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Süßholz

by Danaae

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Süßholz ist den meisten Menschen vor allem als Zutat der schwarzen Süßigkeit Lakritze bekannt. Die Wurzel der Pflanze kann jedoch auch bei Atemwegs- und MagenDarm-Beschwerden helfen, etwa in Form von Tee, Tabletten oder Tropfen.

Allerdings birgt ein zu hoher Konsum auch Risiken. Die Einnahme sollte nur über einen bestimmten Zeitraum lang erfolgen. In bestimmten Fällen muss außerdem aufgrund von Gegenanzeigen auf die Anwendung verzichtet werden.

Echtes Süßholz

Steckbrief: Systematik vom Süssholz

  • Gruppe: Eurosiden I
  • Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
  • Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
  • Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
  • Gattung: Süßhölzer (Glycyrrhiza)
  • Art: Echtes Süßholz
  • Wissenschaftlicher Name: Glycyrrhiza glabra L.
  • Synonyme: Süssholz;

Süßholzwurzel als Heilkraut

Wie gesund ist Süßholz?

Das Süßholz ist eine Pflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler, welche hauptsächlich als Grundzutat für Lakritze bekannt ist. Die Wurzel wird jedoch bereits seit langem auch als Heilmittel gegen Magenbeschwerden, Erkältungen und Husten eingesetzt – Anwendungen, welche auch heute noch anerkannt sind.

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Illustration vom Echten Süßholz (Glycyrrhiza glabra)

Verwendet wird dabei die getrocknete Süßholzwurzel, welche z.B. als Tee getrunken oder zu Extrakten weiterverarbeitet werden kann. Extrakte aus der Süßholzwurzel sind bspw. in Form von Tabletten, Sirup, Pastillen oder Tropfen erhältlich.

Bestimmte Wirkstoffe der Pflanze wirken u.a. krampflösend, entzündungshemmend und schleimlösend. Zu den Anwendungsgebieten der Süßholzwurzel gehören daher vor allem MagenDarm-Beschwerden wie Sodbrennen, Magenschleimhautentzündungen und Atemwegsbeschwerden.

Erste Hinweise aus Studien zufolge, könnte die Pflanze jedoch auch gegen HerpesViren wirksam sein und bei Diabetes sowie einer Fettleber helfen.

Sowohl arzneilich verwendete Präparate der Süßholzwurzel als auch die hieraus gewonnene Süßigkeit Lakritze können in zu hohen Dosierungen jedoch auch schädlich sein. Die Anwendung sollte nur über einen begrenzten Zeitraum und in der empfohlen Dosis erfolgen, da es anderenfalls zu Nebenwirkungen wie einem Kaliumverlust, Wasseransammlungen und Bluthochdruck kommen kann.

Außerdem muss in bestimmten Fällen auf die Anwendung verzichtet werden, wie etwa bei Lebererkrankungen oder bei Frauen in der Schwangerschaft. Auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten wie etwa Diuretika und Herzglykosiden sind möglich.

Süßholz – Arzneipflanze des Jahres 2012

Aufgrund ihrer vielfältigen Wirkungen als Arzneipflanze hat der „Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ an der Universität Würzburg Süßholz zur Arzneipflanze des Jahres 2012 gekürt.

Süßholz wurde vom Studienkreis dabei erstmals in Zusammenarbeit mit dem WWF (World Wide Fund for Nature) vorgestellt, um den „internationalen Ausverkauf der Natur zu stoppen“. Die Wurzel wird nämlich hauptsächlich aus Wildsammlungen gewonnen und ist dadurch gefährdet.


Etymologie & Geschichte

Namensherkunft (Etymologie) – Wieso heißt Süßholz so?

Der Name „Süßholz“ ist tatsächlich auf den sehr süßen Geschmack der Pflanze zurückzuführen. Die Wurzel ist nämlich 50 mal süßer als Saccharose, also handelsüblicher Haushaltszucker. Auch der botanische Name der Pflanze besitzt diese Bedeutung. Glycyrrhiza ist griechisch und setzt sich aus den Wörtern glyko für „süß“ und rhiza für „Wurzel“ zusammen, bedeutet also „süße Wurzel.“

Historische Verwendung – Die Geschichte von Süßholz

Süßholz wurde wahrscheinlich bereits vor 5000 Jahren von den Chinesen entdeckt, welche die Wurzel als leichtes Abführmittel und Hustenlöser genutzt haben sollen. Auch auf assyrischen Tafeln, welche auf das 2. oder 3. Jahrtausend v. Chr. zurückgehen, finden sich Hinweise zum Süßholz.

