Hypoglykämie – Unterzuckerung
Inhaltsverzeichnis
- 1 Hypoglykämie – Unterzuckerung
- 2 Steckbrief: Hypoglykämie
- 3 Definition Unterzuckerung
- 4 Was ist eine Hypoglykämie?
- 5 Ursachen & Entstehung
- 6 Symptome & Anzeichen
- 7 Diagnose & Krankheitsverlauf
- 8 Häufigkeit & Diagnosedaten
- 9 Komplikationen & Folgen
- 10 Wann zum Arzt?
- 11 Behandlung & Therapie
- 12 Vorbeugung & Prävention
- 13 Prognose zur Heilung
- 14 Steuerung des Blutzuckers
- 15 Alternative Medizin
- 16 FAQ – Fragen & Antworten
Im Körper wird die Glukose im Blut gespeichert und dank verschiedenster Hormone stets auf der benötigten Konzentration gehalten. Diese Konzentration liegt im Normalfall bei circa 70 – 100 mg pro 100 ml Blut. Bei einer Unterzuckerung schaffen die Hormone es nicht mehr diesen Wert aufrecht zu erhalten.
Eine Hypoglykämie liegt dann bei einer Konzentration von weniger als 50 mg auf 100 ml Blut vor. Verschiedenste Beschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Situationen können die Folge sein. Im folgenden werden wir unter anderem klären was genau eine Hypoglykämie ist, welche Ursachen es gibt und wie sie behandelt werden kann.
Steckbrief: Hypoglykämie
- Name(n): Hypoglykämie; Unterzuckerung
- Art der Krankheit: Stoffwechselkrankheit
- Verbreitung: weltweit
- Erste Erwähnung der Krankheit: 1983
- Behandelbar: Ja
- Art des Auslösers: niedriger Blutzuckerspiegel
- Wieviele Erkrankte: nahezu jeder Diabetes-Patient; hohe Dunkelziffer
- Welchen Facharzt sollte man aufsuchen: Diabetologe
- ICD-10 Code(s): e16.2
Table of Contents
Definition Unterzuckerung
Der menschliche Organismus funktioniert wie ein kleines mobiles Kraftwerk. Wie ein Kraftwerk braucht auch er einen Brennstoff, um adäquat funktionieren zu können und Leistung zu bringen. Mögliche Brennstoffe sind hierbei Fette und Zucker. Diese geben dem Körper die nötige Energie, um Leistung zu bringen.
Der Zucker ist im Körper in Form von Glukose gespeichert und versorgt vor allem das Gehirn und die Muskulatur mit wichtiger Energie, um den Anforderungen des Alltags gewachsen zu sein.
Per Definition ist ein Zustand der Hypoglykämie gegeben, wenn ein Mensch einen Blutzuckerspiegel unter 50 mg pro 100 ml vorweist. Innerhalb der Unterzuckerung wird zwischen einer leichten und schweren Hypoglykämie unterschieden.
Liegt letztere vor, ist sofortiges Handeln durch eine andere Person erforderlich um den Zustand beheben zu können. Schließlich ereilen den Betroffenen Krampfanfälle, die es unmöglich machen, dass er selber zur Behandlung ansetzen kann.
Des weiteren wird zwischen symptomfreier und mit Beschwerden verbundener Unterzuckerung unterschieden. Liegen keine Symptome vor, ist erst bei weniger als 40 mg Zucker pro 100 ml Blut von einer Hypoglykämie zu Sprechen. Bei Beschwerden liegt eine Unterzuckerung bei einer Blutzuckerkonzentration von 40 – 50 mg pro 100 ml vor.
Diese Bestimmungen gelten allerdings lediglich für Nichtdiabetiker. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Diabetes-Patienten an erhöhte Werte ihres Blutzuckerspiegels gewöhnt sind und daraus folgend bereits bei Werten von 100 mg pro 100 ml Blut gewisse Beschwerden einer Unterzuckerung aufweisen können.
Demgegenüber stehen Patienten, deren Blutzucker extrem niedrig eingestellt ist oder die sogenannte diabetische Neuropathien aufweisen. Diese bemerken teilweise selbst bei einem Blutzuckerspiegel von 30 mg pro 100 ml noch keine Symptome.
Was ist eine Hypoglykämie?
Der menschliche Organismus und insbesondere die Zellen benötigen eine permanente Energiezufuhr in Form von Zucker (Glukose), um arbeiten zu können. Die Funktionsfähigkeit der entsprechenden Zellen wird beeinträchtigt, wenn diesen nicht eine angemessene Menge an Zucker zugeführt wird.
Kommt es zu diesem Fall, treten Symptome auf, die auf Kompensationsmechanismen des Körpers zurückzuführen sind. Schließlich versucht der Körper die zu geringe Menge an Zucker im Blut mithilfe von Notfallmaßnahmen auszugleichen, indem er den Blutzuckerspiegel steigert. Dies sorgt dafür, dass stoffwechselgesunde Menschen selbst in der Fastenzeit keine lebensbedrohliche Unterzuckerung zu befürchten haben. Dank der Notfallmaßnahmen des Körpers bekommen gesunde Menschen nahezu niemals eine Unterzuckerung.
Doch das bedeutet nicht, dass jeder Diabetes-Patient gleichermaßen gefährdet ist, eine akute Hypoglykämie zu entwickeln. Hierbei sind Personen, die an Typ-2-Diabetes erkrankt sind und keine Medikamente einnehmen, am wenigsten gefährdet. Diese behandeln ihren hohen Blutzuckerspiegel ohne Insulin und Tabletten.
Diabetes-Patienten des Typs 1 und 2, die ihren Blutzuckerspiegel mithilfe von Insulin und Medikamenten regulieren müssen, hingegen besitzen ein erhöhtes Risiko eine akute Hypoglykämie zu bekommen.
