzym Laktase den Milchzucker im Darm nicht zu den Einfachzuckern Calactose und Clucose gespalten werden kann. Da die Laktose dadurch durch Bakterien im Dickdarm gespalten wird, wodurch kurzzeitige Fettsäuren und die Gase Wasserstoff und Kohlendioxid entstehen, die wiederum das Wasser anziehen, wird der Durchfall ausgelöst.
Auch eine Lebensmittelunverträglichkeit mit der unangenehmen Folge von Durchfall nach dem Essen kann neben anderen Symptomen eine der Hauptursachen für Diarrhö sein.
Darmgrippe
Zu den häufigsten Ursachen für Diarrhö gehört ebenfalls die Darmgrippe. Die Darmschleimhaut wird von Bakterien oder Viren infiziert, die eine Entzündung auslösen und so den Darm sehr empfindlich und reizbar machen.
Medikamente
Medikamente
wie Antibiotika und Abführmittel können ebenfalls Auslöser für Diarrhö sein, wenn sie zu einem deutlich erhöhten Wasseraustritt in den Darm führen.
Reizdarm-Syndrom
Zu den chronischen Darmerkrankungen, die länger als zwei Wochen andauern und immer wieder auftreten können, gehört das Reizdarm-Syndrom. Durch psychischen Stress oder Reizstoffe können krampfartiger Durchfall und eine erhöhte Stuhlfrequenz entstehen. Der leicht empfindliche Reizdarm kann zu Beeinträchtigungen im Alltag führen.
Magenschleimhaut
Chronische Magenschleimhaut-Entzündung
Auch eine chronische Magenschleimhautentzündung ist sehr unangenehm, denn bestimmte Nahrungsbestandteile können nicht richtig verwertet werden und reizen den Darm, wie ein möglicher Überschuss an Magensäure, den Darm erheblich.
Weitere Ursachen
Eine weitere Ursache für Diarrhö kann Morbus Chron sein. Bei dieser Erkrankung kann der ganze Verdauungstrakt betroffen sein. Tumor– oder Krebserkrankungen in der Darmwand oder ausgehend von der Darmschleimhaut führen meist im fortgeschrittenen Stadium zu Diarrhö mit Blutbeimengungen.
Beide Erkrankungen können zudem auch Verstopfung oder lebensgefährlichem Darmverschluss führen.
Diagnose & Verlauf
Wie ist der Krankheitsverlauf von Diarrhö und wie wird das Symptom diagnostiziert?
Durchfälle sind im Normalfall harmlos und halten nur vorübergehend an. Je nachdem, welch Erkrankung der Auslöser ist, können Durchfälle teils so flüssig wie Wasser oder aber etwas breiig und mit Blut, Eiter oder Fettablagerungen versetzt sein.
Auch die Konsistenz und die Begleiterscheinungen können variieren. Mehr oder weniger üblich sind Übelkeit, Erbrechen und Unterbauchkrämpfe sowie ein „Grummeln“ im Darm beziehungsweise im Unterbauch. Im Gegensatz dazu können Durchfälle mit Austrocknung mit Schockzuständen und lebensbedrohlichen Situationen einher gehen.
Kommen die Patienten mit Diarrhö zum Arzt, dann warten verschiedene Diagnosevarianten auf sie. Diese basieren zunächst auf der Anamnese, die sich als Schilderung des Krankheitsverlaufs durch die Patienten darstellt.
Danach können die Mediziner:
- Untersuchungen des Blutes durchführen
- eine Stuhlprobe untersuchen lassen
- einen Ultraschall des Bauches oder ein Röntgen in Kombination mit einem Kontrastmittel vornehmen
- eine Laktose-Toleranztest ausführen
- einen Allergietest bestellen
- eine Koloskopie oder eine Spiegelung des Dünn- oder Dickdarms vornehmen
- eine bildgebende Untersuchung der Bauchspeicheldrüsen- und der Gallengänge einplanen
- Gewebeproben aus Lymphknoten, Dünn- und Dickdarm sowie aus der Bauchspeicheldrüse auswerten
Unter diesen Umständen ist eine optimale Differentialdiagnose möglich.
Häufigkeit & Daten
Welche Diagnosedaten für Diarrhoe gibt es und wie groß ist die Häufigkeit von Durchfall?
Das Symptom Durchfall spielt sowohl weltweit als auch in Deutschland nach wie vor eine große Rolle. Sonstige Infektionen durch bakterielle Keime führten dazu, dass laut statistischen Erhebungen 2011 knapp 48.500 behandlungsbedürftige Patienten an Durchfall litten.