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Wiener Dioskurides 6. Jahrhundert

Die antiken Griechen, Römer und Ägypter kannten die Pflanze ebenfalls und nutzten sie unter anderem gegen Erkältungen, Brustbeschwerden, Asthma und Geschwüre. Zu den ältesten Funden gehören etwa Gräber von ägyptischen Pharaonen, wie etwa auch das 3000 Jahre alte Grab von König Tutanchamun.

Der griechische Philosoph und Naturforscher Theophrastos von Eresos empfahl die Wurzel als Wundheilungsmittel und Arznei gegen Unfruchtbarkeit, Mundgeschwüre und Rachenbeschwerden, während der griechischer Arzt Dioskurides sie z.B. gegen Heiserkeit und Sodbrennen empfahl sowie auch zur Behandlung von Wunden.

Im Laufe der Zeit wurden zahlreiche Schriften zum Süßholz verfasst. Der englische Apotheker und Arzt Nicholas Culpeper fasste um 1653 in seinem Werk „Complete Herbal“ zahlreiche medizinische Anwendungen von Süßholz zusammen.

Am häufigsten wurde Süßholz jedoch von den Chinesen und ihren fernöstlichen Nachbarn verwendet. Es wird in zahlreichen chinesischen Rezepturen als „Leitkraut“ angegeben, um die Wirksamkeit anderer Inhaltsstoffe zu erhöhen, die Giftigkeit bestimmter Substanzen zu reduzieren oder als Aromastoff, um den Geschmack zu verbessern.

Das Süßholz dient auch heute noch als Aromastoff. Es wird bspw. verwendet, um den bitteren Geschmack diverser Medikamente zu versüßen oder um Getränken das charakteristische Aroma zu verleihen.


Verwendung von Süssholz

Verwendungsmöglichkeiten – Was kann man mit Süßholz machen?

Süßholz findet vor allem als Zutat in Genussmitteln wie Lakritze und Likören sowie als Heilpflanze Verwendung.

Süssholz für Lakritze

 süssigkeit , lakritze , behandelt , zucker , bonbons , kalorien , verdrehte , gefüllt , schwarz , rot , gelb , süß , essen , ungesund , konfekt , snack , dessert , graue süßigkeiten , graue dessert , grau essen ,Die wichtigste Zutat von Lakritze ist der sogenannte Süßholzsaft (Liquiritiae succus). Dieser wird gewonnen, indem die zerkleinerten frischen Wurzeln in Wasser gegeben und für mehrere Stunden gekocht werden. Der Saft wird eingedickt, bis er eine zähflüssige Konsistenz annimmt. Während dieses Vorgangs bildet sich auch das charakteristische Aroma der Lakritze.

Weitere Inhaltsstoffe der Lakritze sind z.B. Zucker, Binde- und Geliermittel, Aromastoffe (z.B. Fenchel– oder Anisöl) und/oder Salz. Einige Hersteller intensivieren die schwarze Farbe der Lakritze außerdem durch die Zugabe von Lebensmittelfarben oder Kohlepulver.

Verwendung in der Küche

Die Süßholzwurzel kann in der Küche verwendet werden, etwa um Liköre herzustellen oder als Zutat für Süßspeisen.

Für Spirituosen werden typischerweise ein paar Gramm der Wurzel – ggf. auch zusammen mit anderen Kräutern und Zucker – in einen hochprozentigen Alkohol wie Schnaps bzw. Korn oder Wodka gegeben. Das Gemisch wird dann über 6 Wochen im geschlossenen Gefäß ziehen gelassen. Abschließend wird die Wurzel bspw. mithilfe eines Kaffee- oder Tee-Filters abgesiebt.

In Süßspeisen wie z.B. Panna Cotta, Sorbet oder Eis werden i.d.R. kleine Mengen der pulverisierten Wurzel (z.B. 1 TL bis 1 EL) zum Aromatisieren verwendet.

Kann man Süßholz roh essen?

Ja, es ist möglich, die entrindete Süßholzwurzel in kleinen Mengen roh zu essen. Sie können z.B. auf der recht harten Wurzel herumkauen oder sie in ihrer zerkleinerter und pulverisierter Form in Speisen geben. Süßholz ist auch in einigen (insbesondere chinesischen) Gewürzmischungen enthalten.