Ursachen & Entstehung
Es gibt sehr viele Ursachen, die zu einer Hypoglykämie führen könnten. Die meisten betroffenen Patienten sind allerdings Diabetiker. Neben Diabetes kommt vor allem eine hormonelle Störung, eine Stoffwechselstörung oder eine Erkrankung der Leber in Betracht.
- Diabeteserkrankung
- Hormonstörung
- Diät oder Fasten
- bestimmte Medikamente (z.B. Antibiotika, Beta-Blocker, …)
Bei Diabetes
Unterzuckerung bei Diabetespatienten
Wenn man sich einmal vor Augen führt, dass Patienten, die an einer Diabetes mellitus leiden in aller erster Linie einen problematisch erhöhten Blutzuckerspiegel aufweisen, erscheint es äußerst untypisch, dass diese eine Unterzuckerung als Problem ereilen kann.
Die Ursache ist häufig ein Fehler bei der Behandlung der Erkrankung. Die Erkrankten müssen die Aufnahme von Medikamenten oder Insulin an ihre Zuckeraufnahme anpassen. Hierbei können Dosierungsfehler auftreten, bei denen die Patienten sich zu viel Insulin spritzen. Die Folge ist ein zu starker Abbau des Blutzuckerspiegels, der in einer Hypoglykämie münden kann.
Dies kann nicht nur bei einer Überdosierung, sondern auch bei einer zeitlich falschen Einnahme geschehen. Außerdem sollte das Insulin stets nur in das Unterhautfettgewebe und auf keinen Fall in Muskelgewebe gespritzt werden. Die Folge wäre ein zu schnelles Eindringen in den Blutkreislauf.
Tabletten die Sulfonylharnstoffe (z.B. Glibenclamid) enthalten, können bei einer Überdosierung ähnliches bewirken.
Hormonbedingt
Unterzuckerung durch hormonelle Ursachen
Auch Menschen, die nicht an Diabetes leiden, kann eine Unterzuckerung ereilen. Beispielsweise kann eine Insuffizienz der Nebennierenrinde mit damit einhergehender Fehlproduktion von Adrenalin und Kortisol zu einer Unterzuckerung führen.
Diese beiden Hormone beugen eine solche Hypoglykämie normalerweise vor und sind dann nicht mehr vorhanden. Auch sogenannte Insulinome, die gutartige Tumore in der Bauchspeicheldrüse sind, können eine Unterzuckerung auslösen, da unkontrolliert Insulin produziert wird.
Fasten & Diät
Unterzuckerung durch Fasten und Diäten
Wer zu stark fastet oder eine Diät führt, kann schlimmstenfalls eine Unterzuckerung bekommen. Hierbei muss man als stoffwechselgesunder Mensch aber keine Angst bekommen, wenn einmal das Frühstück weggelassen wird. Unser Körper hat ausgeklügelte Mechanismen den Mangel auszugleichen. Doch auch diese können den Mangel an Glukose irgendwann nicht mehr ausgleichen. Es kommt zu einer Unterzuckerung.
Weitere Ursachen
Neben den oben genannten Ursachen die am häufigsten auftreten, gibt es noch einige mehr.
- schwere Lebererkrankung
- Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels
- zu hohe Zuckeraufnahme (reaktive Hypoglykämie)
- gestörte Aufnahme von Glukose
- chronischer Alkoholmissbrauch
Symptome & Anzeichen
Mögliche Symptome einer Hypoglykämie sind:
- starkes Schwitzen
- Herzrasen
- blasses Gesicht
- plötzlicher HeißHunger
- geweitete Pupillen
- Zittern des gesamten Körpers
- eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit
- starke Kopfschmerzen
- eingeschränkte Sprach- und Sehfähigkeiten
- plötzliche Aggressivität
- Störungen des Bewusstseins
- eingeschränkte Koordination
- plötzliche Krämpfe
Es gibt einige Anzeichen dafür, dass eine Unterzuckerung naht oder bereits vorliegt. Die Symptome folgen vor allem aus einer Notfallmaßnahme des Körpers. Dieser versucht den zu niedrigen Blutzuckerspiegel durch die Bildung von Insulin auszugleichen.
Hierbei können drei unterschiedliche Stadien vorliegen. Eine drohende Unterzuckerung, eine beginnende Unterzuckerung und eine fortgeschrittene Unterzuckerung.
Sollte der Blutzuckerspiegel noch weiter sinken, sind erste Beschwerden bei der Aktivität des Gehirns zu erkennen, die auf den Energiemangel zurückgeführt werden können. Hierbei können eine plötzliche Schwäche der Konzentrationsfähigkeit, starke Kopfschmerzen und Störungen des Sprach- und Sehapparates auftreten.
Wenn die Hypoglykämie bereits fortgeschritten ist, kann es zu erhöhter Aggressivität, Störungen des Bewusstseins und Verhaltens und Krampfanfällen kommen.
Sollte die Hypoglykäme nachts auftreten, wacht der Betroffene häufig auf. Hierbei ist er oftmals stark durchgeschwitzt, hat Kopfschmerzen und eventuell Bewusstseinsstörungen, die sich durch Alpträume äußern.
Diagnose & Krankheitsverlauf
Sollte der menschliche Organismus unterzuckern, bedeutet es für den kompletten Körper ein hohes Maß an Stress. Schließlich muss er all seine verborgenen Ressourcen aktivieren, um die Versorgung der wichtigsten Teile des zentralen Nervensystems zu gewährleisten.
Dies erreicht der Körper durch die Produktion der Stresshormone Adrenalin und Kortisol. Daraus folgt, dass im Verlauf einer akuten Unterzuckerung Stück für Stück typische Symptome wie Herzrasen, Blässe und Innere Unruhe auftreten. Diese werden im Abschnitt „Symptome & Anzeichen“ genauer benannt.
Der behandelnde Arzt wird die Unterzuckerung mithilfe des Nachweises der „Whipple Trias“ diagnostizieren. Diese liegen vor, wenn der Blutzuckerspiegel bei unter 45 mg pro 100 ml Blut liegt.