Mit einer Anzahl von etwa 110.000 liegt die Erkrankungsrate durch eine Kolitis beziehungsweise eine nicht ansteckende Dickdarmentzündung oder eine Enteritis Magen-Darm-Entzündung im Mittelfeld.
Komplikationen
Welche Komplikationen treten bei Durchfall auf?
Durchfälle sind nicht selten mit hohen gesundheitlichen Risiken verbunden. Diese sind um so größter, desto schwächer der Organismus des Erkrankten ist.
Ausschlaggebend für die einzuplanenden Komplikationen ist vor allen Dingen das Immunsystem der betroffenen Patienten. Das kann beispielsweise bei Patienten nach einer Operation, bei Senioren, bei Babys und Kleinkindern sowie bei Menschen mit bereits vorliegenden schweren Grunderkrankungen geschwächt sein.
Aus diesem Grund müssen die Mediziner folgende Komplikationen einkalkulieren:
- körperliche Erschöpfung und Schwindel
- Exsikkose oder Austrocknung und Apathie oder Teilnahmslosigkeit
- Kreislaufkollaps oder Zusammenbruch des Herz-Kreislaufsystems
- Nierenversagen, Tod
Wann zum Arzt?
Wann sollte man bei Durchfall zum Arzt gehen?
Bei Erwachsenen ist eine Konsultation des Arztes bei Diarrhoe angebracht, wenn dieser Zustand länger als eine Woche anhält und chronisch wird.
Kommen zum Durchfall Bauchschmerzen, Krämpfe, Erbrechen, Fieber und Probleme mit dem Kreislauf hinzu, ist ein Facharzt der richtige Ansprechpartner. Beimengungen von Blut sind ebenfalls ein Grund, um zum Arzt zu gehen.
Ältere Personen, Babys und Kleinkinder können einen Durchfall nicht lange kompensieren. Deshalb sollten diese baldigst einem Arzt vorgestellt werden.
Unabdinglich ist ein Arztbesuch dann, wenn auf dem Stuhl blutige Absonderungen zu sehen sind. Diese können ein Hinweis auf eine Infektion des Darmes mit EHEC-Keimen sein. EHEC oder Escherichia coli Bakterien können eine lebensbedrohliche, ansteckende Darminfektion verursachen.
Des Weiterem bedarf der sogenannte Teerstuhl einer sofortigen Diagnose und Behandlung. Auch hierbei ist dem Stuhl Blut beigemengt, allerdings hat sich dieser durch den Magensaft schwarz gefärbt.
Reisende, die nach ihrer Rückkehr aus einem tropischen oder subtropischen Land Durchfall haben, sollten sich ebenfalls dringend einer ärztlichen Kontrolle unterziehen.
Ein Arzt sollte aufgesucht werden, bei:
- Babys, Kindern, Senioren und geschwächten Personen
- Sehr starker Durchfall
- Durchfall, der länger als eine Woche anhält
- Diarrhö mit Schleim, Blut oder Eiter
- Begleitsymptomen wie hohem Fieber, Gelenkschmerzen oder einem allgemeinen Krankheitsgefühl
- Anzeichen eines Wassermangels (Dehydration) wie z. B. trockener Mund, dunkler Urin oder Kreislaufprobleme
- Durchfall, der während oder nach einer Fernreise aufgetreten ist
- Wenn der Flüssigkeitsverlust nicht mehr über das Trinken von Wasser ausgeglichen werden kann (z. B. aufgrund von Übelkeit)
Behandlung & Therapie
Welche Behandlung ist gegen Durchfall sinnvoll?
Je nach Ursache des Durchfalls fällt auch die Behandlung unterschiedlich aus. In den meisten Fällen ist die Diarrhö harmlos und kann mithilfe von Schonkost und ausreichender Flüssigkeitszufuhr selbstständig geheilt werden. Bei oben genannten Zuständen oder Begleiterscheinungen sollte jedoch unverzüglich der Arzt konsultiert werden.
Ziel der Therapie ist in allen Fällen einerseits der Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolytmangels und andererseits die Bekämpfung der zugrundeliegenden Ursache.
Flüssigkeitshaushalt
Der Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolytenverlustes
Ein großes Problem bei Durchfall stellt der hohe Verlust von Flüssigkeit und Elektrolyten (Salzen) dar. Daher ist es bei Diarrhö äußerst wichtig, ausreichend zu trinken. Dafür eignen sich Wasser oder ungesüßte Kräutertees am besten. Während ein gesunder Mensch mindestens zwei Liter Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen sollte, sind bei Durchfall zumindest drei Liter täglich angebracht.