Süßholz als Arzneidroge

Ist Süßholz eine Droge?

Die Wurzel vom Süßholz findet als Arzneidroge Verwendung.

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Süßholzwurzel (Liquiritiae radix)

  • Süßholzwurzel (Liquiritiae radix)
    • Beschreibung: Die getrocknete, geschälte oder ungeschälte Wurzel sowie deren Ausläufer, welche alle drei Jahre im Spätherbst geerntet und in der Sonne getrocknet werden.
    • Synonyme: Lakritzenwurzel, Spanische Süssholzwurzel bzw. Glycyrrhizae radix, Radix Liquiritiae, Radix Glycyrrhizae
    • Anmerkung: Die getrocknete Droge sollte einen Mindestgehalt von 4 Prozent (18-β-) Glycyrrhizinsäure enthalten.

Die Süßholzwurzel hat einen sehr süßen Geschmack und charakteristischen Geruch. Sie kann sowohl geschält als auch ungeschält verwendet werden, wobei die geschälte Variante als geschmacklich angenehmer gilt.

Die getrocknete Wurzel kann als Tee getrunken oder bspw. zu Flüssig- oder Dick-Extrakten weiterverarbeitet werden. Während in Kautabletten und löslichen Instant-Tees i.d.R. Trockenextrakte enthalten sind, bestehen Süßholz Tropfen aus flüssigen Auszügen der Wurzel.

Im Europäischen Arzneibuch sind dabei zwei Darreichungen vermerkt, einmal die beschriebene Süßholzwurzel (Liquiritiae extractum siccum ad saporandum) sowie auch ein Trockenextrakt dieser (Liquiritiae radix), welches als Geschmacks-Korrigens in Genuss-, Lebens- und Arzneimitteln Verwendung findet.

Auch im Deutschen Arzneimittel-Codex (DAC) ist ein Süßholztrockenextrakt (Liquiritiae extractum siccum normatum) festgelegt.


Präparate mit Süßholz

Die Süßholzwurzel ist in verschiedenen Darreichungsformen auf dem Markt erhältlich. Sie wird häufig als (Bronchial-) Tee angeboten, ebenso wie in Form von bspw. Pastillen, Sirup, Tropfen oder Kautabletten.

In den meisten Präparaten wird die Süßholzwurzel dabei mit weiteren Heilpflanzen bzw. Wirkstoffen kombiniert, etwa mit Benediktenkraut, Wermut, Angelikawurzel, Gänsefingerkraut und/oder Kamille.

Präparate mit Süßholz sind z.B.:

  • Sidroga Magen-Heiltee (Monopräparat)
  • Emser Pastillen mit Süßholz zuckerfrei
  • Gasteo® Tropfen
  • Gastritol® Liquid – Flüssigkeit
  • Heumann Bronchialtee Solubifix®
  • Husten– und Bronchialtee Sidroga
  • Iberogast®
  • Muc Sabona® Sirup

Anwendung & Wirkung

Anwendung der Süßholzwurzel – Für was ist Süßholz gut?

Die Süßholzwurzel findet bei Magen-Darm-Beschwerden und Atemwegsbeschwerden Anwendung:

Süßholz wird traditionell als schleimlösendes Mittel zur Linderung von Brustbeschwerden, wie Katarrhen, Husten und Bronchitis und zur Linderung von entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts Magen-Darm-Traktes, wie bspw. einer Magenschleimhautentzündung verwendet.

Die Wirkung der Pflanze gilt dabei als umfassend untersucht. Die Süßholzwurzel wirkt krampflösend und entzündungshemmend, wie mittlerweile sowohl experimentelle als auch klinische Studien zeigen konnten.

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Süßholz kann bei Magen-Darm-Beschwerden helfen

Durch Studien gestützt wird vor allem die Anwendung als schleimlösendes Mittel bei Husten und anderen Atemwegsbeschwerden sowie bei entzündlichen des Magen-Darm-Beschwerden wie z.B. Gastritis.

Eine Wirksamkeit gegen Geschwüre vom Magen und Zwölffingerdarm konnte hingegen in den durchgeführten klinischen Studien nicht bestätigt werden, wird jedoch bisher auch nicht ausgeschlossen.