Da dieser niedrige Wert allerdings auch bei normal fastenden Menschen auftreten kann, müssen zusätzlich passende Symptome auftreten, die darauf zurückzuführen sind, dass der Körper mit aller Kraft versucht den Blutzuckerspiegel zu erhöhen.
Gibt der behandelnde Arzt bei Vorliegen der entsprechenden Symptome (siehe oben) Glukose und selbige verschwinden in folge dessen, diagnostiziert der Arzt eine Hypoglykämie.
Problematisch erweist sich häufig die sogenannte „pseudohypoglykämie“, die den Patienten die Beschwerden einer Unterzuckerung durchleben lässt ohne dass ein entsprechender Abfall des Blutzuckerspiegels vorliegt.
Hier muss fast immer eine Hungerphase von bis zu 72 Stunden angeordnet werden, um sicher zu Gehen, dass wirklich eine Unterzuckerung vorliegt. Hierbei werden parallel dazu regelmäßig der Insulin-, Proinsulin- und C-Peptid–Spiegel gemessen.
Häufigkeit & Diagnosedaten
Vor allem bei Diabetes-Patienten hat die Zahl der Unterzuckerungen rapide zugenommen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Behandlung durch Insulin immer stärker angewandt wird, um den Stoffwechsel stets auf einem konstant guten Level zu halten.
Vor allem, wenn die Patienten sich das Insulin selber spritzen, können Fehler entstehen. Sei es das Spritzen einer zu hohen Dosis, das Spritzen zu einem falschen Zeitpunkt oder das Spritzen in zu tiefe Schichten des Gewebes. Eine Hypoglykämie kann schlimmstenfalls die Folge sein.
Bei Nicht-Diabetes-Patienten hat die Zahl der Unterzuckerungen ebenfalls zugenommen. Dies liegt vor allem an den steigenden Zahlen extremer Diäten und Fastenkuren.
Vor allem letztere sollten stets unter Absprache und bestenfalls sogar unter stetiger Beobachtung eines Arztes durchgeführt werden. Schließlich ist es überaus anstrengend für den Organismus, da dieser ein Notfallprogramm startet, welches in einer Hypoglykämie münden kann.
Komplikationen & Folgen
Sollte der Patient so stark unterzuckert sein, dass der Blutzuckerspiegel ein extremes Minimum erreicht, sind Komplikationen möglich. Typische Komplikationen sind hierbei ein Zustand der Bewusstlosigkeit oder gar das Fallen in einen komatösen Zustand.
Vor allem während alltäglicher Vorgänge, die einem Menschen höchste Konzentration und Verantwortung abverlangen, kann dies nicht nur für den Betroffenen selbst, sondern auch für sein Umfeld Gefahr bedeuten. Als Beispiel wäre hierbei das Steuern eines Autos im Straßenverkehr zu nennen.
Studien haben ergeben, dass eine Unterzuckerung spätere Auswirkungen auf das Gehirn haben kann. Es sind Zusammenhänge zwischen vorangegangener Hypoglykämien und daraus resultierender Demenzerkrankungen herausgefunden worden.
Besonders gefährdete Personengruppen sind Menschen mit Herzerkrankungen und ältere Menschen. Dies liegt daran, dass die Ausschüttung der Stresshormone Cortisol und Adrenalin eine überaus große Anstrengung bedeutet. Durch die damit einhergehende Erhöhung von Pulsfrequenz und Blutdruck kann es zu Herzrhythmusstörungen oder gar einen Herzinfarkt kommen.
Wann zum Arzt?
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Fraglich ist, wann man im Rahmen einer Unterzuckerung einen Arzt aufsuchen sollte. Grundsätzlich gilt zunächst einmal, dass zwischen verschiedenen Personengruppen unterschieden werden muss.
Menschen, die einen gesunden Stoffwechsel haben, sollten bei Symptomen, die auf eine Unterzuckerung hindeuten, zunächst einmal ein Stück Traubenzucker oder gesüßten Tee konsumieren.
Sollten die Symptome bzw. Beschwerden davon nicht verschwinden, sollte ein Arzt konsultiert werden, da die Beschwerden aus anderen Gründen entstanden sein könnten, die abgeklärt werden müssen.
Risikogruppen wie ältere oder herzkranke Menschen hingegen, sollten umgehend einen Arzt aufsuchen, wenn die Beschwerden durch Einnahme von Zucker nicht gebessert werden. Schließlich können Konsequenzen wie ein Herzinfarkt die Folge sein.
Sollte der Patient an einer Diabetes leiden, ist stets ein Arzt zu konsultieren, wenn eine Unterzuckerung stattgefunden hat. Schließlich muss dann dafür gesorgt werden, dass die Gabe von Insulin und anderer Medikamente an den Patienten neu angepasst werden.
Sollte die Unterzuckerung also bereits so weit fortgeschritten sein, dass Bewusstseinsstörungen oder andere Symptome neuronaler Herkunft vorliegen, sollte umgehend ein Notarzt gerufen werden. Fahren Sie keinesfalls mit dem Auto!
Behandlung & Therapie
Bei einer möglichen Unterzuckerungen muss zunächst eine ausführliche Anamnese durchgeführt werden, um herauszufinden, ob der Patient zu gefährdeten Personengruppen gehört. Hierbei sind vor allem diabetes und Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems zu berücksichtigen.
Doch nicht nur die Erkrankungen, sondern auch die Einnahme bestimmter Medikamente oder von zu viel Alkohol ist für den behandelnden Arzt äußerst wichtig, um darauf abgestimmt eine Therapie festlegen zu können.
Unmittelbar nach der Anamnese ist eine schnelle Messung des Blutzuckerspiegels durchzuführen. Diese Messung ist dank modernster Geräte innerhalb weniger Minuten geschehen. Sollte sich aus dieser Messung ergeben, dass möglicherweise eine Unterzuckerung vorliegt, verabreicht der behandelnde Arzt zunächst einmal Glukose.