Der Mangel an Elektrolyten lässt sich zum Beispiel sehr gut über Salzstangen ausgleichen. Auch Schleimsuppen und Brühen eignen sich bei Durchfall optimal. Mehr Informationen zu geeigneten Getränken und Speisen sowie dessen Zubereitung finden Sie hier.
Ist der Mangel sehr stark, kann eine Elektrolytenlösung weiterhelfen. Falls nicht vom behandelnden Arzt selbst verabreicht, kann diese in der Apotheke gekauft werden. Es ist auch möglich die Lösung selbst herzustellen. Dafür werden auf einen halben Liter Wasser ein halber Teelöffel Salz und fünf Teelöffel Traubenzucker gegeben.
Medikamente
Es gibt auch Medikamente, die das Symptom an sich oder aber mögliche Ursachen bekämpfen. Bei Loperamid handelt es sich zum Beispiel um einen Arzneistoff, der den Durchfall sofort stoppt, indem er die Darmmuskeltätigkeit hemmt.
Allerdings handelt es sich hierbei um eine reine Symptombekämpfung, die sogar zu einer Verschlimmerung der Ursache führen kann. Durch die Wirkung können nämlich mögliche Krankheitserreger oder Gifte nicht mehr ausreichend ausgeschieden werden. Daher sollten solche Medikamente auch keinesfalls länger als zwei Tage lang eingenommen werden.
Liegt die Ursache in einer Veränderung der Darmflora, können Medikamente, welche Hefe enthalten, weiterhelfen. Hierbei wird das Wachstum von schädlichen Darmkeimen gehemmt, wodurch die natürliche Darmflora wieder aufgebaut werden kann.
Sogenannte Adsorbenzien wie Aktivkohle, Salziumoxid oder Kaolin wirken physikalisch. Indem sie gelöste Stoffe (z. B. Gifte) binden, bekämpfen sie die Ursache und somit auch das Symptom an sich.
Präparate, welche Gerbstoffe enthalten, dichten die Entzündungen der Darmschleimhaut ab, wodurch sich diese beruhigt. Gerbstoffe sind allerdings auch in schwarzem Tee und vielen anderen Pflanzen enthalten.
Wenn die Ursache bekanntermaßen durch Bakterien verursacht wurde, wird der behandelnde Arzt gegebenenfalls Antibiotika verabreichen. In den meisten Fällen ist die Anwendung von Antibiotika jedoch nicht nötig.
Patienten, die zusätzlich unter Bauchkrämpfen leiden, können Butylscopolamin verabreicht bekommen. Wenn nicht anders von Arzt angeordnet, sollte das Medikament keinesfalls länger als einige Tage eingenommen werden.
- Elektrolyt Lösungen
- Loperamid
- Medikamente mit Hefe
- Adsorbenzien wie Kohle Tabletten
- Medikamente mit Gerbstoffen
- Infusionen (in besonders schweren Fällen)
- Antibiotika (bei einem Bakterienbefall)
- Butylscopolamin bei Bauchkrämpfen
Therapie beim Arzt
Bei der Therapie des Durchfalls stehen den Ärzten verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:
- teilweise Medikamente wie krampflösende Arzneistoffe, Antibiotika, Wirkstoffe gegen Erbrechen und Übelkeit sowie gegen Fieber
- Flüssigkeitsinfusionen
- leichte Kost
Die Medikamente werden gegen die unangenehmen Begleitsymptome oder zur Behandlung spezieller Basiserkrankungen verabreicht.
Zur Behandlung von Allergien und Unverträglichkeiten ist in der Regel ein Meiden des Stoffs nötig. Weitere Informationen hierzu finden Sie im jeweiligen Ratgeber:
Vorbeugung
Welche Vorbeugung bzw. Prävention ist gegen Durchfall möglich?
Um präventiv gegen akute Diarrhö vorgehen zu können, ist es empfehlenswert:
- auf sorgfältige hygienische Maßnahmen vor allen Dingen nach der Benutzung der Toilette zu achten
- die Hände zu desinfizieren
- Lebensmittel kühl zu lagern
- Lebensmittel nicht zu lange aufbewahren
- auf Fernreisen die entsprechenden Sicherheitshinweise konsequent umsetzen
- tierische Nahrungsmittel gut durch zu garen
Bei chronischem Durchfall als Symptom für eine Vorerkrankung ist eine Vorbeugung nur schlecht realisierbar.
Alternative Medizin
Wie bereits erwähnt ist Durchfall in den meisten Fällen harmlos und bedarf keine Behandlung mit Medikamenten und Pillen. Stattdessen können bereits einfache Hausmittel gegen Durchfall helfen. Doch auch die Alternativmedizin kennt einige gute Tipps und Tricks, um den Durchfall schnell zu beheben.