Außerdem ist die Bioverfügbarkeit des Hauptwirkstoffs von Süßholz beim Menschen nach oraler Einnahme gering. Der Anteil der Wirkstoffe, welche unverändert in den Blutkreislauf gelangen, ist also niedrig.

Süßholz bei Erkältungen, Husten und Magen-Darm-Beschwerden

Neben der entzündungshemmenden Wirkung führen bestimmte Wirkstoffe der Pflanze zu einer verringerten Bildung von Magensäure, weshalb Süßholz u.a. bei einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) helfen kann.

Andere Inhaltsstoffe regen zudem die Bildung von dünnflüssigem Sekret an, wodurch sich zähflüssiger Schleim leichter abhusten lässt. Die Wurzel lindert außerdem nachweislich Reizungen im Rachenraum und findet daher als schleimlösendes und reizmilderndes Mittel bei erkältungsbedingtem Husten und anderen Atemwegsbeschwerden Verwendung.


Wirkung der Süßholzwurzel

Die Süßholzwurzel besitzt aufgrund der enthaltenen Saponine wie der Glycyrrhizinsäure folgende Wirkungen:

  • expektorierend (auswurffördernd)
  • sekretolytisch (schleimverflüssigend)
  • sekretomotorisch (schleimlösend)

Bei Extrakten der Pflanze konnten in Forschungen außerdem folgende Wirkungen nachgewiesen werden:


Wirksamkeit & Studien

Studien und Forschungen zur Wirksamkeit der Süßholzwurzel

Die Süßholzwurzel, bzw. hieraus hergestellte Extrakte, wurden in zahlreichen Labor- und Tierforschungen, jedoch auch klinischen Humanstudien untersucht. Beobachtet werden konnten u.a. Kortikosteroid-ähnliche Effekte, entzündungshemmend Eigenschaften sowie eine Wirkung gegen Geschwüre und Tumore.

Die meisten klinischen Studien am Menschen befassten sich dabei mit der Behandlung von Mundschleimhautentzündungen, Halsentzündungen und Magen- sowie Zwölffingerdarmgeschwüren. Die meisten Studien erfüllten jedoch nicht die heutigen wissenschaftlichen Standards und waren daher nicht ausreichend aussagekräftig.

Es liegen jedoch mehrere in-vivo und in-vitro Studien vor, welche zu positiven Ergebnissen kamen. Diese Forschungen lassen sich jedoch nicht einfach auf den Menschen übertragen, sodass weitere Forschungen notwendig sind.

Als ausreichend belegt gelten vor allem die entzündungshemmende und krampflösende Wirkung, wobei der hierbei zugrunde liegende Wirkmechanismus noch nicht vollständig geklärt ist.

Weitere potentielle Wirkungen

Neuere Forschungen liefern erste Hinweise auf eine potentielle Wirkung gegen HerpesViren. Möglicherweise könnte ein aus der Pflanze isolierter Stoff darüber hinaus auch zur Therapie bei Diabetes mellitus und/oder einer Fettleber Anwendung finden, wie nachfolgend noch genauer erläutert wird.

Sowohl die Süßholzwurzel an sich als auch Lakritze haben außerdem auch nachweislich Auswirkungen auf das Wachstum und die Säure-Produktion von bestimmten Mundbakterien, welche mit der Entstehung von Karies in Verbindung gebracht werden.

Die im Süßholz enthaltene Glycyrrhizinsäure beeinflusst außerdem den Steroidstoffwechsel und führt dadurch zu einer Verlängerung der biologischen Corticosteroid-Halbwertszeit.

Insbesondere die methanol- und alkoholhaltige Extrakte wirkten in den Studien außerdem antimikrobiell und antimutagen. Labor- und Tierstudien liefern weiterhin Hinweise auf eine potentiell positive Wirkung auf Cholesterin bzw. das Low Density Lipoprotein (ldl).


Diabetes & Fettleber

Wirkung der Süßholzwurzel gegen Diabetes und eine Fettleber

In Süßholz ist Amorfrutine enthalten, ein Stoff, welcher Forschungen des Max-Planck-Instituts zufolge an den sogenannten PPAR-gamma-Rezeptor andocken und diesen aktivieren. Im Tiermodell konnte genannter Stoff die Insulin-Sensitivität signifikant steigern, den Blutzucker senken und den Gehalt an Fettsäuren im Blut reduzieren.