Sollten noch keine Verkrampfungen vorliegen und der Patient ansprechbar sein, kann dies in vereinfachter Form durch Verabreichen von Traubenzucker oder anderen süßen Getränken geschehen.
Sollte notfallbedingt gerade nichts dergleichen zur Hand sein, kann auch eine Süßigkeit oder ein Bonbon verabreicht werden. Dies dauert zwar länger bis es in den Blutzuckerspiegel gelang, doch das Ergebnis ist das gleiche.
Anders sieht es bei einer fortgeschrittenen, schweren Hypoglykämie aus. Liegen bereits Störungen des Bewusstseins oder Erbrechen bzw. Übelkeit vor, muss schneller gehandelt werden. Hier wird die Glukose in Form einer Infusion intravenös in den menschlichen Blutkreislauf geleitet. Dabei wird regelmäßig kontrolliert wie hoch der Blutzuckerwert des Patienten ist. Somit wird eine Überdosierung vermieden.
Neben Glukose, hilft auch das Verabreichen von Glukagon dabei den Blutzuckerspiegel zu steigern. Diese Form der Therapie hilft allerdings nur bei gefüllten Glykogenspeichern im Körper des Patienten.
Diese können aufgrund einer Fastenkur oder zu starker körperlicher Belastung niedrig sein. Auch bei vorhergegangenem Alkoholkonsum oder einer Störung des Glykogenstoffwechsels scheidet diese Therapieform aus.
Vorbeugung & Prävention
Eine Unterzuckerung kann durch verschiedene Maßnahmen vorgebeugt werden. Diese Maßnahmen sind vor allem bei Diabetikern von großer Bedeutung.
Zunächst einmal sollte jeder Diabetiker die Angewohnheit haben stets ein oder besser noch mehrere Stücke Traubenzucker bei sich führen. Spürt der Diabetiker erste Anzeichen einer drohenden Hypoglykämie, muss ein Stück Traubenzucker gegessen werden, um den Blutzuckerspiegel zu erhöhen.
Neben dieser Vorbeugungsmaßnahme ist es generell von Nöten, dass der Diabetiker ein stabile Stoffwechseleinstellung erfährt. Diese kann mithilfe häufiger Messungen des Blutzuckers gewährleistet werden. Dies ist auf eine perfekte Anpassung der Dosis von Tabletten und Insulin an den entsprechenden Stoffwechsel zurückzuführen.
Sport ist gesund und sorgt dafür, dass die Verbrennung des Zuckers im Körper angeregt wird. Diabetiker sollten dementsprechend darauf achten, dass die entsprechende Dosis Insulin sowohl vor als auch nach der körperlichen Betätigung verringert werden.
Das Gegenteil von Insulin ist Glucagon und in Form von Spritzen beim Arzt zur Verschreibung anzufordern. Vor allem Angehörige und der Diabetiker selbst sollten solche Spritzen stets bei sich haben. Denn im Gegensatz zu Insulin, sorgt Glucagon nicht dafür den Blutzuckerspiegel zu senken, sondern zu erhöhen. Schließlich sorgt das Glucagon dafür, dass Zuckerreserven aus der Leber in den Blutkreislauf gelangen können.
Pass & Schulung
Ebenfalls muss der Diabetiker dafür sorgen, dass er stets als Diabetiker erkannt wird, wenn es außerhalb seiner gewohnten Umgebung zu einer Hypoglykämie kommen sollte. Um dies zu gewährleisten, sollte der Betroffene stets einen Pass bei sich führen, der ihn als Diabetiker ausweist und zusätzlich eine SOS-Kapsel bei sich tragen, die im Notfall umgehend verabreicht werden kann.
Auch das regelmäßige und gewissenhafte Führen eines Diabetiker-Tagebuchs hilft den Überblick zu behalten. Vor allem die Dosis des Insulins und der Tabletten, das Gewicht des Erkrankten, die Nahrung und eventuelle sportliche Aktivitäten sind außerordentlich wichtig. Dadurch ist die bestmögliche Behandlung der Diabetes sicher gestellt und eine Unterzuckerung wird bestmöglich vermieden.
Eine ausgiebige Schulung des Diabetikers, wie er im Notfall zu agieren hat sollte gewährleistet werden, damit dieser bestmöglich mit seiner Krankheit umgehen kann. Hierbei kann auch das Besuchen einer Selbsthilfetruppe für Diabetiker helfen. Der Erfahrungsaustausch hilft den Betroffenen Tipps und Tricks im Umgang mit Notfällen zu lernen.
Prognose zur Heilung
Die Heilungsprognosen sind bei rechtzeitigem Handeln äußerst positiv. Der Weg führt beim rechtzeitigen Steigern des Blutzuckerspiegels in der Regel immer aus dem Zuckerschock heraus.
Problematisch wird es lediglich bei zu langem Verharren im Zustand der Hypoglykämie. Die Folge kann ein Zustand der Bewusstlosigkeit bis hin zum Koma sein. Dies kann schwere Folgen für das menschliche Gehirn haben, die lebenslange Probleme nach sich ziehen können.
Auch wenn kein Diabetes beim Betroffenen diagnostiziert werden kann, kann die Unterzuckerung tödlich sein. Ein Herzinfarkt kann durch die Stresshormone ausgelöst werden. Doch auch hier gilt: handelt der Betroffene rechtzeitig, kommt er erst gar nicht in einen Zustand des Stresses und muss schwere Folgen durch Hormone wie Adrenalin gar nicht erst befürchten.
Steuerung des Blutzuckers
Wie steuert der menschliche Körper den Blutzucker?