Hausmittel
Welche Hausmittel können bei Durchfall helfen?
Gegen eine akute Diarrhö helfen bewährte Hausmittel, die ganz einfach anzuwenden sind:
- Kräutertees am besten ohne Zucker trinken
- geriebene Äpfel zu sich nehmen
- selbst zubereitete Möhrensuppe, Zwieback, eine zerdrückte Banane, Haferschleim und Magerjoghurt lindern Durchfall
- Schwarztee
- Cola
- Salzstangen
- Selbst gemachte Elektrolytlösungen
Wasser trinken bei Durchfall
Bei allen Durchfallerkrankungen kommt der Flüssigkeitshaushalt aus dem Gleichgewicht, denn Durchfall entzieht dem Körper viel Wasser. Deshalb ist es sehr wichtig, viel zu trinken. Empfehlenswert sind neben Wasser auch Kräutertees oder eine leichte Brühe, die dem Körper wieder die so wichtigen Mineralien zuführen.
Auf was verzichten?
Der Verzicht auf bestimmte Lebens- und Genussmittel lindert schnell die Beschwerden bei Durchfall. So reizen Saft, Obst, Gemüse, Milch, laktosehaltige Lebensmittel und scharfe Gewürze Magen und Darm nur zusätzlich und bringen keine schnelle Besserung des Gesundheitszustandes. Vermieden werden sollten auch fettige oder stark gewürzte Speisen sowie Hülsenfrüchte und Süßigkeiten.
Bananen und Äpfel helfen
Bananen und geriebene Äpfel dagegen enthalten den Wirkstoff Pektin, der Flüssigkeiten im Darmtrakt bindet und dadurch schneller eine Besserung hervorruft.
Was hilft bei Kindern?
Leiden Kinder unter Durchfall sind ebenfalls Teevariationen, auch mit etwas Honig angereichert, empfehlenswert. Leichte Kost, Bananen und geriebener Apfel sind wie die stopfend wirkende Schokolade zudem sehr wirksam gegen Durchfall und schmecken auch noch.
Elektrolytlösung selber herstellen
Die wertvollen Salze können dem Körper auch über eine selbst gemachte Elektrolytlösung zugeführt werden. Hierfür werden in 1 Liter stilles Mineralwasser oder abgekochtes und abgekühltes Leitungswasser 8 TL Traubenzucker und 1 TL Kochsalz gemischt. Über den Tag verteilt sollten 2 Liter von dem Gemisch getrunken werden. Die fertige Lösung kann 24 Stunden lang im Kühlschrank gelagert werden.
Diät & Ernährung
- Kräutertees am besten ohne Zucker trinken
- geriebene Äpfel zu sich nehmen
- selbst zubereitete Möhrensuppe, Zwieback, eine zerdrückte Banane, Haferschleim und Magerjoghurt lindern Durchfall
- Schwarztee
- Cola
- Salzstangen
Weitere Heilmittel
Ausführliche Informationen über bewährte Hausmittel, schnelle Hilfe und alternative Behandlungsmethoden finden Sie im Ratgeber Hausmittel gegen Durchfall.
FAQ – Fragen & Antworten
Was hilft bei lang anhaltendem Durchfall?
Die Ursache von Durchfall sollte immer von einem Arzt abgeklärt werden – vor allem, wenn dieser chronisch ist. Wenn nicht bekannt ist, was die Diarrhö ausgelöst hat, kann auch keine eindeutige Behandlung empfohlen werden. Generell kann jedoch eine gesunde, abwechslungs- und ballststoffreiche Kost hilfreich sein. Darüber hinaus können Kräutertees, Ruhe und oben genannte Hausmittel Linderung verschaffen.
Ich habe Durchfall aber gleich einen wichtigen Termin. Was kann schnell helfen?
Schnelle Hilfe bei Durchfall können vor allem Kohletabletten sowie Medikamente mit der Hefe Saccharomyces boulardii verschaffen.
Helfen Salzstangen und Cola bei Durchfall und wen ja, warum?
Salzstangen können zwar oft eine schnelle Linderung bei Durchfall verschaffen, allerdings ist es auch möglich, dass sie das Symptom verschlimmern. Die großen Mengen an Zucker bzw. Salz können den Magen-Darm-Trakt noch weiter reizen. Eine durchaus bessere Alternative sind sogenannte Rehydrationslösungen bzw. Elektrolytlösungen. Diese können entweder in de Apotheke gekauft oder wie oben beschrieben selbst hergestellt werden.