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Die Süßholzwurzel könnte ggf. auch bei Diabetes helfen

Daher könnte Süßholz möglicherweise bei Diabetes helfen und einer Fettleber vorbeugen. Die Untersuchungen hierzu stehen allerdings noch sehr am Anfang.

PPAR-Rezeptoren beeinflussen zahlreiche Stoffwechselprodukte, wobei der gamma-Untertyp eine essenzielle Rolle im Fett- und GlucoseStoffwechsel spielt. Wird der Rezeptor aktiviert, erhöht dies die Empfindlichkeit von Fett-, Leber– und Muskelzellen für Insulin. Dadurch nehmen Zellen freie Fettsäuren und Glucose vermehrt auf und aus dem Blut ab.

Auf diesem Prinzip beruhen auch die antidiabetischen Wirkstoffe „Glitazone“, welche seit einigen Jahren bei der Therapie von Diabetes mellitus Typ 2 eingesetzt werden, allerdings im Gegensatz zum Süßholz-Wirkstoff mit ernsten Risiken einhergehen.

Neben der Wirkung auf den Stoffwechsel, haben die Amorfrutine den Forschungen zufolge auch anti-entzündliche Effekte. Nach dem aktuellen Konzept spielen Entzündungen eine wichtige Rolle bei Diabetes Typ 2 und stellen möglicherweise auch eine essenzielle Verbindungsstelle zwischen Adipositas, Diabetes und einer Arterienverkalkung dar.

Gut zu wissen: Genannte potentielle Wirkungen lassen sich nicht durch bspw. das Trinken von Süßholz Tee erreichen. Hierzu bedarf es hoher Mengen des Wirkstoffs „ Amorfrutine“, welcher durch spezielle Verfahren aus der Pflanze extrahiert werden kann.

Einnahme & Dosierung

Süßholz richtig einnehmen und dosieren

Die Einnahme und Dosis von Süßholz variiert abhängig vom Einsatzgebiet und dem verwendeten Präparat. Die Wurzel kann bspw. als Tee zubereitet oder in Form von unterschiedlichen Auszügen eingenommen werden.

Die mittlere Tagesdosis der Süßholzwurzel beträgt:

  • 5 bis 15 g Süßholzwurzel pro Tag
  • Entsprichend 200 bis 600 mg Glycyrrhizin täglich

Einnahme Hinweise

  • Süßholz sollte aufgrund fehlender Daten zur Sicherheit nicht von Personen unter 18 Jahren medizinisch eingenommen werden
  • Ohne ärztliche Rücksprache sollte eine Anwendungsdauer von maximal 4 Wochen nicht überschritten werden.
  • Halten Ihre Beschwerden während der Behandlung länger als 2 Wochen (Verdauungsbeschwerden) bzw. 1 Woche (Atemwegsbeschwerden) an, sollten Sie sich ärztlichen Rat einholen. Dies gilt auch dann, wenn sich Ihre Beschwerden verschlimmern.
  • Nehmen Sie während der Behandlung keine anderen Präparate ein, welche Süßholz enthalten. Verzichten Sie während der Anwendung also z.B. auf Lakritze.
  • Die maximale Tagesdosis von 15 Gramm Süßholzwurzel bzw. 600 Milligramm Glycyrrhizin ist nicht zu überschreiten.
  • In bestimmten Fällen muss auf die Anwendung verzichtet werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt zu den Gegenanzeigen bzw. Wechselwirkungen.

Wie viel Lakritze darf ich essen?

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Essen Sie nicht mehr als 50 Gramm Lakritze am Tag

Auch bei Lakritze bestehen Einnahmebedingungen sowie auch Kennzeichnungspflichten für die Hersteller. So dürfen 100 Gramm der Süßigkeit nicht mehr als 200 mg des Wirkstoffs Glycyrrhizin enthalten.

  • Es wird empfohlen maximal 50 Gramm Lakritze am Tag zu essen.

Präparate mit höheren Mengen des Wirkstoffs sind als „Stark-Lakritz“ zu kennzeichnen. Bei ihnen sind Höchstverzehrmengen auf der Packung anzugeben.


Süßholz Tee zubereiten

Süßholzwurzel-Tee selber machen

Geben Sie für die Zubereitung von Süßholz Tee etwa 1 bis 4,5 Gramm der geschnittenen oder grob pulverisierten Wurzel in circa 150 Milliliter und bringen Sie den Aufguss kurz zum Kochen. Seihen Sie die Wurzeln nach einer Ziehzeit von etwa 10 bis 15 Minuten ab.