Bei einem Menschen mit einem gesunden Stoffwechsel bleibt der Blutzuckerspiegel stets relativ konstant, ohne große Ausschläge nach oben oder unten zu haben. Steigt der Blutzuckerwert zu hoch, ist der Mensch aufgedreht und aufgeputscht. Dies kann längerfristig gesehen Schäden an den Nervenzellen und den Blutgefäßen herbeiführen.
Ist der Blutzuckerspiegel hingegen zu gering fehlt es dem Körper an der benötigten Energiezufuhr, die er braucht, um Leistung zu bringen. Bei gesunden Menschen sind die Hormone Insulin und Glukagon für die automatische Regulierung des Blutzuckerspiegels zuständig. Doch wie funktionieren diese Hormone und wo werden sie produziert?
Insulin Wirkung
Die Wirkungen des Insulins
Das einzige Hormon im menschlichen Körper, das dafür sorgt den Blutzuckerspiegel zu senken, ist Insulin. Dieses Hormon wird in der Bauchspeicheldrüse produziert.
Zunächst wandern die Kohlenhydrate, die der Mensch über die Nahrung zu sich nimmt in den Dünndarm. Dort gelangen sie in Form von Traubenzucker durch die Wand des Darmes in den Blutkreislauf. Dem Insulin wird nun die Aufgabe zuteil die Zellen im Körper zu öffnen damit die Zuckermoleküle diese Zellen mit der nötigen Energie versorgen können. Um dies zu gewährleisten, dockt das Hormon an den Insulinrezeptoren der betreffenden Zellen an.
Hierbei sind vor allem die Zellen in den Nieren, der Leber, den Muskeln und des Fettgewebes betroffen. Entgegen vieler Meinungen sind die Gehirnzellen nicht betroffen. Diese nehmen den benötigten Zucker unabhängig von Insulin auf. Ähnlich verhält es sich auch bei den roten Blutkörperchen. Der nicht benötigte Zucker wird vom Körper in Form des Hormons Glykolen in der Leber und den Muskeln gespeichert.
Allerdings ist das Insulin nicht nur für die Versorgung der Zellen zuständig. Das Hormon hat allerdings noch andere Aufgaben. Beispielsweise steuert Insulin im menschlichen Gehirn den Appetit, den der Körper entwickelt. Aus diesem Grund kann bei einer hohen Insulinproduktion Heißhunger entstehen.
Des weiteren sorgt das Insulin dafür, dass der Körper für schwere Zeiten gerüstet ist. Schließlich wird der Abbau von Fettgewebe im Rahmen der sogenannten Lipolyse verhindert. Bei zu geringer Wirkungsweise des Insulins können zu hohe Werte des Triglyzerids im Blut die Folge sein.
Fehlt das Insulin nahezu komplett im Körper, kann das Fett nicht mehr gespeichert werden und schlimmstenfalls den Organismus in Form freier Fettsäuren überschwemmen. Die Folge kann eine schwere Entgleisung des Stoffwechsels sein.
Glukagon Wirkung
Die Wirkungen des Glukagon
Vereinfacht gesagt handelt es sich bei Glukagon um den Gegenspieler des Insulins im menschlichen Organismus. Es arbeitet dergestalt im Rahmen des Stoffwechsels indem es dafür sorgt, dass der Blutzuckerspiegel steigt. Dies wird dadurch gewährleistet, dass eine sogenannte Glykogenolyse durchgeführt wird. Hierbei wird Glykogen in einzelne Glykogenmoleküle aufgespalten und aus den Zellen freigesetzt.
Des weiteren sorgt das Hormon dafür, dass die sogenannte Glukoneogenese durchgeführtrt wird. Hierbei wird aus Aminosäuren eine Neuproduktion von Glukose angeregt. Neben Glukagon sorgen auch andere Hormone für die Steigerung des Blutzuckerspiegels. Diese werden im Rahmen einer Unterzuckerung automatisch vom Körper freigesetzt. Als Beispiele sind hierbei Adrenalin, Kortison, Thyroxin und Somatotropin zu nennen.
Weitere Hormone
Andere Hormone zur Blutzuckerregulierung
Ein Beispiel für ein entsprechendes Hormon, das bei einem Zuckertief ausgeschüttet wird ist Adrenalin. Dieses wird in der Nebenniere produziert und wird bei einer entsprechenden Hypoglykämie ausgeschüttet. Gesteuert wird das Ausschütten vom Hypothalamus im Gehirn.
Die vegetativen Zentren geben den Auftrag an die Nebennieren das Adrenalin zu produzieren und auszuschütten. Da Adrenalin ein Stresshormon ist, dass vom Körper als Notfallmaßnahme ausgeschüttet wird, sind die Reaktionen auf den menschlichen Organismus zahlreich. Im Rahmen einer Unterzuckerung löst Adrenalin die Gluconeogenese aus und sorgt damit dafür, dass die Menge von Glukose im Blut erhöht wird.
Ein anderes Hormon, das in der Nebenniere produziert wird ist das sogenannte Cortisol. Dieses regt ebenfalls die Gluconeogenese an und wird primär in Stresszuständen des Körpers ausgeschüttet.
Die Schilddrüse produziert das Hormon Thyroxin. Dieses regt allgemein gesagt den gesamten Stoffwechsel im menschlichen Organismus an. Durch den regen Betrieb des Stoffwechsels wird unter anderem die Produktion von Glukose angeregt, was den Blutzuckerspiegel steigert.
Somatotropin ist ein Wachstumshormon, das den Blutzuckerspiegel erhöht. Die Ausschüttung wird durch den Hypothalamus geregelt. Auch beim Somatotropin findet eine vermehrte Ausschüttung bei entsprechend hohem Stress statt. Somatotropin selbst sorgt seinerseits für die Produktion von sogenannten Somatomedinen. Sobald eine vermehrte Menge Somatotropin ausgeschüttet wird, werden die blutzuckererhöhenden Somatomedinen in der Leber produziert, im die Hypoglykämie zu bekämpfen.