  • Einzeldosis: 1 bis 4,5 Gramm
  • Zubereitung: in 150 ml Wasser geben und zum Kochen bringen
  • Ziehzeit: ca. 10 bis 15 Minuten lang ziehen lassen
  • Häufigkeit: 2 bis 4 Tassen Süßholz Tee am Tag trinken

Trinken Sie den Süßholzwurzel Tee bei Magen-Darm-Beschwerden vor den Mahlzeiten. Bei Atemwegsbeschwerden kann die Einnahme über den Tag verteilt erfolgen.

Wie viel Süßholz Tee ist gesund?

Bei zu hohen Dosierungen oder einer zu langen Anwendungsdauer der Süßholzwurzel sind Nebenwirkungen möglich. Die Anwendung des Tees sollte daher maximal über einen Zeitraum von 4 Wochen erfolgen.

Verwenden Sie pro Tag nicht mehr als 5 bis 15 Gramm der Wurzel. Üblicherweise werden etwa 1,5 bis 2 Gramm pro Tasse (150 ml Wasser) benötigt. Bei dieser Dosis können Sie 2 bis 4 Mal am Tag eine Tasse des Süßholzwurzel-Tees trinken.


Inhaltsstoffe & Wirkstoffe

Welche Inhaltsstoffe hat Süßholz?

Aus der Süßholzwurzel konnten bisher etwa 400 Stoffe analysiert werden. Zu den wichtigsten gehören die bis zu 15 Prozent enthaltenen Saponine (Triterpensaponine) wie Glycyrrhizin sowie Flavonoide, Cumarine und Schleimstoffe.

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Darüber hinaus sind auch viele weitere Triterpensaponine in der Süßholzwurzel enthalten, wie etwa die Sojasaponine I und II sowie 24-Hydroxyglycyrrhizin. Weitere Wirkstoffe sind z.B. Glykoside wie Oleanolsäurederivate und die Glabrinsäure sowie über 40 verschiedene Flavonoide.

Nachgewiesen werden konnten außerdem Isoflavone wie das Formononetin, höhere Alkohole und Sterin. Zu den weiteren Inhaltsstoffen gehören Polysaccharide, deren Hauptbestandteil Glycyrrhizan GA ist.

Des Weiteren sind Cumarine enthalten, wie etwa Umbelliferon, welches auch in anderen Doldenblütlern wie z.B. Liebstöckel vorkommt. Identifiziert werden konnten zudem flüchtige Aromastoffe wie Geraniol oder Anethol.

Inhaltsstoffe der Süßholzwurzel:

  • Triterpensaponine (2 zu 15 %); wie:
    • Glycyrrhizin
    • 24-Hydroxyglycyrrhizin
    • Sojasaponine I und II
  • weitere Glykoside; wie:
    • Glabrinsäure
    • Oleanolsäurederivate
  • über 40 identifizierte Flavonoide; z.B.:
    • Isoliquiritigenin
    • Isoliquirtin
    • Liquiritigenin
    • Liquiritin
  • Isoflavone; z.B.:
    • Formononetin
    • Sterin
  • Cumarine; wie:
    • Umbelliferon
  • flüchtige Aromastoffe; u.a.:
    • Anethol
    • Geraniol
  • Polysaccharide; insb.
    • Glycyrrhizan GA

Ist in Süßholz Zucker?

Der stark süße Geschmack von Süßholz ist auf den in der Pflanze enthaltenen Stoff Glycyrrhizin zurückzuführen. Hierbei handelt es sich um ein Triterpen-Saponin, welches 50 mal so süß ist wie Zucker.


Risiken & Nebenwirkungen

Hat Süßholz Nebenwirkungen?

Klinische Studien zu Süßholz zeigten, dass eine kurzfristige Anwendung von maximal 4 Wochen sicher ist. Überdosierungen oder eine chronische Anwendung können jedoch zu einem Kaliummangel, Bluthochdruck und in seltenen Fällen auch zu Herzrhythmusstörungen führen.

Insbesondere bei hohen Dosierungen und/oder einer langen Anwendungsdauer kann es zu folgenden Nebenwirkungen bzw. mineralcorticoiden Effekten kommen:

Mineralstoffe Spurenelemente Elektrolyte


Überdosis & Vergiftung

Überdosierung und Vergiftungen – Ist zu viel Süßholz schädlich?