Ein Hormon, welches als Gegenspieler zu allen vorherig genannten erwähnt werden muss ist das sogenannte GIP. Dieses fördert die Insulinausschüttung in der Bauchspeicheldrüse und sorgt dadurch dafür, dass der Blutzuckerspiegel im Körper gesenkt wird.
Alternative Medizin
Als Alternative Behandlungsmethoden kommen nur zwei Verfahren in Frage. Zum einen ist dies die Eigenbehandlung des Betroffenen, ohne den Arzt zu besuchen. Bei Personen, die keine Vorerkrankung in Form einer Diabetes haben und unter einer chronischen Unterzuckerung leiden, sollen Verfahren wie die Ohrakupunktur, Anthroposophische Medizin und orthomolekulare Medizin helfen.
Ohrakupunktur, anthroposophische Medizin und orthomolekulare Medizin
Mithilfe verschiedener alternativer Behandlungsmethoden werden die Selbstheilungskräfte des menschlichen Organismus gesteigert. Vor allem die eigene Regulierung durch den körpereigenen Stoffwechsel kann durch Akupunktur im Bereich der Ohrmuschel, anthroposophische Medizin und orthomolekulare Medizin verbessert werden.
Die für die Hormonproduktion und Stoffwechselunterstützung bedeutsamsten Organe werden gestärkt. Hierzu zählen die Leber, die Bauchspeicheldrüse, Nebenniere, die Hypophyse und Hypothalamus. Hierbei muss stets beachtet werden, dass dies lediglich für Personen gilt, die keine Stoffwechselerkrankung wie Diabetes haben.
Eigenbehandlung
Eigene Behandlung ohne den Arzt
Bei einer akuten Unterzuckerung ist es stets der beste Weg, einen Arzt aufzusuchen. Doch alternativ kann auch der Patient selber handeln. Dies erfordert eine rechtzeitige Reaktion im richtigen Moment.
Allerhöchste Zeit zum Handeln gibt es spätestens dann, wenn erste Symptome wie starkes Schwitzen, Herzrasen und Zittern des Körpers auftritt. Kommt zusätzlich noch Heißhunger hinzu sollte der Betroffene sehr schnell mindestens zwei Stück Traubenzucker zu sich nehmen. Dies ist selbstredend abhängig von der Größe des Traubenzuckers. Wichtig ist, dass 10 bis 20 g Glukose zugeführt wird.
Alternativ zum Traubenzucker kann der Betroffene auch Fruchtsaft zu sich nehmen. Doch hier ist Vorsicht geboten: künstliche Zuckerzusätze sind heutzutage Gang und Gebe und verfälschen die Berechnung der zugeführten Glukose nicht selten.
Ungesünder, aber mindestens genauso hilfreich ist das Zuführen von Cola. Hierbei gilt stets eine Faustregel: zunächst Essen und erst dann messen.
Nach erfolgreicher Bekämpfung der Unterzuckerung gilt es für den Patienten Ursachenforschung zu betreiben. Wie konnte es zur Unterzuckerung kommen? Ist es möglich aus Fehlern zu lernen und zukünftig eine Unterzuckerung vorzubeugen?
Die Alternative, selber zu handeln, ist häufig sogar zwingend notwendig. Schließlich kann sich aus einer leichten Unterzuckerung schnell eine schwere ergeben. Dann besteht ein hohes Risiko, dass der Patient in einen Zustand der Hilflosigkeit verfällt.
Zu nennen sind hierbei Bewusstlosigkeit bis hin zu komatösen Zustanden. Ist in solch einem Fall kein Dritter anwesend, können die Folgen überaus drastisch sein.
Erleidet ein Diabetiker einmal eine Hypoglykämie, sollte er es als Chance sehen. Es ist eine Chance Symptome erkennen zu lernen und entsprechend schnell zu handeln. Schließlich ist eine Unterzuckerung immer dann am gefährlichsten, wenn der Betroffene sie zu spät erkennt, um adäquat reagieren zu können.
Hierbei können spezielle, ärztliche Schulungen helfen. Wer schnell genug handelt, kann schwere Folgen vermeiden und möglichst schnell aus dem Zuckertief entkommen.
Hypoglykämie Hausmittel
Hilfreiche Hausmittel bei Unterzuckerung
- Verzicht auf Alkohol
- Traubenzucker
- Fruchtsäfte und Cola
- Vollkornprodukte
- regelmäßige Nahrungsaufnahme
- Gewichtsabnahme
Sollte den Betroffenen ein leichter Fall einer Hypoglykämie ereilen, können bereits ein paar simple Hausmittel dabei helfen, den Blutzuckerspiegel wieder zu steigern. Am besten hilft hierbei zu Einnahme von Traubenzucker.
Sollte man keinen Traubenzucker zur Hand haben, tut es im Notfall selbstverständlich auch ein Teelöffel oder ein Würfel Zucker. Doch auch flüssige Hilfe kann möglich sein. Vor allem Fruchtsäfte und Cola sorgen dafür, dass der Blutzuckerspiegel wieder schnell steigt.
Genauso wichtig ist eine angemessene Reaktion, wenn der Blutzuckerspiegel wieder auf einem normalen Niveau ist. Hier muss der Betroffene oder ein Dritter angemessen handeln.
Nicht nur die Aufnahme langbettiger Vollkorkprodukte ist wichtig für die Ernährung eines Diabetikers, sondern auch die Regelmäßigkeit der Nahrungsaufnahme. Regelmäßige Abstände machen es dem Körper leichter adäquat zu reagieren.
Sollte eine Person nach einer anstrengenden Sporteinheit oder körperlich anspruchsvoller Arbeit die Neigung haben, einen niedrigen Blutzuckerspiegel zu bekommen, sollten Vorbereitungen getroffen werden. Die Einnahme von Vollkornprodukten gewährleistet hierbei die Aufnahme von ausreichend langkettigen Kohlenhydraten, um den Blutzuckerspiegel auf einem gesunden Level zu halten.