Ja, Süßholz hat in hohen Dosen mineralcorticoide Effekte. Mineralokortikoide sind Steroidhormone, welche eine wichtige Rolle bei der Regulierung vom NatriumKalium Gleichgewicht spielen und somit auch am Blutdruck beteiligt sind.

Daher sollte die Tagesdosis von 15 Gramm Süßholzwurzel, was 600 Milligramm Glycyrrhizin entspricht, nicht überschritten werden. Bei Lakritze wird eine Höchstverzehrmenge von 50 Gramm empfohlen, was etwa 100 Milligramm Glycyrrhizin entspricht.

Empfohlene Höchstverzehrmengen:

  • Süßholzwurzel: 15 Gramm
  • Glycyrrhizin: 600 Milligramm
  • Lakritz: 50 Gramm
Gut zu wissen: Lakritze darf pro 100 Gramm nicht mehr als 200 Milligramm Glycyrrhizin enthalten. Produkte, bei denen dieser Gehalt überschritten wird, müssen als „Stark-Lakritz“ gekennzeichnet werden. Bei ihnen sind die Höchstverzehrmengen auf der Packung anzugeben.

Was passiert bei zu viel Süßholz?

Wird Süßholz zu lange oder in zu hohen Dosierungen eingenommen, kann es zu den zuvor aufgelisteten Nebenwirkungen kommen, also zu einer Zurückhaltung von Wasser und Natrium (Natrium– und Wasserrentention) sowie zu einem Verlust an Kalium, was wiederum zu Wasseransammlungen (Ödemen) und Bluthochdruck führen kann.

Überdosierungen führen zu einer Hemmung vom Enzym „11β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase 2“, welches Cortisol zu Cortison transformiert. Hierdurch kommt es zu einer Erhöhung des mineralcorticoiden Aktivität.

Die Süßholzwurzel enthält bis zu 15 Prozent Triterpensaponine wie vor allem das Glycyrrhizin. Wird von diesem Stoffgemisch ein Zuckerbaustein abgespalten, entsteht daraus Glycyrrhetinsäure. Diese Säure zeigte in Untersuchungen eine entzündungshemmende Wirkung

Sie beeinflusst jedoch auch den Steroidstoffwechsel, durch eine Hemmung des Enzyms Steroid-5β-Reduktase sowie möglicherweise auch der 11β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase 2. Da diese Enzyme Aldosteron und Cortison abbauen, führt ihre Hemmung zu einer Verlängerung der Corticosteroid-Halbwertszeit. Bei einem hohen AldosteronSpiegel kommt es zu einem Verlust von Kalium und einem Anstieg des Blutdrucks.


Gegenanzeigen & Wechselwirkung

Gegenanzeigen (Kontraindikation) – Wann darf Süßholz nicht eingenommen werden?

Kalium Sulfuricum Schüssler-Salz Nr. 6

Eine Gegenanzeige besteht mitunter bei Lebererkrankungen

Süßholz ist in folgenden Fällen kontraindiziert:

Da die Süßholzwurzel körpereigene Hormone wie Aldosteron und Kortisol beeinflusst und dadurch u.a. zu einem Anstieg des Blutdrucks und einem Verlust an Kalium führt, sollten Personen, welche ohnehin an Bluthochdruck oder einem Kaliummangel leiden, auf die Anwendung verzichten.

Eine Gegenanzeige besteht auch bei schwangeren Frauen und Personen, welche an chronischen Lebererkrankungen wie einer Leberzirrhose oder einer schweren Niereninsuffizienz leiden.


Wechselwirkungen mit Süßholz

Die Einname von Süßholz kann den Verlust von Kalium durch andere Medikamente verstärken, etwa bei Schleifen- und Thazid-Diuretika. Dadurch wird die Empfindlichkeit gegenüber Herzglykosiden (Digitalisglykosiden) verstärkt.

  • Thiaziddiuretika
  • Schleifendiuretika
  • Digitalisglykoside (Herzglykoside)

Quellen & Verweise


Verwandte Ratgeber

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Weitere Heilpflanzen, welche bei Beschwerden des Magen-Darm-Trakts helfen können, sind:

Andere schleimlösende Heilkräuter sind z.B.:

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