Viele Diabetiker neigen zu einer Unterzuckerung, da sie das Insulin oder entsprechende andere Medikamente zur Senkung des Blutzuckerspiegels falsch eingenommen haben. Viele Betroffene berichten davon, dass nach einer entsprechenden Gewichtsabnahme teilweise gar keine Medikamente mehr benötigt werden, da der Körper wieder lernt es selbst zu regulieren.
Da kein Insulin oder ein anderes Medikament eingenommen werden muss, können auch keine Fehler bei der Einnahme des Medikaments passieren.
Heilkräuter & Heilpflanzen
Heilpflanzen und Heilkräuter bei einer Hypoglykämie
Neben Zucker gibt die Natur ein paar Möglichkeiten preis mit deren Hilfe vor allem Diabetes Patienten geholfen werden kann. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass diese stets in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden sollten. Des weiteren können sie die Einnahme entsprechender Medikamente nicht ersetzen.
- Leinöl
Zellschäden, die der Körper durch Unterzuckerung oder eine Diabetes Erkrankung erfahren musste, kann durch das Öl aus den Leinsamen wirksam entgegengewirkt werden. - Zimt
Das weihnachtliche Gewürz besitzt wahre Wunderkräfte. Die Rinde des Zimts kann den erhöhten Blutzucker senken und die Produktion von Insulin unterstützen. Dadurch sind plötzlich Zuckertiefs, die entsprechende Symptome hervorrufen, nicht mehr so naheliegend wie zuvor. - Mariendistel
Häufig werden Diabetiker resistent gegen Insulin. Die Folge kann sein, dass sie die Dosis erhöhen müssen um ihren Blutzuckerspiegel senken zu können. Da es hierbei häufig zu Fehlern kommt, bei denen die Patienten zu viel Insulin spritzen ist es wichtig der Insulinresistenz zuvorzukommen. Hierbei kann die Mariendistel in Form eines Tees helfen. - Ingwer
Ingwer kommt bei einer Unterzuckerung eine ganz besondere Bedeutung zu. Dieser sorgt dafür, dass die Aufnahme von Glukose aus den entsprechenden Organen direkt und schnellstmöglich in die Zellen weiter. Vor allem die Skelettmuskulatur profitiert davon. - Artischocke
Die Artischocke besitzt eine einzigartige Wirkstoffkombination, die dafür sorgt den Stoffwechsel des menschlichen Organismus anzuregen. Hierdurch wird die Zuckerregulierung positiv beeinflusst. - Wegwarte
Schließlich ist auch der Wegwarte eine Wirkung zuzuschreiben, die den Zuckerstoffwechsel positiv beeinflusst. Hiervon profitiert nicht nur der Stoffwechsel, sondern die in der Wegwarte enthaltenen Bitterstoffe sorgen dafür, dass die Leberleistung aufrecht erhalten bleibt.
Kürbis
Dem Kürbis werden Kräfte zugesprochen, die dafür sorgen den Blutzucker zu senken. Damit wird die Gefahr einer plötzlichen Unterzuckerung nach einem „Zuckerhoch“ vorgebeugt. Mit seiner Hilfe wird einer entstehender Insulinresistenz entgegengewirkt.
Auch die Wissenschaft ist inzwischen hinter die positive Wirkung des orangefarbenen Gemüses gekommen. Der Kürbis soll nämlich nicht nur vorbeugende Wirkung besitzen, sondern sogar bereits beschädigte Zellen in der Bauchspeicheldrüse erneuern können.
Neben der blutzuckersenkenden Wirkung kann auch eine Diät mit viel Kürbisfleisch dafür sorgen, dass der gesamte Organismus gesundet. Der Stoffwechsel wird durch gesunde Fette, Ballaststoffe und Antioxidantien angeregt.
Ätherische Öle
- Qualm des Zimtöls
Es ist leider kein ätherisches Öl bekannt, das es möglich macht den Blutzuckerspiegel zu steigern. Einige wenige schwören lediglich darauf die Rinde der Zimtstange zu verbrennen und den entstehenden Rauch einzuatmen. Manche Heilpraktiker messen dem Qualm, der aus dem in der Rinde befindlichen Öl entsteht, eine stoffwechselstärkende Wirkung bei.
Homöopathie & Globuli
Es gibt Hilfsmittel aus dem Bereich der Homöopathie, die dafür sorgen den Stoffwechsel des Körpers anzuregen. Doch nicht nur hier setzt die Heilkunde an. Auch die Bekämpfung von Stress und Anspannung, die häufig den Blutzucker beeinflussen, kann durch homöopathische Hilfsmittel gefördert werden.
Das alles übergreifende Ziel der homöopathischen Therapie ist die allgemeine Umstimmung des Organismus. Dies ist die Grundvoraussetzung dafür einen gesunden Stoffwechsel wieder herzustellen.
Helfen kann dabei vor allem das getrocknete Harz der amerikanischen Schwarzfichte. Den enthaltenen Wirkstoff bezeichnet man auch als abies nigra. In Tropfenform nimmt der Betroffene pro Tag, je nach ärztlichem Rat, zwischen 5 und 20 Tropfen oder eine Tablette. Den Wirkstoff der Schwarzfichte gibt es auch in Form von Globuli. Hierbei werden 5 Globulin pro Tag empfohlen.
Schüssler-Salze
, die bei einer Unterzuckerung helfen könne, sind leider nicht erhältlich. Allerdings gibt es Salze mit deren Hilfe das Symptom des Heißhungers bekämpft werden kann, der häufig mit einer Unterzuckerung einhergeht.
Dies hat vor allem große Bedeutung für Personen, die im Rahmen einer Diät versuchen Gewicht zu verlieren, um der Pflicht der Insulineinnahme zu entgehen. Dem Heißhunger kann man vor allem durch eine Kombination von Natrium phosphoricum (Nummer 9), Natrium sulfuricum (Nummer 10) und Silicea (Nummer 11).
Hierbei sind von ersterem mehrere Tabletten am Vormittag, von zweiterem mehrere Tabletten am Nachmittag und von letzterem Typ Salz zwei Tabletten am Abend einzunehmen. Dadurch wird der Zucker- und Fettstoffwechsel äußerst positiv beeinflusst.
Diät & Ernährung
Eine Unterzuckerung bei Menschen mit gesundem Stoffwechsel kann durch eine Umstellung der Ernährung vorgebeugt werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass eine Ernährung, die von falschen Kohlenhydraten bestimmt ist, dafür sorgen kann, dass das vom Körper ausgeschüttete Insulin zu hoch ist.
Die Folge ist ein zu stark sinkender Blutzuckerspiegel, der in einer Unterzuckerung münden kann. Werden diese Essgewohnheiten geändert, wird dafür gesorgt, dass der Stoffwechsel bei sinkendem Blutzuckerspiegel Glukose freisetzt, um den Blutzuckerspiegell wieder zu steigern.
Am wichtigsten ist ein Weggange von konzentrierten Süßigkeiten und einfachen Kohlenhydraten. Hierzu zählen vor allem typische Süßigkeiten und Weißbrot. Im Gegensatz dazu, sollten diese Arten von Nahrungsmitteln durch komplexe Kohlenhydrate und sehr viel eiweißreiche Nahrung ersetzten. Zusätzlich sollte der Körper mithilfe von Obst und Gemüse mit wichtigen Faserstoffen versorgt werden. Auch Alkohol und Koffein sollte in einem möglichst geringen Maß zu sich genommen werden.
Eine gute Orientierung bildet der persönliche BMI. Liegt dieser in einem gesunden Bereich, kommt es selten zu Vorkommnissen, die auf einen fehlerhaften Stoffwechsel zurückzuführen sind.
FAQ – Fragen & Antworten
Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Unterzuckerung.
Woran erkennen?
Woran erkenne ich, dass ich unterzuckert bin?
Es gibt einige Anzeichen, die auf eine Unterzuckerung des Organismus hinweisen können. Interessant ist, dass verschiedenste Körperregionen auf eine Senkung des Blutzuckerspiegels reagieren. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die verschiedensten Hormone freigesetzt werden, um Glukose in den Blutkreislauf zu senden.
Typische Symptome, die auf eine Unterzuckerung hinweisen sind Herzrasen, starkes Schwitzen, Bewusstseinsstörungen, Angstgefühle, Fluchtgedanken, innere Unruhe und starke Bleiche im Gesicht. Sollte eines oder mehrere dieser Symptome auftreten, sollten Sie so schnell wie möglich versuchen Ihrem Körper Zucker zuzuführen.
In den meisten Fällen regelt der Körper das Problem anschließend mit genügend Ruhe von allein. Auch wenn die Symptome verschwunden sind, sollten Sie unbedingt einen Arzt konsultieren, um die Ursache der Unterzuckerung abklären zu lassen.
Wie schützen?
Wie schütze ich mich vor einer Unterzuckerung?
Es gibt einige präventive Maßnahmen, die dafür sorgen, dass es gar nicht erst zu einer Hypoglykämie kommt. Hierbei ist vor allem die richtige Ernährung zu erwähnen. Eine Umstellung auf eine abwechslungsreiche, ballaststoffreiche, eiweißreiche Ernährung, die vor allem aus komplizierten Kohlenhydraten besteht sollte stattfinden.
Doch vor allem Diabetiker sollten vor einer Umstellung der Ernährung ihren behandelnden Arzt konsultieren. Diabetiker sollten stets für den Ernstfall vorbereitet sein. Das heißt vor allem, dass stets einige Traubenzucker in der Tasche bei sich geführt werden sollten. Diese können bei einem Zuckertief Schlimmeres verhindern.
Bei Diabetes – Warum?
Wieso kann ich als Diabetiker unterzuckern?
Diabetiker leiden unter einer fehlerhaften Insulinproduktion. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Produktion des Hormons in der Bauchspeicheldrüse nicht stattfindet. Die Folge sind zu hohe Werte des Blutzuckerspiegels, woraus eine lebensbedrohliche Lage resultieren kann.
Da die Senkung des Blutzuckerspiegels nicht stattfindet, muss der Betroffene intravenös Insulin gespritzt bekommen. Da hierbei Fehler geschehen können, kann dem Diabetiker schnell eine zu hohe Dosis injiziert werden. Die Folge ist ein rasch sinkender Blutzuckerspiegel. Die Unterzuckerung kann den Diabetiker dann schlimmstenfalls ereilen.
Im schlimmsten Fall?
Was kann schlimmstenfalls passieren?
Sollte man kein Diabetiker sein, können vor allem das Gehirn und das Herz Kreislauf System unter einer Unterzuckerung leiden. Dies liegt daran, dass der Körper in eine Art Notfallmodus übergeht und diverse Stresshormone ausschütet, die die voll Kraft der Organe erfordern.
Das Herz beginnt zu rasen und starke Schweißausbrüche sind die Folge. Das Herzrasen kann bis hin zu einem Herzinfarkt führen. Diese Gefahr besteht vor allem bei alten Menschen und Personen mit einer Herzerkrankung.
Wieder erholen?
Kann ich mich von einer Unterzuckerung wieder erholen?
Langzeitfolgen können aus einer Unterzuckerung normalerweise nicht hervorgehen. Allerdings sollte den Organen und dem Organismus im Gesamten nach einer Unterzuckerung eine gewisse Ruhepause gegönnt werden.
Schließlich ist eine Hypoglykämie äußerste Anstrengung für den Körper und dieser sollte wieder neue Energie schöpfen können. Hat man diese Regeln eingehalten, steht einer vollkommenen Genesung nichts im Weg. Glücklicherweise ist auch eine chronische Unterzuckerung äußerst selten.